Das Spielprinzip wirkt auf den ersten Blick simpel und gleichzeitig vertraut: Auf Knopfdruck sammelt man in der Egoansicht zunächst die Würfel und kann sich an entsprechend markierten Stellen an Wänden, dem Boden und sogar an Decken platzieren. Dazu muss man nur die Augen nach gelb hervorgehobenen Bereichen in den bizarren und verwinkelten Konstrukten offen halten, die in der Luft zu schweben scheinen. Ist man nah genug dran, kann man die Würfel nicht nur auf den markierten Stellen platzieren, sondern auch an- über- und nebeneinander pappen.
Und wozu das Ganze? In erster Linie helfen die Würfel dabei, sich einen Weg durch die Level bis zum Ausgang zu bahnen. Der Vorspung zur nächsten Tür ist zu hoch? Baut euch eine Würfel-Treppe! Ihr kommt nicht mit einem Sprung über den Abgrund? Baut euch eine Würfel-Brücke! Was sich jetzt relativ simpel anhört, wird nicht nur durch die beschränkten Bereiche, sondern auch die limitierte Anzahl an Würfeln erschwert. So muss man auf seinem Weg zum Ziel die Konstruktion immer wieder umbauen. Hinzu kommen weitere Würfel-Varianten, auf die man in späteren Abschnitten trifft:
Blaue Exemplare öffnen z.B. bestimmte Türen oder setzen Plattformen in Bewegung, während der lilafarbene Cube die Schwerkraft verändert und höhere Sprünge erlaubt. Gerade später muss man deshalb genau planen und überlegen, wo man welche Sorte verbaut.
Nichts verschwenden
Natürlich sammelt man die Würfel auch wieder brav ein, nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben – immerhin könnte man sie später wieder dringend benötigen. Doch gerade hier wird die Steuerung manchmal extrem fummelig – vor allem, wenn man mit einem Controller spielt. Nicht nur das Platzieren und Stapeln erfordert manchmal viel Feingefühl, weil man sich scheinbar selbst oft im Weg steht. Auch beim Einsammeln muss man sich oft hart an den Abgrund bewegen, um das gute Stück wieder greifen zu können. Obwohl ich vorsichtig war, bin ich beim einen oder anderen Versuch in die unendliche Tiefe abgestürzt. Das tut nicht weh, weil die Checkpunkte zahlreich vorhanden und meist fair verteilt sind. Trotzdem hätte das besser gelöst werden können.
Ärgerlich zudem, dass Checkpunkte überschrieben werden, wenn man zu den alten zurückkehrt. Was eigentlich kein Problem sein sollte, hatte in einem Level dann doch ein unlösbares Problem für mich zur Folge: Obwohl ich den Gravitations-Würfel an der Decke platziert hatte, bin ich unglücklich abgesprungen, danach abgestürzt und landete unmittelbar vor einem alten Checkpunkt, der umgehend zu meinem aktuellen umgewandelt wurde. Blöd, denn zum einen konnte ich dadurch nicht mehr zu meinem letzten Speicherpunkt zurück. Und zum anderen hatte ich keine Möglichkeit, ihn nochmal zu erreichen, denn der dafür nötige Gravity-Cube hing immer noch da oben und für mich unerreichbar an der Decke. Hier half dann nur noch eines: Der komplette Neustart des Levels. Auch manövriert man sich schon mal in eine Sackgasse, wenn man zuvor nicht die erforderlichen Würfel eingesammt hat, um sich aus der Falle zu befreien – hier hilft dann aber in der Regel ein schnelles Zurücksetzen zum letzten Checkpunkt. Doch das sind Ausnahmen, denn
überwiegend wird man hier mit einigen schönen Erfolgs- und Aha-Erlebnissen belohnt, wenn es endlich „Klick“ macht, man den fehlenden und dringend benötigten Würfel doch noch in einer versteckten Ecke findet oder endlich vor dem großen Portal am Ende des Levels steht.
Keine Rahmenhandlung
Aber wer bin ich überhaupt? Warum muss ich das machen? Und was ist das hier für eine bizarre Welt, die im Nichts zu schweben scheint? Antworten auf diese Fragen gibt das Spiel leider nicht, da die Entwickler sowohl auf eine Rahmenhandlung als auch eine Einführung oder ein Tutorial verzichten. So erfreut man sich lediglich an den sphärischen Kulissen und Klängen, die trotz der einen oder anderen haarigen Geschicklichkeitspassage für eine herrliche Tiefenentspannung sorgen. Beim Atlas Cube kann man sich meist gemütlich zurücklehnen und ganz relaxt an die Aufgaben heran gehen – nur kein Stress!
Schade, dass grafisch nicht etwas mehr aufgefahren wird und auch die visuelle Abwechslung zu kurz kommt: Zwar verändert sich schon mal der Hintergrund und man das seltsame Konstrukt befindet sich unter einem Sternenhimmel oder im Rahmen eines Sonnenuntergangs, doch hat man sich an den langweiligen Mauern sowie schwebenden Blöcken und Bäumen schnell satt gesehen. Zudem scheinen die Würfel sehr hardwarehungrig zu sein: Trotz der kargen Landschaften kam mein potentes System hin und wieder ins Schwitzen – oder ob es nur daran lag, dass in den letzten Tagen auch im Büro die Temperatur relativ hoch war?
Bin mittlerweile mit Welt 4 fast durch... und muß sagen, daß mir das Spiel wirklich sehr gefällt.
Erstaunlicherweise spiele ich aber fast nie mehr als einen Level am Stück... weil mich das Suchen nach den gelben Pyramiden über Gebühr anstrengt. Wenn die Suche dann endlich abgeschlossen ist (ein, zwei Mal mußte ich das Internet um Hilfe bitten), bin ich dann fast schon ausgelaugt und beende das Spiel. Herrlich.
Erinnert mich visuell stark ans gute alte Kula World (PS1).
http://youtu.be/Lnfw3APHITI
es gibt wohl insgesamt 6 Welten (unterschiedliche Grafik settings) mit je 4 bis 6 stages. Ich bin bei Welt 3 stage 4 oder so. 4 Stunden bislang. Die stages werden sukzessive größer und schwerer. Denke so 8 bis 10 Stunden sind es auf jeden Fall. Spiele auch immer ziemlich relaxt.
P.S. auf kinguin gibt das game bereits für 4,99 Euro.
Auch wenn ich die Frage an sich hasse: Wie sieht es mit der ungefähren Spielzeit aus? Eher 2-3 Stunden? Oder deutlich mehr? Damit meine ich nicht das neumodische Durchrennen, sondern halt locker durchspielen...