Schwache Technik

Die Technik zählte nie zu den großen Stärken von Milestone. Daran ändert sich auch auf PS4 und Xbox One nichts: Zwar hat man die Engine wieder etwas weiter aufgebohrt und überzeugt mit halbwegs ansehnlichen Landschaften sowie ansprechenden Licht- und Staubeffekten, doch erreicht die Kulisse mit ihren verwaschenen Texturen, zahlreichen Pop-ups und dem groben (und kaum vorhandenen) Publikum am Streckenrand höchstens ein mittelmäßiges PS3-Niveau. Die detailarm modellierten Boliden tragen ebenfalls ihren Teil zum Eindruck bei, dass Milestone in Sachen Technik wieder mindestens eine Generation der Konkurrenz hinterher hinkt. Und dafür muss man so lange und häufige Ladezeiten in Kauf nehmen?

Es ist mittlerweile fast schon eine (traurige) Tradition, dass die Italiener auf den Konsolen nur eine Darstellung von maximal 30 Bildern pro Sekunde anstreben. Der Sprung auf PS4 und Xbox One hat daran nichts geändert. Im Fall der Microsoft-Konsole kann man sogar froh sein, wenn es überhaupt halbwegs flüssig läuft, denn genau wie man früher die Xbox 360 stiefmütterlich behandelt hat, setzt man auch diese Tradition auf der Xbox One fort. Schon auf manchen Pisten in Australien oder Mexiko macht sich die enorm schwankende Bildrate bemerkbar. Die finnische Piste „Paijala 2“ schießt aber endgültig den Vogel ab: Sind das überhaupt noch 15fps, wenn man in den Wald hinein fährt bzw. ruckelt? Da hat auch der knapp sieben Gigabyte große Day-One-Patch nichts mehr gebracht… Das ist und bleibt

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Variationen der Tageszeiten lassen sich in vielen Modi manuell einstellen – das Wetter dagegen nicht. © 4P/Screenshot

einfach unter aller Kanone! Im direkten Vergleich schneidet die PS4-Version technisch deutlich besser ab: Zwar gibt es auch hier vereinzelt einen kurzen Schluckauf bei der Bildrate, aber so katastrophale Szenen wie auf der One habe ich auf der Sony-Konsole nicht erlebt.  

Online-Lobbys? Nur auf PS4!


Einen weiteren Vorteil verbucht die PS4-Version im Mehrspielermodus, denn während man auf der Xbox One nur per automatischem Matchmaking in Lobbys vermittelt wird oder eine private Sitzung anlegen darf, wird auf der PS4 auch ein Lobby-Browser angeboten, über den man nicht nur einen Überblick an offenen Spielen bekommt, sondern auch dem Wunschkandidaten direkt beitreten kann. Sollte es sich dabei um eine laufende Partie handeln,

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Die unangefochtene Nummer Eins: Neun Mal in Folge gewannen Loeb und sein treuer Beifahrer Daniel Elena die World Rally Championship (WRC). © 4P/Screenshot

bleibt leider nur der Blick auf die Karte, auf der die Fahrzeuge der Teilnehmer mit bewegten Punkten dargestellt werden. Warum darf ich nicht live ins Cockpit der Spieler schalten?

Viel erwarten sollte man bei den Rennen über PSN und Xbox Live nicht: Es werden lediglich einzelne Rennen angeboten – Online-Meisterschaften gibt es nicht. In den Wertungsprüfungen nerven außerdem wieder die viel zu intensiv dargestellten Geisterwagen der Gegner, welche die Sicht stark beeinträchtigen. Da es keine Abstufungen der Transparenz gibt, hilft nur eins: abschalten! Alternativ misst man sich direkt in RallyCross-Duellen und wird schnell feststellen, dass die Spieler da draußen mindestens so rabiat unterwegs sind wie die aggressiven KI-Gegner. Wer lokale Mehrspieler-Action sucht, wird enttäuscht, denn es werden weder Rennen am geteilten Bildschirm noch ein HotSeat-Modus angeboten.

  1. Das Spiel ist nun mal Schrott, da hilft es nicht es gut zu reden. Ich finde es eine Frechheit von den Entwicklern, so ein Schrott überhaupt als Rally Spiel zu bezeichnen und die Namen der Rennfahrer für Marketing zu missbrauchen.
    An Dirt Rally kommt derzeit nichts ran.... Codemasters hat damit die Messlatte sehr hoch angesetzt.

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