Resident Evil 6(Action-Adventure) von Capcom Credit: Capcom / Capcom
Das Beste zum Schluss

Dass Capcom bei der HD-Wiederveröffentlichung der Resident-Evil-Teile 4, 5 und 6 den spielerisch enttäuschenden sechsten Teil zuerst veröffentlicht und sich dann in den nächsten Monaten bis zu dem grandiosen Teil 4 vorarbeitet, hat etwas Positives. Denn damit hat man den „Schandfleck“ der Hauptserie abgehakt und als Spieler kann man sich auf die nächsten Monate freuen, in denen definitiv bessere Resident Evils als HD-Versionen veröffentlicht werden. Da Capcom spielmechanisch natürlich nicht Hand anlegte, sondern sich auf Inhalte und Kulisse konzentriert hat, werde ich hier keine weitreichende Analyse der Mechanik vornehmen, sondern stattdessen auf den “alten” Test verweisen, der in diesen Punkten immer noch Bestand hat – die ausgedrückte Enttäuschung ist nicht verflogen.

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Die Kulisse wurde vor allem hinsichtlich der Figuren aufgehübscht. Aber man findet auch immer wieder “alte” Texturen, so dass ein uneinheitlicher Eindruck entsteht. © 4P/Screenshot

Denn es gilt noch immer, dass die auf vier Kampagnen (plus Prolog-Tutorial) angelegte Story mit ihren etwa 35 bis 40 Stunden Spielzeit mindestens 20 Stunden zu lang ist. Auch die unterschiedliche Qualität dessen, was man als Evolution des “Survival-Horror” zu verkaufen versuchte, ist gleich geblieben. Die viel versprechend anfangende, aber dann deutlich nachlassende Kampagne um Leon kann nur in Ansätzen mit Horror-Elementen und Spannung punkten. Die anderen verlassen sich zu sehr auf Action bzw. versuchen wie die Ada-Missionen sogar, Stealth-Elemente einzubringen – scheitern aber an den eigenen Ansprüchen bzw. der Konkurrenz. Die Kampagne um Chris z.B. bezieht ihre Inspiration scheinbar bei der Gears-of-War-Serie, kann aber nicht einmal ansatzweise deren Intensität replizieren. Dass Epic seinerzeit Resident Evil 4 als eine der Haupt-Inspirationen für die Locust-Saga angab, ist eine Geschichte, wie sie nur die Videospielwelt schreiben kann. Zudem zieht sich eine oberflächliche Charakterzeichnung sowie ein generell schwaches Drehbuch durch alle Kapitel.

Besser in HD?


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Dass das Geschehen auf PlayStation 4 und Xbox One mit sauberen 60 Bildern in 1080p-Auflösung dargestellt wird, hilft auch der Schussmechanik. © 4P/Screenshot

Sieht Resident Evil 6 auf PS4 und One immerhin besser aus als auf den Vorgänger-Konsolen? Klar – in erster Linie dank nativer 1080p-Auflösung sowie jederzeit runden 60 Bildern pro Sekunde, die sich auch positiv auf die Schussmechanik auswirken. Doch auch im Detail hat man ein bisschen gefeilt. Die Figuren sehen besser aus als seinerzeit auf den alten Systemen und auch einige Texturen wurden überarbeitet. Allerdings nicht alle, womit ein weiteres Problem auftaucht. Denn manche Grafiken sehen so schwach aus wie damals oder in der PC-Version, die Anfang 2013 erschien. Vor allem in der Jake-Kampagne rennt man immer wieder an den alten, schwach aufgelösten Texturen vorbei, die seinerzeit vor allem die 360-Version plagten. Sprich: Es läuft zwar durchweg flüssig, bleibt aber dennoch uneinheitlich. Zur Ehrenrettung muss allerdings erwähnt werden, dass Capcom hinsichtlich der grundsätzlichen visuellen Qualität schon 2012 ordentlich gearbeitet hat: Stellt man die Versionen für die letzte und die aktuelle Konsolen-Generation gegenüber (siehe auch Grafikvergleich), fällt zuerst die stabile Bildrate auf und erst dann die eine oder andere verbesserte Textur. Unter dem Strich könnte dieses Resident Evil auch als sauberer, wenngleich durchschnittlicher Starttitel für PS4 oder Xbox One durchgehen.

