Im Unterschied zu diesen beiden Vertretern der Weltraumoper findet das Kampfgeschehen aber nicht aus einer isometrischen Perspektive oder Draufsicht statt. In Rebel Galaxy ist man mittendrin – womit wieder der Schulterschluss zu Elite hergestellt wird. Es gibt jedoch einen massiven Unterschied: Hier gibt es keine vertikale Verschiebung. Zwar wird das Geschehen in 3D dargestellt. Reise und Kampf finden jedoch nur auf einer planen Ebene statt, es gibt keinerlei Möglichkeiten, gegnerischen Geschossen nach oben oder unten auszuweichen. Was auf den ersten Blick als Manko erscheint, wird hier aber alsbald mit dem Fokus auf klassische Breitseitengefechte à la Pirates zu einem motivieren Vorteil umgewandelt, bei dem mehr Taktik gefragt ist als man anfangs glauben möchte. Denn man ist nicht nur wie in Assassin’s Creed 4: Black Flag damit beschäftigt, sein Schiff bestmöglich zu positionieren, um die Breitseite so effektiv wie möglich gen Feinde zu senden. Man kann bei Bedarf auch auf die Geschütztürme umschalten und diese steuern. Allerdings kann man für jeden einzelnen Turm auch festlegen, welche Ziele automatisch gewählt werden, so dass man sich auf Ausweichmanöver, die gezielten Angriffe und ggf. Verteidigungsaktionen wie Raketenabwehr etc. konzentrieren kann.

Gewusst wie

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Die seltenen Gespräche werden ordentlich in Szene gesetzt – dennoch bleibt die Story größtenteils unspektakulär. © 4P/Screenshot

Da man sehr häufig einer numerischen Übermacht gegenüber steht, muss man zudem darauf achten, wen man sich als Hauptziel sucht, um nicht doch nach einem harten Kampf das Nachsehen zu haben. Denn die KI agiert mitunter sehr erbarmungslos, tritt aber auch die Flucht an, wenn sie das Gefühl hat, ins Hintertreffen zu geraten. Im Gegenzug kann man natürlich auch versuchen, mit kluger Nutzung des Schub-Boosts die Feinde hinter sich zu lassen, bevor man in einem Feuerball aufgeht und dann der letzte Spielstand (sprich: das letzte Abdockmanöver an einer Raumstation) als Wiedereinstieg gewählt wird. Und man kann sogar versuchen, in bestimmten Momenten mit den Feinden zu sprechen, um sie z.B. durch Übereignung der Ladung davon zu überzeugen, einen ziehen zu lassen. Sehr schade ist allerdings, dass die Standardmissionen, die man bei den Terminals abgreift, nach wie vor nur wenige Variationen beinhalten. Mehr Abwechslung hätte hier Wunder gewirkt. Auch mittelfristige Änderungen in der zu Spielbeginn zufällig generierten Galaxie wären wünschenswert gewesen. Zwar kann man seinen Status bei den zahlreichen Fraktionen nachhaltig beeinflussen. Doch das führt letztlich nur dazu, dass man irgendwann neue Schiffe bzw. Ausrüstung freischaltet, die es z.B. nur bei der Händlergilde gibt.

Dass die Reduktion auf Kampf, kleine Missionen und Erforschung vor dem Hintergrund der ständigen Schiffsaufwertung so gut funktioniert, ist auch der ansehnlichen Kulisse zuzuschreiben, die sich nicht nur auf die sehr stimmungs- sowie fantasievoll designten Raumschiffe konzentiert. Asteroidenfelder, Planeten (ggf. mit ihren Trabanten), Sicherheitsflotten, die sich mit Piraten auch ohne Zutun des Spielers bekriegen: Der Weltraum der Rebel Galaxy ist alles andere als leer. Wabernde Nebel, elektrische Felder, die die Instrumente durcheinanderbringen – es gibt eine erstaunliche Vielfalt. Musikalisch kann man dies leider nicht sagen. Zwar passt der Southern Rock unglaublich gut zu diesem actionreichen Roadmovie im All, doch es gibt viel zu wenige Tracks. Und im Gegensatz zur PC-Fassung gibt es auf Konsolen keinerlei Option, eigene Musik einzubinden. Da hilft nur noch, diesen Teil der Akustik ausschalten und sich auf Laser- und Projektilfeuer, Explosionen und das herrliche Wubbern des Antriebs festlegen. Ebenfalls gelungen, aber mit seinen deutlichen Anleihen bei Star Trek und vor allem Star Wars wenig überraschend, ist das audiovisuelle Design der Dialogpartner – wobei diese angesichts der schwachen Story ohnehin nur eine kleine Rolle spielen. Sehr schön auch, dass man auf Konsolen mit der derzeit auch für den PC aktuell gültigen Version 1.07 startet. Im Laufe der Patches sind nicht nur einige kleine Ungereimtheiten und Bugs am PC beseitigt worden, sondern auch kleine Features wie eine Art „Rückwärtsgang“ hinzugefügt worden.

  1. Gnadenlos unterbetrachtetes Spiel, wie ich finde. Die PS Plus-Version wird es hoffentlich etwas beflügeln, wenn es auch keinen Nachhype kriegen wird wie z.B. Rocket League, würd ich sagen.
    Das Spiel macht viel richtig, und die Beschreibung "AC: Black Flag in Space ohne nerviges AC" kann es gut treffen. Klar ist es recht simpel, verglichen z.B. mit X, aber ich finds recht entspannt. Gefällt mir, die Anzeige der durchschnittlichen Marktpreise, wenn man handeln will ... das Schiffsdesign ist teilweise klasse und das Experimentieren mit verschiedenen Waffen macht Spaß.
    Den Schuh mit dem mäßigen Missionsdesign muss es sich allerdings sowas von anziehen. Egal, was die Beschreibung aussagt, bisher (auch in den Nebenmissionen) war es stets "fliege zu X, mach dort BAMM, da haste Geld" - varierte höchstens mit "fliege zu X, mach dort BAMM und sammle n Paket auf, bring es zu Y, mach BAMM, da haste Geld".
    Die bisher interessanteste Mission war eine Storymission:

    Spoiler
    Show
    Ich bin in der Story auch nicht so wahnsinnig weit. Es war die Mission, wo man Tante Juno von einer Piratenstation befreien und dafür erst 3 (natürlich sind es 3, wie könnte es anders sein) Schildgeneratoren zerstören muss.
    Ohne Frage ist die Kampfaction sehr sehr launig, optisch das Spiel sehr hübsch und der Soundtrack überraschend mit seiner Breaking Bad-Atmosphäre.
    Horst-Käufer, merkt es euch für nen Deal. PS-Zocker, jetzt einfach mal reinschnuppern, frisst auch nicht viel Platz.

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