Gelungene Umsetzung

Eine große Überraschung ist es nicht: Die PS4-Umsetzung steht der vormals exklusiven Xbox-Vorlage technisch in nichts nach. Rise of the Tomb Raider überzeugt also auch auf der Sony-Konsole mit einer potenten Engine, die traumhafte Kulissen sowie detaillierte Figuren auf den Bildschirm zaubert. Allerdings belässt man die Darstellung weiter bei 30 Bildern pro Sekunde – diverse Grafikoptionen für Kompromisse zwischen Bildqualität und Performance wird erst der Patch für die PlayStation 4 Pro mit sich bringen. Trotzdem sieht das Spiel schon auf dem Standard-Modell der PS4 fantastisch aus. In einem kleinen Bereich bleibt die One-Version jedoch überlegen: Mit dem Xbox-Controller fühlen sich vor allem die Kletterpartien dank der gelungenen Einbindung der Impulse Trigger einen Tick intensiver an als mit dem DualShock 4. Als kleine Entschädigung darf man optional den Lautsprecher aktvieren, über den vor allem die Soundeffekte bei Schüssen verstärkt werden. Inhaltlich bleibt mit der schönen Mischung aus

[GUI_STATICIMAGE(setid=80430,id=92529771)]
Zum 20. Geburtstag von Tomb Raider hat Square Enix ein attraktives Paket geschnürt. © 4P/Screenshot

Baller- und Schleichaction, Kraxeln sowie kleinen Rätseleinlagen alles beim Alten. Das gilt leider auch für den übertriebenen und mitunter nervigen Sammelwahn für die Beschaffung von Crafting-Ressourcen. Mehr dazu in unserem ursprünglichen Test

Gemeinsames Überleben


Hier soll es viel mehr um die Ergänzungen gehen, mit denen Square Enix das ursprüngliche Spiel zum 20. Geburtstag von Tomb Raider aufwerten möchte. Da wäre zunächst ein neuer Koop-Ansatz, bei dem man sich als Duo zusammen durch die sibirische Wildnis schlagen, wertvolle Artefakte finden und in der bedrohlichen Natur überleben muss. Ich war zunächst skeptisch bei dieser Idee, wurde aber eines Besseren belehrt: Es macht richtig Spaß, sich gegenseitig den Rücken frei zu halten, die Gegend zu erkunden und auf Schatzjagd zu gehen. Dabei hält eine Zeitleiste fest, was man an einem Tag erlebt und erreicht hat – und an welchen Punkt man scheiterte.

[GUI_STATICIMAGE(setid=80430,id=92529775)]
Im neuen DLC Blutsbande darf man das Croft-Anwesen erkunden – sogar in VR. © 4P/Screenshot

Gefahren warten genug, denn neben Fallen, den obligatorischen Gegnern wie Trinity-Truppen und wilden Tieren wie Wölfen oder Bären bedrohen auch Kälte und Hunger das Wohlbefinden. Abhilfe schaffen das Verweilen an Lagerfeuern oder anderen Wärmequellen und die Suche nach Nahrung, die man sowohl in Form von vegetarischen Gerichten wie Obst als auch bei der Jagd auf die sibirische Fauna findet. Wer glaubt, einfach den Weg zu den Fundstellen auswendig zu lernen, wird schnell eine böse Überraschung erleben, denn die Karte wird bei jedem neuen Anlauf prozedural generiert. Neben Gegnerpositionen variieren dadurch ebenso die Verstecke von Schätzen sowie anderen Objekten. Will man evakuiert werden, muss man zunächst große Signalfeuer entzünden, die selbstverständlich auch bei den feindlichen Kämpfern nicht unbemerkt bleiben und deshalb meist ein dramatisches Finale einleiten. Wie aus der Kampagne gewohnt, darf man auch hier die gesammelten Ressourcen und Erfahrungspunkte an gefundenen Camps in eine bessere Ausrüstung oder Fähigkeiten investieren. Kurzum: Im Koop macht der Ausdauer-Modus deutlich mehr Spaß als alleine in der sibirischen Wildnis ums Überleben zu kämpfen. 

