Puerto Rico(Brettspiel) von Ravensburger Spieleverlag Credit: Andreas Seyfarth / Ravensburger Spieleverlag
Vom Tisch zum Touchscreen

Ideal für Einsteiger: Das interaktive Tutorial führt in die komplexe Spielmechanik ein.

Ideal für Einsteiger: Das interaktive Tutorial führt in die komplexe Spielmechanik ein.

Da wir aus aktuellem Anlass parallel einen Brettspieltipp zu Puerto Rico anbieten, empfehle ich für das grundsätzliche Spielprinzip diesen Artikel – dort gehe ich näher auf die wirtschaftlichen Zusammenhänge und die ausgezeichnete Qualität ein. Auf dem iPad bekommt man inhaltlich quasi exakt dasselbe: Als Gouverneur muss man eine Karibikinsel erblühen lassen, indem man Plantagen und Gebäude errichtet, Pflanzen wie Mais, Zucker, Indigo, Tabak sowie Kaffe erntet sowie diese effizient verkauft.

Hier möchte ich mich allerdings auf die Besonderheiten der digitalen Variante konzentrieren. Gleich vorneweg: Wer Puerto Rico noch nicht kennt, ist am iPad sehr gut aufgehoben, denn dort wird das überaus komplexe Spiel in Form eines interaktiven Tutorials in kleinen Schritten erklärt, indem man ein Probespiel gegen die KI simuliert. Hinzu kommen eine umfangreiche Regelübersicht sowie ein nützliches Fragezeichen-Symbol, das man bei Unklarheiten jederzeit auf entsprechende Bilder, Zahlen oder Funktionen ziehen kann.

Nicht schön, aber funktional

Endlich kann man Puerto Rico auch online oder alleine spielen - gegen bis zu vier Gegner in drei KI-Stufen.

Endlich kann man Puerto Rico auch online oder alleine spielen – gegen bis zu vier Gegner in drei KI-Stufen.

Obwohl man sich bemüht hat, das Spiel hinsichtlich der biederen Präsentation aufzuwerten, gelingt das nur in Ansätzen: Einerseits ist die Benutzeroberfläche am Rand funktional und edel, andererseits vermisst man eine schönere Darstellung des eigentlichen Spielplans, der mit seinen schwarzen Reihen für Gebäude (oben) und den braunen für Plantagen (unten) noch spartanischer wirkt als im Brettspiel. Die kleinen Animationen über vergilbte Schriftrollen sorgen zwar für etwas Bewegung in den Ladephasen, sie sind aber weder besonders ansehnlich noch stimmungsvoll – schön, dass man sie genauso wie die einschläfernde Musik abstellen kann.

Aber dafür stimmt der inhaltliche Kern. Was will man auch falsch machen, bei einem zeitlos genialen Spieldesign, das strategische Planungen ermöglicht und eine unheimlich gut verzahnte Mischung aus Anbau, Ernte und Verkauf anbietet? Und auf dem iPad kommen sowohl Solisten als auch Online-Gouverneure auf ihre Kosten. Erstere können aus bis zu sieben KI-Typen (leicht, mittel, schwer) vier Kontrahenten mit unterschiedlichen Taktiken wählen – hier kann man Puerto Rico zwar als Anfänger richtig gut lernen, aber Kenner des Brettspiels werden selbst von der schweren KI zu selten gefordert. Man kann das Ganze natürlich auch per Hotseat angehen und das iPad herum reichen. Schließlich kann man auch über das Internet um Siegpunkte kämpfen, wobei es da aktuell schwierig ist, jemanden zu finden.

  1. Ich habe mir die Puerto Rico App am Release Tag geholt und war doch schon ziehmlich enttäuscht.
    Das UI ist sowas von schlecht gemacht. Warum muss mein Spielfeld genause groß/klein ausfallen wie das meiner Mitspieler? Man hätte die wesentlichen Daten der Mitspieler übersichtlich plazieren können und den eigenen Bereich entsprechend groß plazieren können.
    Bei Bedarf hätte man sich dann Details zu den Mitspielern holen können.
    Die AI ist in Ansätzen ok aber als Gesamtbild sehr schlecht! Wenn man strategisch als guter Puerto Rico Spieler vorgeht kann man locker mit verschiedenen Taktiken gewinnen.
    Ich besitze mehrere Spiele dieses Entwicklerstudios und war leider mit keinem so richtig zu frieden. Tikal, Ra, Medici haben alle AI Schwächen und der Mutliplayer Modus ist nicht ausreichend gut.
    Ich meine Ra zum Beispiel bietet asynchronen Modus an ohne Zugpflicht. Wie mieserabel ist es Ra asynchron zu spielen? Wer das Spiel kennt weiss das dies denkbar schlecht ist!

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