Inhaltlich schöpft Capcom hier natürlich aus dem Vollen und bietet bei der Wiederveröffentlichung nicht nur die Grundinhalte der damaligen Version an, sondern packt auch alle Download-Inhalte an, die es entweder gratis oder kostenpflichtig für Resident Evil 6 gab. So ist z.B. der Dezember-Patch 2012 integriert, der u.a. den neuen Schwierigkeitsgrad “No Hope” sowie die Möglichkeit bot, Adas Kampagne zu spielen, ohne vorher die anderen bewältigt haben zu müssen. Auch die damit eingebaute Option, diese Kampagne ebenfalls kooperativ spielen zu können, ist hier von Beginn an vorgesehen. Die auf PS3 und 360 nachträglich hinzugefügten (kostenpflichtigen) Multiplayer-Modi Predator, Survivors und Onslaught stehen hier ebenfalls zur Verfügung, so dass sich die Gesamtzahl auf insgesamt sieben erhöht. Interessanterweise steht hier auch der ehemals PC-exklusive Modus “The Mercenaries: No Mercy” zur Auswahl – allerdings ohne die im Rahmen des “Left-4-Dead-2”-Crossovers zur Verfügung gestellten Figuren aus Valves Zombie-Ballerei.

  1. Habe mir das Spiel zusammen mit Resi 5 im store gekauft und bin positiv überrascht. Es sieht definitiv besser aus, als die Last Gen Version und spielt sich aufgrund der höheren und sauberen framerate sowie der neuen Kameraperspektive deutlich besser. Hätte nicht gedacht, dass das bei dem Spiel so viel ausmachen würde.
    Klar bleibt es ein ziemlich durchschnittlicher Titel mit deutlichen Schwächen, der dazu noch häufig unfreiwillig komisch ist, aber er macht Laune und spielt sich auf Konsole (endlich?) halbwegs vernünftig. In dieser Fassung würde ich sogar eine Empfehlung aussprechen für Leute die Lust auf einen sehr trashigen aber hübschen Shooter haben.

  2. Ein bisschen harsch die Wertung, so schlecht ist das Spiel nicht. Das Gameplay ist durchaus spaßig und gut gemacht es gibt jede Menge Content und für Fans von trashigem Horror wird doch story- und designtechnisch einiges geboten.
    Würd persönlich 7/10 geben.

  3. Das Spiel ist meiner Meinung nach viel besser als es die Bewertung zeigt. Aufgrund der Bewertung hätte ich mir das Spiel fast nicht geholt, ich bin froh, dass ich es doch gemacht habe. Man bekommt richtig viel geboten für das Geld. Viel Spielzeit, viel Action, viele Videosequenzen mit schönen Charakteren, unterschiedliche Handlungsstränge, die zusammengeführt werden, gigantische und super eklige Bossgegener, um einiges zu erwähnen. Das was mich gestört und geärgert hat, ist das die Spielfigur beim Rennen stockt. Aber das ist wirklich das Einzige. Wenn man über diesen Schöhnheitsfehler hinwegsieht, ist das Spiel mindestens ein gut wert. Und warum soll sich eine Reihe nicht verändern dürfen? Ich finde es gut, dass Capcom mit diesem Titel zeigt, dass Resident Evil auch als Shooter funktioniert. Für mich ist es ein gutes Spiel, das fesselt und Spaß macht.

  4. Gefreece hat geschrieben:Wenn die Community vorhanden wäre, würde ich nochmal einen Blick riskieren, doch anhand der negativen Resonanz ist wohl nur ein sehr kurzlebiger Multiplayer zu erwarten.
    Nicht zwingend. Wenn ich in Foren positives zum Spiel lese, dann geht es meistens um die Online Modi. Die Leute holen sich auch deswegen die Remastered. Es sei denn du möchtest es auf dem PC zocken. Da wird online wohl nicht viel los sein.

  5. Ich fand die RE6 Grafik damals auch schon eigentlich richtig gut und das Ding lief im Vergleich zu anderen Titeln der selben Zeit ziemlich Bugfrei und stabil. Keine Framerateeinbrüche.
    Leider hat das Gameplay viele Macken die einen auf die Palme bringen.
    Ich selber fand RE6 dennoch ziemlich gut, hatte viel Spaß damit und fand es schade das es so zerrissen wurde da das Spiel meiner Meinung nach doch schon besser war als man aus so manchen Spielermeinungen und reviews so herausließt. Klar kein Meilenstein und Platin-Traumwertungen Spiel aber auch keins das so unterirdische Wertungen verdient hätte.

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