Grafik mit Hardware-Hunger

Wie sieht der Western aber auf dem PC aus? In der Regel erstaunlich gut! Die Grafikqualität auf den Stufen Leicht bis Mittel dürfte in etwa den Versionen für PlayStation 4 und Xbox One entsprechen. Laut Heise dürfte die Xbox-One-X-Version in etwa mit dem “mittleren” Detailgrad auf PC verglichen werden, wobei zu beachten ist, dass der Western auf den Konsolen nur mit 30 fps läuft. Führt man sich dies vor Augen, wird klar, dass Red Dead Redemption 2 sehr hardwarehungrig ist, sofern man die Grafikqualität auf Hoch/Ultra stellt. Kantenglättung wie MSAA, Wasserqualität und die volumetrischen Effekte (Nebel) beeinflussen die Bildwiederholrate stark. Wobei schon Alexander Battaglia von den Technikexperten bei Digital Foundry via Twitter klargestellt hat, dass die PC-Version nicht mit “normalen Konsolen-Umsetzungen” zu vergleichen sei. Seiner Ansicht nach würden die Grafikoptionen “Hoch” und “Ultra” vergleichsweise hohe Anforderungen an die Hardware stellen. Er vergleicht das Spiel mit den damaligen Anforderungen von Crysis 2, das im Jahr 2011 mit “maximalen Grafikoptionen” praktisch nicht nutzbar war.

Wer bei Red Dead Redemption 2 einfach alle Optionen auf Maximum stellt, wird je nach Hardware schnell eine unschöne Überraschung erleben. Einen Überblick über die Performance auf unterschiedlichen Grafikkarten bekommt man bei Guru3D (zum Grafikkarten-Benchmark-Artikel), und zwar in den Auflösungen 1080p (Full-HD), 1440p (WQHD) und 2160p (4K) mit verschiedenen Detailstufen. Auch hier wird bestätigt, dass die aktuell leistungsfähigste Grafikkarte es nicht schafft, das Spiel mit Ultra-Details in 4K-Auflösung mit 60 fps darzustellen (in 1440p hingegen schon).  

Sehr starke Qualitätsunterschiede sind bei den Detailstufen der Texturen zu beobachten. Bereits auf “Normal” sind viele Texturen ziemlich verwaschen und unscharf. Auf “Hoch” sieht das Geschehen wesentlich besser aus, benötigt aber logischerweise mehr Grafikspeicher.

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Die Unterschiede bei der Grafikqualität im Vergleich: Das obere Bild zeigt die Texturen und fast alle anderen Einstellungen auf der Stufe “Ultra”. Das untere Bild wurde mit der “mittleren” Grafikqualitätseinstellung aufgenommen. Neben den deutlichen Texturunterschieden fällt auch die veränderte Beleuchtung bzw. die Schattenqualität auf. © 4P/Screenshot

Dieser Hardware-Hunger wird einerseits mit stellenweise beeindruckender Grafikpracht und einer detailversessenen Spielwelt belohnt, aber andererseits hätte es sicherlich noch weiteren Optimierungsspielraum gegeben. Zur leichteren Anpassung der Einstellungen gibt es zum Glück einen eingebauten Benchmark, der ebenfalls einige Spielszenen aus Saint Deniz, einen der aufwändigeren Orte aus dem Spiel umfasst. Somit kann man die gewählten Einstellungen direkt am Live-Objekt austesten. Komplexe Ergebnisse oder gar Hinweise, welche Optionen man an- oder ausschalten könnte, um die fps-Rate zu verbessern, sollte man in dem Zusammenhang nicht erwarten. Hier hätte man die Spieler mehr oder besser an die Hand nehmen können.

