Der Clou beim Spielen: Der Schwierigkeitsgrad der fast 50 mitgelieferten Songs (u.a. von den Rolling Stones, Muse, The Cure, Soundgarden, Nirvana, Kings of Leon) passt sich dynamisch an: Spielt man eine Songsektion gut, kommen beim nächsten Spielen neue Noten hinzu und die nachfolgenden Sektionen werden ebenfalls angepasst. So nähert man sich nach und nach dem echten Song an und hat ihn (einiges Üben vorausgesetzt) irgendwann im Kasten – das ist gut!
Weniger gut ist, dass bei dieser Dynamik in späteren Stufen der Spaß und damit die Motivation durchaus mal die Bühne verlässt. Wo man bei den Plastikklampfen-Spielen mit einem fest ausgewählten Schwierigkeitsgrad irgendwann den Song “kann”, wird man von Rocksmith erst in Ruhe gelassen, wenn man den Track komplett beherrscht. Die Freude darüber, eine Sektion weitgehend fehlerfrei geschafft zu haben, währt hier nicht lange, denn beim nächsten Durchlauf kann es schon anders sein. Zeit, um sich mal lobend auf die Schulter zu klopfen, gibt es keine – die nächste Herausforderung wartet bereits… Das ist ein zweischneidiges Schwert, dass immer wieder auf die Gesamtmotivation drücken kann. Zumal die Dynamik scheinbar nur nach oben verändert wird: Scheitert man häufiger in einer Sektion, wird sie nicht wieder nach unten korrigiert. Hier macht sich der Rockschmied das Leben als Spiel unnötig schwer – wie auch bei der Kulisse, die im Gegensatz zum Rest der Musikspiel-Zunft nahezu gar nicht schafft, so etwas wie Konzertatmosphäre aufkommen zu lassen.
Man hat zwar ohnehin kaum Zeit, sich bewusst das aus wenigen, minimal animierten Figuren bestehende Publikum anzuschauen, das nur durch Copy/Paste erweitert wird, doch wenn man im Hinterkopf hat, welche Stimmung bei den “anderen” Gitarren-Spielen entsteht, hat Rocksmith hier so viel Nachholbedarf, wie es hinsichtlich der Erkennungstechnik einen Vorsprung hat.
Gitarrenlehrer?
Auf dem Weg zum perfekten Song wird man immer wieder mit neuen Techniken konfrontiert, die über Übungen und Videos anschaulich erklärt werden. Überhaupt gibt sich der Titel Mühe, auch als semi-interaktiver Gitarrenlehrer zu fungieren. Doch der Langzeit-Test mit einem lernwilligen Anfänger führt zu einem gespaltenen Ergebnis.
Man bekommt zwar über das Stimmen der Gitarre (mit Hilfsmittel) über das Anschlagen der Saiten (angefangen mit einer, später kommen dann mehr dazu) bis hin zum Kennenlernen neuer, teilweise fortgeschrittener Techniken viel über das Spielen des Instrumentes vermittelt. Doch es fehlen mitunter einige grundlegende Hinweise. So bekommen Anfänger z.B. nicht gesagt, wie sie das Instrument am besten halten sollten, wie man Haltungsfehler vermeiden kann usw. oder auch, welche Möglichkeiten es gibt, die Gitarre ohne technische Hilfsmittel zu stimmen.
Dementsprechend bekam das Testsubjekt anfangs viel zu schnell durch falsche Haltung unnötige Schwierigkeiten, die sich allerdings mit Hilfe meiner langjährigen Gitarrenerfahrung, guten Zuredens und viel Geduld beheben ließen. Dass es keine Möglichkeit gibt, die korrekte Haltung zu überprüfen (selbst mit Kinect dürften diese filigranen Fehler nicht erkannt werden), ist eine Sache. Dass man aber nicht einmal ansatzweise darauf hingewiesen wird, was zu Problemen führen kann, ist schade und mindert den Wert von Rocksmith als Lehrer-Ersatz für blutige Anfänger. Wer jedoch die ersten Hürden nimmt oder bereits erste Schritte im Bereich des Gitarrespielens unternommen hat, wird eine interessante Erweiterung seiner musikalischen Fähigkeiten sowie eine stete Herausforderung finden.
