Schiff-Simulator: Gold Edition(Simulation) von Astragon Credit: Vstep / Astragon

Fazit

Auf der Habenseite gibt es die schönen, teilweise riesigen und auch sehr unterschiedlichen Schiffe. Außerdem hübsche Szenarien wie die Golden-Gate-Bridge und Alcatraz in der Frisco-Bay, oder Miss Liberty und die korrekte Skyline in New York. Wenn ein Auftrag erfolgreich absolviert wurde, kommt auch Genugtuung auf, doch mit echter Freude erfüllt mich das schon deswegen nicht, weil ja sonst niemand da ist, die Freude zu teilen. Brücke, Schiffe und Häfen wirken schrecklich leblos und steril. Keine Besatzung, keine Passagiere weit und breit, stattdessen gespenstische Leere und abseits der Brücke auch Stille. Genauso muss sich Will Smith in “I Am Legend” gefühlt haben! Aber der größte Kritikpunkt ist und bleibt die fehlende Zeitbeschleunigung. Was hat das holländische Team von VSTEP bloß geritten, darauf zu verzichten? Erbarmungslos nagt die Langeweile an meinen Nerven, während ich mit einem guten Dutzend Knoten über die See schippere – mein nächster Wegpunkt noch in schier unerreichbarer Ferne! Man ertappt sich dabei, Konstruktionen zu ersinnen wie sich Tastatur oder Pad präparieren lassen, damit der Kahn doch bitte selbsttätig Kurs hält und weiter tuckert. Hätte man nicht zumindest für die modernen Schiffstypen einen Autopilot spendieren können? Fehlanzeige! Was man findet, sind trotz Patch häufige Clippingfehler, bei denen einem schon mal der eine oder andere unfreiwillige Blick ins Innenleben des Schiffes oder unter Kiel “spendiert” wird. Bei aller Kritik bekommt man einen über weite Strecken soliden Exkurs in die Welt der Schifffahrt, der zwischendurch Spaß machen kann, dem aber langfristig nur Kapitäne mit konfuzianischer Geduld etwas abgewinnen dürften. Schade, denn mit etwas mehr Leben an Bord, einer glaubwürdigeren Steuerung und vor allem inklusive einer komfortablen Zeitrafferfunktion, wäre mehr drin gewesen!

Wertung

PC
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Für Anfänger ein passabler Einstieg, Kenner werden hingegen unterfordert und beiden wird einfach zu viel Geduld abverlangt. Kein Schiffbruch, aber alles andere als ein glorreicher Stapellauf!

  1. ...ne eben nicht! Wenn du meinen Test gelesen hättest, solltest du eigentlich erkannt haben, dass das Spiel im Grunde auch vieles richtig macht und vielen Menschen durchaus Spaß machen wird. Es ist eben NICHT der 08/15 Abriss, Bagger oder Gabelstapler-Simulator.
    Aber als persönliche Aussage, die natürlich jedem zusteht, hast du selbstverständlich das Recht deine Meinung zu äußern. :RR:

  2. ...recht hast du, aber schnell zur Klarstellung; Man fährt nun nicht wirklich ne geschlagene Woche oder so, sondern, man wird halt irgendwann von einem Szenario (meist zwei oder drei) in das nächste "gebeamt"...somit verringert sich die Spieldauer natürlich schon...aber Leerlauf hat man eben schon und das nervt halt....

  3. Also ich oute mich mal als ehemaliger Ports of Call Fan(ich rede da von den Classiker aus den 80igern *g*.
    An Flugsimmulatoren hat man sich ja satt gespielt.
    Ok Ports of Call war zwar eine Wirtschaftssimmulation, doch hatte mir manuelle einfahren in verschiedene Häfen spass gemacht.
    Somit hatte ich mir immer eine Schiffssimmulation gewünscht, so wie das jetzt hier, wo man reinrassige Schiffe von A nach B steuern kann.
    Also wäre ich Programmierer von so einem Spiel, würde ich folgendes einbringen:
    1: wenn das Schiff vom Hafen abgelegt hat und nichts mehr sonderbares passiert, sollte man die Möglichkeit eines Zeitraffers haben. Kommt das Schiff in ein Kriesengebiet, wie z.B. (jo ich hab gern Titanic gesehen) einem Eisfeld oder Piratenzone, würde ich es gerne haben, dass der Autopilot und Zeitraffer sich dann abschaltet und man dann diese Zonen selbst manuell umfahren kann.
    2: sollte man einstellen können, das vor Ankunft am Zielhafen, der Autopilot und Zeitraffer sich abschaltet. Das kann 30 Minuten vorher sein oder 1 Stunde,, wie man will(also einstellbar). Aber man sollte schon die Möglichkeiten haben.
    3: Das es knifflige Häfen gibt, wo man geschickt selbst mit seinem Schiff einlaufen kann oder für Faule einen Automodus zur Verfügung stellt.
    4: Es muss leben im Spiel sein. Also Menschen sollen sich durchaus auf dem Schiff hin und her bewegen. Tag und Nacht Modus und etc...
    Somit hat halt jeder spass.
    Würden die 4 Punkte im Spiel sein, wäre mir das ganze sogar 20€ wert und ich würde es kaufen. Wäre mal was erfrischend neues!
    Aber man kann nicht wirklich von einem verlangen, 1 Woche von Europa nach Amerika duchgängig in Echtzeit zu schippern.
    Selbst im realen haben Die grossen Liner Offiziere, die sich regelmässig am Steuer ablösen. Warum soll man dann einen Simmulatorfan zumuten, 1 Woche am Stück das ganze durchzuziehen?
    Egal.
    Die Ansätze von der Simmulation sind zumindest prima. Mal gucken, ob demnächst etwas vergleichbares "mit Hirn und Verstand produziertes" auf den Markt...

  4. Tja, da wurde tatsächlich einiges an Potential verschenkt. Für eine Simulation wäre allein schon die Navigation zu rudimentär gehalten. Prinzipiell keine schlechte Idee für Nautikfans, aber wenn man schon ein solches Projekt angeht, sollte man auch darauf achten, dass es authentisch wirkt. Dabei sage ich nicht, dass man nicht auch gleichzeitig Einsteiger ansprechen kann (andere Simulationen bieten bspw. sinnvolle Steuerhilfen und optionale Vereinfachungen an) und auch eine Zeitrafferfunktion hätte sicherlich niemanden gestört (wer's authentisch mag, fasst die halt nicht an). Aber so vergrault man die eine Seite durch zu oberflächliche Umsetzung des Themas und die andere durch den unvermeidlichen Leerlauf.

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