Der Ring des Nibelungen

Der Vorgänger aus dem Jahre 1998 war ein Grafik-Adventure nach Motiven aus Richard Wagners Oper, das vor allem aufgrund der außergewöhnlichen Darstellung der Sagen-Welt und ihrer Bewohner von sich Reden machte. Da gab es Science-Fiction-Elemente wie Raumschiffe, Hochtechnologie wurde mit einer mythischen Vorzeit vermischt und die Zwerge kamen wenig standesgemäß auf Motorrädern daher.

Jetzt erscheint Ring 2 und es umfasst ein fast ebenso abgefahrenes Szenario wie der Vorgänger. Dieses Mal geht es um Siegfried, den Drachentöter aus dem Nibelungen-Lied. Sein unaufhaltsamer Aufstieg vom Sohn von Siegmund und Sieglinde zum germanischen Super-Helden bildet den gewichtigen Hintergrund, bei dem sich die Entwickler ausdrücklich jede Deutschtümelei verbitten.

Szenen einer Heldenfahrt

Eines gleich vorweg: Wer nicht einmal mehr ein vages Bild von der Siegfried-Sage vor dem geistigen Auge hat, wird die Story von Ring 2 nur schwer verstehen, in der es grob gesagt um Heldentum, die Zwerge, das Schwert Nothung, den Drachen Fafner, der den Ring bewacht, und die holden Walküren geht. Die dürftigen In-Game-Erläuterung reichen dafür jedenfalls nicht aus.

__NEWCOL__Das alles hat freilich wenig zu tun mit Tolkiens Ring, weil vor allem nicht ein bescheidener Hobbit, sondern der aufbrausende Siegfried die entscheidende Rolle spielt. Zu Beginn schuftet der noch für Schmied Mime, den missgestalteten Zwerg, der den Waisen gefunden hat. Nach einem Brand in der Schmiede wird er von Wotans Raben verschleppt und findet sich auf einer Lichtung wieder, wo ein viel zu zahmer Auerochse sein Unwesen treibt…

Point & Click-Light

Obwohl es in Ring 2 gelegentlich auch Action-Einlagen gibt, geht es weniger darum, die Gegner mit Nothung in Stücke zu hauen, als um das Knacken von lieblos gestalteten Rätseleien, die alle in etwa so ablaufen: Probiert einfach alle vorhandenen Gegenstände an den markierten Stellen aus, irgendwann wird`s schon funktionieren!

Dabei dürft Ihr allerdings immer nur einen Gegenstand mitnehmen, was nicht gerade sonderlich interaktiv ist und eigentlich nur die Schwierigkeit der Rätsel begrenzt – außerdem bedeutet das viel Rennerei. Die Sequenzen, in denen schnelles Handeln gefragt ist, sind nicht viel besser. Hier geht es beispielsweise darum, ohne Einsatz der Maus ein Feuer zu löschen, bevor alles in die Luft fliegt. Darüber hinaus ist das Adventure ziemlich linear gehalten – so kommen nur Konformisten nach Walhalla.

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