Macken und unnötige Abstürze

Apropos Optimierungen. Stellenweise gibt es kleinere Grafikmacken bei der Schatten- und der Haardarstellung. Auch Unstimmigkeiten bei den Frametimes konnten festgestellt werden. Als Frametime wird die Zeit bezeichnet, die gebraucht wird, um ein Bild zu rendern. Idealerweise sollte diese Renderzeit nicht stark schwanken. Gibt es doch solche Ausreißer, könnten diese als Mikroruckler oder Nachladeruckler wahrgenommen werden. Und solche Ausreißer bei den Frametimes waren bei Red Dead Redemption 2 gelegentlich zu beobachten.  

Anlass zur Kritik geben die Absturzprobleme am Tag des Verkaufsstarts, von denen auch unsere Testversion betroffen war. Am Tag des Verkaufsstarts startete Red Dead Redemption 2 auf unserem Test-System (i7-4790K @ 4,0 GHz, 16 GB RAM und GeForce RTX 2080 Ti) ohne Murren. Zwölf Stunden später startete das Spiel nach einem automatischen Update für den Rockstar Games Launcher nicht mehr. Es stürzte direkt nach dem Rockstar-Intro mit der Schrotflinte ab – trotz unveränderter Hardware und unveränderten Einstellungen. Der “abgesicherte Spielmodus” half ebenfalls nicht. Nach der Umsetzung der von Rockstar Games im Support-Bereich vorgeschlagenen Anpassungen, lief es aber wieder.

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Unnötige Abstürze kurz nach dem Start des Spiels. © 4P/Screenshot

Rockstar Games schlug vor, die RDR2.exe im Installationsverzeichnis als “Administrator” zu starten. Dies kann in den Eigenschaften (Rechtsklick auf RDR2.exe) unter Kompatibilität festgelegt werden. Die Option “Vollbildoptimierungen deaktivieren” soll ebenso markiert werden. Danach soll man das Spiel wieder via Rockstar Games Launcher starten – ebenfalls als “Administrator”. Diese Änderungen zeigten zunächst keine Wirkung. Erst nach einem Neustart des Rechners und möglichst wenig parallel laufenden Programmen ließ sich das Spiel wieder starten. Auch das Ausschalten von Virenscannern soll für Abhilfe gesorgt haben. Andere Spieler berichteten von Rucklern aufgrund von überlasteten CPUs und anderen Macken, die in unserem Test nicht auffielen. Mittlerweile sind zwei weitere Updates erschienen. Ein Launcher-Update soll Probleme rund um die Fehlermeldung “The Rockstar Games Launcher exited unexpectedly” aus der Welt schaffen. Das Update für das Hauptspiel soll Absturzursachen beheben, die in Zusammenhang mit Anti-Virus-Programmen stehen.

Leichte inhaltliche Erweiterungen und Fotos

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Im Foto-Modus wird die Detailfülle besonders deutlich. © 4P/Screenshot


Inhaltlich ist das Spiel beinahe identisch mit den Konsolen-Versionen, weswegen ich an dieser Stelle auf den ausführlichen Testbericht von Jörg in Bezug auf Spieldesign und Inszenierung des Abenteuers verweise – sowie auf den 4Players-Talk über die besonderen Momente und den Video-Epilog. Dennoch hat Rockstar Games dem Story-Modus auf dem PC einige Neuerungen hinzugefügt, die das Einzelspieler-Erlebnis leicht ergänzen. Hierzu gehören drei Kopfgeldmissionen, zwei Bandenverstecke der Del-Lobo-Gang bei Gaptooth Breach und Solomon’s Folly, zwei Schatzkarten (Wahrzeichen des Reichtums und Elementpfad) und eine Mission einer “fremden Person”, die in die” entlegensten Winkel der Welt” führt. Neu sind ebenfalls fünf Amulette, vier Waffen, vier Pferde und drei weitere wilde Pferdearten. Einige der Neuerungen stammen übrigens aus Red Dead Online.