Spiel?
Das spielmechanische Konzept ist abseits des bereits erwähnten dynamischen Schwierigkeitsgrades auch nicht vor Problemen gefeit, die an der Motivation zehren. In der Kampagne z.B. kann man bereits bewältigte Gigs nicht ohne weiteres nochmals auswählen, um eine besondere vorgegebene Songkombo erneut zu spielen, die einem gefällt. Was ich auch vermisse, ist das Erstellen von Setlists abseits der Kampagne. Hier ist man auf Einzelsongs festgelegt, was einem dadurch leicht vermiest wird, dass man vor absolut jedem Track die akkurate Stimmung der Gitarre nochmals bestätigen muss. Doch das sind nur kleine Stolpersteine auf einem ansonsten gelungenen und unterhaltsamen Weg zum Rockschmied, der mit coolen Songs gefüllt ist. Wobei die Songauswahl immer streitbar ist und es nicht jedem recht machen wird, mir aber bis auf wenige Totalausfälle gefällt.
Als Zeitvertreib für zwischendurch bzw. wenn man keine Lust auf Songstress hat, sind die integrierten Minigames gut geeignet. Dahinter verbergen sich zwar meist Variationen bekannter Ballereien etc., die gitarrisch angepasst wurden. Spaßig ist es aber allemal, wenn man z.B. verschiedenfarbige Enten durch Anschlagen der korrekten Seite gegriffen im korrekten Bund abschießt – und ein gelungenes Fingertraining ist es obendrauf.
http://www.amazon.de/UBI-Soft-Rocksmith ... 182&sr=8-6
Nun ist es auch bei Amazon gelistet. Zwar ohne Datum aber immerhin
Dann bestell mal
Der Ami-Account ist in 3 Minuten eingerichtet und das wars dann auch schon an Nachteil.
GENIAL !
Seit ein paar Tagen gibt es ja die Fender Squire für RockBand 3. Eine vollwertige EGitarre die entweder an einen Verstärker oder an eine Spielkonsole mit RB3 angeschlossen werden kann. Kostenpunkt : 400€ !!!!!!
So, und nun dieses "Spiel" für 60$, (oder im bündel für 250$ mit Gitarre) und ich kann meine alte EGitarre weiterverwenden?! Wie geil ist das denn? Wenns ohne Frikkelei und sonstiger Nachteile (ich lese schon was von wegen :ami-account für dlc??) auf meiner deutschen PS3 läuft, isses gekauft!
Also ein bisschen spielen kann ich schon und ich hab auch 2 gute Gitarren zu Hause. Seit ich aber nicht mehr in einer Band spiele, habe ich nicht mehr viel damit gemacht. Leider steht im Test nicht wirklich, ob ich durch das Spielen besser werden könnte. Wie man eine Gitarre hält und der ganze bla bla ist klar, aber hilft einem das Spiel dabei, schneller zu werden und besser zu spielen? Es würde mich wirklich interessieren, wenn man sich sicher sein könnte, dass man dadurch lernt, besser Gitarre spielen zu können.
Übrigens: Wer sich eine Squier Stratocaster für Rock band 3 geleistet hat (die echte Gitarre für den RB3 - Pro Modus) kann diese logischerweise auch für Rocksmith nutzen, da RS ja nur Töne analog ausliest.
Wobei ich sagen muss, dass ich die Tabulatur in Rock Band 3 für leichter zu lesen halte. RockSmitzh hat den Vorteil, dass man Akkordstrukturen schon beim Spielen entschlüsseln kann, aber dafür wird auch mal quer über das Griffbrett gescrollt, werden Noten ausgelassen und wie schon erwähnt, mit einem dynamischen Schwierigkeitsgrad schindluder getrieben.
Ich werde mir die Xbox 360 Version von RockSmith auch holen, wenn sie in Europa rauskommt, ABER bsiher bin ich vom Pro Gitarren / Pro Bass Modus in Rock Band 3 eher angetan. Damit habe ich schon einige Songs spielen gelernt...
Na, hast wohl den pro Modus von Rock Band 3 verpennt, was... Schon seit einem Jahr verfolgt man da den "ernsteren" Ansatz als Mix zwischen Arcade-Spaß und digitalem Gitarrenlehrer.