Rogue Ops(Shooter) von Capcom Credit: Bits Studios / Capcom
Lauer Durchschnitt

So sehr sich Rogue Ops spielerisch an Genregrößen anzunähern versucht, so weit ist es grafisch davon entfernt, auch nur annähernd das Niveau der Referenzen zu erreichen.
Während das allgemeine Leveldesign mit schöner Architektur und halbwegs überzeugenden Texturen punkten kann, vermisst man Highlights, die bei Splinter Cell und Co. für Freude gesorgt haben. Keine flatternden Vorhänge, keine Echtzeitschatten und schon gar keine ausufernden Lichteffekte machen die optischen Unterschiede zwischen der Anti-Terrorhatz von Nikki Connors und denen der männlichen Kollegen deutlich.
Und obwohl es zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten mit der Umgebung gibt, bleiben die Areale meist statisch und bieten nur selten ein belebtes Bild.

Grafisch liegt man deutlich hinter den Referenztiteln. Einzig die Animationen überzeugen!

Dafür entschädigen können die Animationen (vor allem der Heldin), die es fast schaffen, an die Klasse heranzureichen, die von Ubi und Konami gesetzt wurde.
Enttäuschend wiederum ist die äußerst unstabile Bildrate. Dabei ist es sogar egal, ob ihr euch alleine auf dem Bildschirm befindet oder in ein Feuergefecht mit mehreren Gegnern verstrickt seid. __NEWCOL__Nur selten schafft es die Engine, eine ruckelfreie Optik auf den Fernseher zu zaubern.

Im Grafikbereich wurden viele Chancen verschenkt, um Atmosphäre aufzubauen.

Humorvoll oder platt?

Bei den umfangreichen Dialogen, die komplett lokalisiert wurden, bedient man sich eines Mittels, das seit Mitte der 80er Jahre in Hollywood-Filmen mal mehr, mal weniger überzeugend zum Einsatz kam: Humor als Kontrapunkt, um Spannung und Action zu relativieren.
Und obwohl die Sprecher sich redlich bemühen, bleibt der Versuch meist im Sande stecken und befindet sich auf B- und im schlimmsten Falle sogar auf C-Film-Niveau, um bei der Hollywood-Analogie zu bleiben.

Was durch die Sprache an Atmosphäre verschenkt wurde, können die gut komponierte und teilweise extrem spannende Musik und die üblichen Schuss- und Explosionseffekte allerdings nur bedingt auffangen. Denn letzten Endes identifiziert man sich nicht mit der Hauptfigur über die Musik, sondern über das, was sie sprachlich von sich gibt. Und hier fehlt Nikki einfach der Coolness-Faktor, den Kollegen wie Ethan Hunt und Sam Fisher mitbringen.

  1. In die Stealth-Domäne einzubrechen, ist hammerhart. Gibt es überhaupt noch Platz neben Schwergewichten wie Metal Gear Solid und Splinter Cell? Die Antwort lautet offensichtlich ja, denn Kemco schickt mit Rogue Ops einen viel versprechenden Vertreter ins Rennen, der mit Nikki Connors als weiblich schleichendem Todesengel die männliche Konkurrenz zum Kampf fordert. Können Körperrundungen ausreichen, um den Schattenkönigen Sam Fisher und Solid Snake Angst einzujagen? Die Antwort gibt der Test!

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