Fazit

Bei einem so eng gefassten und – selbst bei den besten Titeln – in der Tendenz monotonen Genre wie dem Sidescroll-Klopper, ist die Grenze zwischen „Mann, das macht einfach nur Spaß“ und „Boah, wie langweiliig“ eine haarscharfe. Bei Scott Pilgrim vs. The World: The Game – Complete Edition schlägt mein Spaßbarometer ganz klar in letztere Richtung. Kurz gesagt: Ohne Testauftrag im Hinterkopf hätte ich das Teil nach dreißig Minuten von der Platte geschmissen. Schon im ersten (zu lang, keine Höhepunkte) und zweiten Level (nervige Stun- und Feuerball-Gegner) leisten sich die Macher deutliche Design-Schnitzer, die auch der schräge Humor und die farbenfrohen großen Pixel nicht ausbügeln können. Generell ist die Standard-Laufgeschwindigkeit zu niedrig, das Spielgefühl zu träge und die Hitboxen passen vielfach einfach nicht; plus: das hohe Gegneraufkommen im letzten Spieldrittel ist selbst im Mehrspieler-Modus oft nervig. Auf der Habenseite stehen dezente RPG-Elemente wie Power-Ups, Erfahrungsstufen und neue Moves, ein motivierendes Geld-System, eine für das Genre stattliche Spielzeit und ein fetziger Soundtrack von Anamanaguchi. Doch das reicht letztlich nicht für mehr als ein gutes „Ausreichend“, weil das grundlegende Spielgefühl und -design so schwach ist. Unterm Strich ist Scott Pilgrim im Jahr 2021 deutlich mehr retro als das Gros seiner Vorbilder, die schon im originalen Release-Jahr 2010 retro waren – und das ist in diesem Fall leider kein Kompliment.

Wertung

PC
PC

Technisch sauberes Remaster des Pixel-Kloppers, das den meisten Genre-Konkurrenten spielerisch aber deutlich hinterherhinkt.

PS4
PS4

Technisch sauberes Remaster des Pixel-Kloppers, das den meisten Genre-Konkurrenten spielerisch aber deutlich hinterherhinkt.

Switch
Switch

Technisch sauberes Remaster des Pixel-Kloppers, das den meisten Genre-Konkurrenten spielerisch aber deutlich hinterherhinkt.

One
One

Technisch sauberes Remaster des Pixel-Kloppers, das den meisten Genre-Konkurrenten spielerisch aber deutlich hinterherhinkt.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

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  1. NoBoJoe hat geschrieben: 18.01.2021 17:50 Es kommt nur hin und wieder vor, dass hier die Wertungen etwas sehr von dem entfernt sind, was ich beim Spielen empfunden habe. Und da fühle ich mich dann gezwungen zumindest meine Sicht mal kund zu tun.
    Was super ist, und wofür wir immer dankbar sind. Auch danke für die langen Ausführungen - ich sage auch nicht, dass meine Ansicht dazu in Stein gemeißelt auf einem Thron zu stehen hat.