Das volle DLC-Paket


[GUI_STATICIMAGE(setid=80608,id=92531578)]
In einem spielbaren Alptraum legt man sich mit Zombies und anderen fiesen Kreaturen an. © 4P/Screenshot

Darüber hinaus sind bei der PS4-Edition bereits sämtliche DLC-Erweiterungen enthalten, die sich One-Besitzer noch separat oder in Form des Season Pass zulegen mussten. Dazu zählt „Kalte Finsternis erwacht“ (Überleben gegen immer stärkere Wellen infizierter Gegner) und der Story-DLC Baba Yaga: Der Tempel der Hexe, inklusive aller zusätzlichen Expeditionskarten und Outfits. Des Weiteren darf man sich im neuen Modus „Laras Albtraum“ mit Zombies anlegen und bei der letzten Erweiterung „Blutsbande“ (Blood Ties) nicht nur das Croft-Anwesen ganz in Ruhe erkunden, sondern dank zahlreicher Dokumente, Objekte sowie kleinen Rätseln in Laras Vergangenheit, ihre Familie und das besondere Verhältnis zu ihrem Vater abtauchen. Auf der PS4 darf man alternativ sogar in VR die Erkundung des Anwesens aus der Egoperspektive erleben. Gerade im direkten Vergleich zum TV-Bild fällt dabei zunächst auf, dass man gehörige Abstriche hinsichtlich der Bildqualität in Kauf nehmen muss, darunter ein starkes Kantenflimmern und abgespeckte Details bei der Umgebung. Auch das Tempo beim Gehen wurde in VR massiv gedrosselt, um möglicher Übelkeit entgegen zu wirken – eine Maßnahme, die meist von Erfolg gekrönt ist, auch wenn ich mich nach einiger Zeit ein bisschen unwohl gefühlt habe, weil ich weiter auf die normale Steuerung gesetzt und auf die alternative Beam-Mechanik verzichtet habe, bei der man sich – wie so oft in VR-Titeln – auf Knopfdruck an vorgegebene Stellen teleportieren darf. Faszinierend aber, wie schnell man die grafischen Einbußen ausblendet, wenn man erstmal „drin“ ist in der virtuellen Realität. Daher würde ich beim Blutsbande-DLC das VR-Erlebnis sogar vorziehen. Hinzu kommt, dass Kamera und Steuerung in der klassischen Variante mitunter etwas zickig reagieren.

  1. Ich liebe alle 3 Teile, ist halt Geschmackssache. Für mich wie nen richtig cooler Film zum zocken, und auch der neue Tomb Raider Film find ich sehr gelungen :)

  2. Hab mir das Ding mal über den 1€ Gamepass installiert und bin froh das ich immer wieder gezögert habe es zu kaufen.
    Es ist grauenhaft langweilig. Vieles wirkt wie aufgesetzt und man führt die Rambo Linie der Mrs Croft weiter.
    Nun kann ich aber mit gutem Gewissen den 3ten Teil des Reboots komplett ignorieren.

  3. Setting und Ausgangssituation fand ich auch im Vorgänger spannender. Charaktere haben mir aber bei RotTR wesentlich besser gefallen alls der Trupp aus Teenager Tagen und einem abgedrehten Wissenschaftler als Außernseiter der eh nur offensichtlich rumgelogen hat.
    Hauptaugenmerk liegt bei mir eher auf den Gameplaymöglichkeiten und Freiheiten bei der Serie.
    Soll ruhig andere Schwerpunkte setzen als Uncharted.
    Bin gespannt wann man Teil 3 offiziell enthüllt.

  4. Finde Laras Reboot ist ziemlich gut gelungen, mit gefiel RotTR sogar besser als TR 2013. Wobei ich das japanische Setting des ersten Teils ansprechender fand als Sibirien. Die Croft-Mansion war btw. ziemlich cool und an manchen Stellen sogar ein kleines bisschen creepy. Die kleinen Rückblicke und Easter Eggs (Buttler in der Kühlkammer eingesperrt lol) waren toll.
    Freue mich schon wenns endlich weiter geht!

    Show
    Yucatan! Yey!

  5. Ich glaube das ist einfach eine Sache der Erwartungshaltung. Ich hab' auf eine spannende Abenteuergeschichte gehofft und die hab' ich gekriegt. Und die Charaktere fand ich nicht blass, da man eben viel der Hintergründe (und einen verdeckten Twist) durch die Tonband-Aufnahmen erfährt.
    Um das Thema Teil 1 aufzugreifen: An dem hat mich massiv gestört, dass Lara innerhalb von wenigen Stunden von der verängstigten Jägerin mit Pfeil und Bogen zur Kampfmaschine mit Sturmgewehr wird. Das hat für mich in der Story nie richtig funktioniert.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1