Komplett neu ist hingegen der Foto-Modus, der nur im Story-Modus und nicht bei Red Read Online zur Verfügung steht. Ruft man diesen mit der F6-Taste auf, kann beispielsweise die Kameraposition verändert und von der Figur gelöst werden. Ansonsten lassen sich die Fokusdistanz zur Scharfstellung, die Unschärfe-Intensität, Belichtung, Kontrast und zahlreiche Filter anwenden. Das gemachte Foto kann in den Social Club hochgeladen und dort weiter bearbeitet werden.

  1. in Sachen Open-World Spiele trumpft diese Konsolen-Generation echt auf :) Vom Witcher über Zelda bis hin zu Death Stranding und MGS5. Alles wahnsinnig gute Spiele mit einer eigenen Duftnote. Aber Hand aufs Herz, RDR2 übertrumpft sie alle. Diese Landschaft, diese Detailversessenheit, diese Musik... gaming kann hier enden. Ich bin zuhause angekommen :lol: Und Arthur dürfte wahrscheinlich als meine absoluter Lieblings Protagonist durchgehen. Ein Spiel dieser Größe wird nie in allen Bereichen perfekt sein, aber unter dem Strich bleibt ein monumentales Meisterwerk stehen. Mein Spiel für die einsame Insel.

  2. Der Chris hat geschrieben: 23.04.2020 18:14 Ich dachte der Test-Thread wär jetzt nochmal heiß gemacht geworden weil das Spiel demnächst im Game Pass zu haben ist. Ich denk ich werde wohl trotz dieser niederschmetternden realistischen Bewertung mal reinschauen. Das Risiko geh ich an der Stelle ein. Wenn mich RDR2 nicht bekommt, dann hab ich das 96% Witcher 3 hier auch noch ungespielt liegen und kann darauf zurückgreifen.
    greemTjoe hat geschrieben: 23.04.2020 11:39 4players hat fertig für mich.
    Nach 5 Beiträgen. Das ging aber fix.
    Du hast dieses „Meisterwerk der Spielgeschichte“ noch unausgepackt im Regal liegen? Und vermutlich auch noch so liegen das sich Staub darauf ansammelt. Schande über dein Haupt.

  3. greemTjoe hat geschrieben: 23.04.2020 11:39 Dieses Spiel ist schlecht und macht keinen Spaß. Die Steuerung und das Gunplay machen alles kaputt.
    Metro Exodus und Kingdom Come Deliverance werden abgestraft, aber diese Krücke bekommt eine 90er Wertung, 2% unter dem Meisterwerk The Witcher 3, soll das ein Witz sein? Selbst im Storytelling ist CD Project meilenweit vorraus.
    Mal eine realistische Wertung von mir:
    The WItcher 3: 96%
    Kingdom Come: 88%
    Metro Exodus: 85%
    Red Redemption 2: 75%
    4players hat fertig für mich.
    Wao TW3 mit 96%. Sehr „realistisch“. Bei dem wegweisenden, innovativen RPG Gameplay kann RDR2 ja nur verlieren. Wie über mir schon bemerkt, hast du eine Gemeinsamkeit beider Spiele aufgedeckt. Nur nicht so wie du denkst.
    Klär uns bei Gelegenheit mal auf was du unter Storytelling verstehst? Hast du den Begriff im Test aufgeschnappt?

  4. greemTjoe hat geschrieben: 23.04.2020 11:39 Dieses Spiel ist schlecht und macht keinen Spaß. Die Steuerung und das Gunplay machen alles kaputt.
    Metro Exodus und Kingdom Come Deliverance werden abgestraft, aber diese Krücke bekommt eine 90er Wertung, 2% unter dem Meisterwerk The Witcher 3, soll das ein Witz sein? Selbst im Storytelling ist CD Project meilenweit vorraus.
    Mal eine realistische Wertung von mir:
    The WItcher 3: 96%
    Kingdom Come: 88%
    Metro Exodus: 85%
    Red Redemption 2: 75%
    4players hat fertig für mich.
    Sau guter Vergleich mit Witcher 3. Beide mit nem schlechten Gameplay und ähnlichen Stärken.
    Ps: ich mag beide. RDR2 ein Stück mehr ;)

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