  2. 4P|Matthias hat geschrieben: 18.01.2021 12:22
    NoBoJoe hat geschrieben: 17.01.2021 06:38 ...
    Das kannst du solltest du von einem Tester auch erwarten - weshalb ich natürlich auch so verfahren habe. Ich liebe das Genre (soviel zum Punkt mit dem Thema nix anfangen könne), liebe Pixel-Spiele (soviel zum Punkt mit dem Thema nix anfangen können 2.0). Und habe keinerlei, nicht auch die geringsten Vorurteile (?!) gegenüber Ubisoft (Chengdu, Montreal, Castrop-Rauxel).
    Die 58 stehen auch da, weil ich glaube, dass viele Leute damit nicht sonderlich glücklich sind. Ich finde nämlich, dass es das, was es macht, nicht gut macht. Und schon gar nicht sehr gut. Und das habe ich auch im Test erläutert (Level-Länge, fehlende Höhepunkte, nervige Feinde, Feindzahl, Hit-Boxen, Geschwindigkeit).
    Toll aussehen? Klar. Deshalb schreib ich das. Toll klingen? Klar. Deshalb schrieb ich das. Und bitte: Couch-Koop ist eine Pflicht-Übung, nichts positiv hervorzuhebendes.
    Ich meinte nicht das Thema "Genre" oder "Pixel" sondern das Thema "Scott Pilgrim".
    Und was "Level-Länge, fehlende Höhepunkte, nervige Feinde, Feindzahl, Hit-Boxen, Geschwindigkeit" betrifft: Als jemand der sagt er kenne das Genre, wundert mich das etwas.
    Level Länge: Variert. Zugegeben. Es sind nur sieben und diese sind tatsächlich verhältnismäßig kurz. Aber man hat mir hier im Forum mal erklärt, das wäre bei diesem Genre üblich. Dazu kommt, um wirklich alles freizuspielen, sind mehrere Durchläufe mit unterschiedlichen Charakteren nötig. Klingt für mich daher genretypisch.
    Fehlende Höhepunkte: Das ist bei dieser Art Spiel immer schwierig. Falls du auf sowas anspielst, wie bei The Takedown, Auto fahren oder Jet fliegen, okay. Fehlt. Aber da fallen mir viele Vertreter ein, denen solche Höhepunkte fehlen. Auch SoR4 hat keine Höhepunkte. Nur mal so...
    Nervige Feinde: Ich sag nur Dobermann bei Fightn Rage. Um ein Extrem zu nennen. Ansonsten glaube ich, müssen die auch "nervige" Feinde rein machen. Sonst ist es doch zu leicht... und...

  3. Der Chris hat geschrieben: 17.01.2021 20:25
    BcHmF hat geschrieben: 17.01.2021 13:32 Aber 58%? Selten habt ihr aus meiner Sicht so daneben gelegen.
    Du hast noch nicht so viele 4P-Tests gelesen? :ugly:
    Ist ja gut Junge - so langsam wissen glaub ich alle das du mit 4 Players Tests nix anfangen kannst :man_tipping_hand:

  4. NoBoJoe hat geschrieben: 17.01.2021 06:38 Und von einem Tester erwarte ich schon auch grundsätzlich Neutralität und zumindest objektive Bewertung der Qualität entsprechend. Ich weiß. Bewertung ist immer subjektiv. Aber einem Spiel eine rote Wertung rein drücken, nur weil man mit dem Thema an sich nichts anfangen kann, oder vielleicht irgendwelche Vorurteile gegenüber der Entwickler hat, finde ich ungerecht.
    Und es sorgt dafür, dass ansonsten Leute, welche mit dem Spiel garantiert glücklich geworden wären, weil es das was es macht, sehr wohl gut macht, abgeschreckt werden.
    Ein 70er wäre ja okay und glaubhaft. Es erfindet nichts neu. Aber es funktioniert technisch, hat einen schönen Soundtrack, sieht charmant aus, bietet eine mal andere Geschichte und macht spielerisch auch Spaß. Und Multiplayer samt CouchKoop ist ist auch dabei.
    Das kannst du solltest du von einem Tester auch erwarten - weshalb ich natürlich auch so verfahren habe. Ich liebe das Genre (soviel zum Punkt mit dem Thema nix anfangen könne), liebe Pixel-Spiele (soviel zum Punkt mit dem Thema nix anfangen können 2.0). Und habe keinerlei, nicht auch die geringsten Vorurteile (?!) gegenüber Ubisoft (Chengdu, Montreal, Castrop-Rauxel).
    Die 58 stehen auch da, weil ich glaube, dass viele Leute damit nicht sonderlich glücklich sind. Ich finde nämlich, dass es das, was es macht, nicht gut macht. Und schon gar nicht sehr gut. Und das habe ich auch im Test erläutert (Level-Länge, fehlende Höhepunkte, nervige Feinde, Feindzahl, Hit-Boxen, Geschwindigkeit).
    Toll aussehen? Klar. Deshalb schreib ich das. Toll klingen? Klar. Deshalb schrieb ich das. Und bitte: Couch-Koop ist eine Pflicht-Übung, nichts positiv hervorzuhebendes.

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