Erst im letzten Drittel sorgt man spielerisch für mehr Abwechslung. Leider kommt es etwas zu spät. Darüber hinaus sind die Passagen gegen Ende des etwa achtstündigen Survival-Horrors zu häufig von Trial & Error geprägt – sei es durch unfaire Reaktionstests oder die viel zu engen Gänge in einem Keller-Labyrinth, in denen man Angriffen kaum mehr rechtzeitig ausweichen kann. Dazu gesellen sich fiese Stolpersteine in den letzten Fluchtsequenzen, die dadurch ebenfalls häufig mehr als einen Anlauf erfordern. So folgt auf den viel versprechenden Einstieg zuerst die Langeweile und schließlich der Frust. Immerhin hält die leicht verworrene Geschichte mit einigen Wendungen und interessanten Erkenntnissen bei der Stange. Und abgesehen von den Laufwegen wissen auch die recht logisch aufgebauten Umgebungsrätsel zu gefallen.
Licht und Schatten
Für die Technik gilt das nur bedingt: Auf der einen Seite steht das Haus mit seinem aufwändig gestalteten Interieur, angefangen von der glaubhaften Einrichtung der einzelnen Zimmer über schicke Kunstwerke an den Wänden bis hin zu Kerzen und Lampen, die ihren Teil zu der stimmungsvollen Beleuchtung beitragen. Und auf der anderen Seite befindet sich das enttäuschende Figurendesign, das unter der hölzernen Mimik, vor allem aber unter den schlechten Animationen der Protagonistin leidet. Wenn man sieht, wie unnatürlich bzw. fast schon lächerlich sich Reed im Schleichmodus oder bei Sprinteinlagen bewegt, wünscht man sich unweigerlich die Ego-Perspektive aus Resident Evil 7 herbei, um sich das ungelenke Gehampel nicht länger mitansehen zu müssen. Ebenso gewöhnungsbedürftig ist die englische Synchronstimme der Hauptfigur, deren Aussehen übrigens eine gewisse Ähnlichkeit mit der jungen Jodie Foster aus Das Schweigen der Lämmer aufweist: Sie ist zwar Raucherin, aber angesichts ihrer tiefen und ziemlich unpassenden Stimme hat man eher das Gefühl, als würde hier in bester Psycho-Manier unter dem Erscheinungsbild einer Frau vielleicht doch ein Mann stecken. Auf der Flucht schnaubt sie außerdem schon nach wenigen Metern wie eine alte Oma, die unter Asthma leidet – und das, obwohl die Figur laut Spielbeschreibung erst 35 Jahre alt sein soll, auch wenn man sich angesichts der Darstellung in Zwischensequenzen locker zehn Jahre älter schätzen würde. Die anderen Charaktere wurden dagegen besser besetzt und liefern zwar keine überragende, aber immerhin noch ganz passable Vorstellung. Ärgerlich dagegen, dass die Schrift bei Untertiteln und Objektbeschreibungen für das Spielen am Fernseher teilweise zu klein ausgefallen ist und sich in die deutschen Untertitel immer noch einige Fehler eingeschlichen haben. Zudem treten auf den Konsolen bei Kameraschwenks hin und wieder kleine Darstellungsfehler auf und die Ladeunterbrechungen sind länger. Auch wirkte das Bild trotz maximaler Helligkeit und dem aktivierten Spielmodus am Fernseher ungewöhnlich dunkel. Davon abgesehen, sind die beiden Umsetzungen aber ganz ordentlich geworden und entsprechen weitestgehend dem PC-Vorbild.
Es nervt etwas das die Frau so MEEEEEGA langsam geht. Kommt mir von der Geschwindigkeit vor wie bei Fallout wenn man überlastet ist - richtig übel. Die Frau könnte halt mal ihre Stöckelschuhe ausziehen dann wär sie auch leiser.
Ansonsten sehr schönes Spiel mit beeindruckenden Zwischensequenzen.
Der Test stellt die Stärken und Schwächen des Spiels gut heraus. "Remothered" wurde ja ursprünglich mal als Hommage an die "Clock-Tower"-Reihe konzipiert; insofern ist es fast ein bisschen ironisch, dass gerade deren Markenzeichen – die Verfolgungsmechanik – nicht rund ist.
Hat man den Aufbau der Felton-Villa und die Position der Verstecke erst mal verinnerlicht, braucht man die Stalker kaum noch fürchten. Vor allem im zentralen Treppenhaus kann man sie mühelos abhängen und sich unter das nächste Sofa flüchten. Das kinderleichte Reaktionsspiel zum Ruhigbleiben ist geschenkt.
Trotzdem hat es mir Spaß gemacht; die Atmosphäre war klasse und das Ende der Geschichte mit ihrem netten Twist wollte ich auch unbedingt erleben. Auch dass ich nicht nur die Geheimnisse der Feltons, sondern auch die meiner eigenen Figur ergründen muss, hat mir sehr gut gefallen.
Ich bleibe dran, wünsche mir für den nächsten Teil dann aber intensivere Verfolgungen und weniger QTE- und Trial-and-error-Spießrutenläufe.
Klingt eigtl recht gut, eine ü70er hätte ich aber wohl gebraucht, um einen Blick zu riskieren. Schade. Aber evtl mal, wenn's im sale ist. Aber wenn's ne Trilogie ist, war der Auftakt ja schon mal okay. Werde ich jedenfalls mal weiter beobachten. Danke für den tollen Test!
Sieht nicht uninteressant aus. Im PSN finde ich es allerdings nicht. Wann genau soll dass denn kommen?