Irgendwer gegen irgendwen

Fliegende Roboter, laufende Eiswürfel, Yetis und mehr: Die Erde wurde mal wieder von Außerirdischen/Höllenwesen/Kuscheltieren überrannt, so richtig weiß man das nicht. Es spielt auch keine Rolle, denn eine echte Geschichte gibt nicht. Project Warlock konzentriert sich voll und ganz auf die Action und orientiert sich dabei ebenso an der alten Ballerschule wie es es zum großen Teil auch Dungeon-Crawler ist.

Immerhin knallt man Bösewichte nicht nur mit Schrotflinten, Harpunen und anderen Waffen weg, ein zentrales Utensil ist auch die Axt, mit der man selbst starke Gegner zerfleischt. Wertet man das Spaltwerkzeug sowie die eigenen Fähigkeiten im „heimatlichen“ Workshop auf, wird man im Nahkampf sogar noch stärker oder erhält bei Treffern magische Energie. Die ist

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Project Warlock ist schick, kommt aus rechtwinkligen Gängen aber nicht raus. © 4P/Screenshot

nichts Anderes als Munition für Zauber, zu denen etwa eine Vereisungsrakete zählt. Und da sowohl Mana als auch Geschosse für herkömmliche Waffen schnell ausgehen, bleibt die Axt auch später wichtiger Bestandteil des Schnetzelwerks.

Levelhäppchen

Auf primitive Art macht es richtig Spaß, durch die hiesigen Pixelwelten zu stapfen und zu einem fetzigen Soundtrack etliche Unholde in die Phantomdimension (oder wohin auch immer) zurückzuschicken. Im Ablauf ist Project Warlock allerdings eigen, denn man absolviert stets ein, zwei oder vier sehr kurze Levels ohne Speichermöglichkeit, bevor man wieder im Workshop landet, um Fähigkeiten und Ausrüstung zu verbessern. Dann erst wählt man erneut einen bereits freigeschalteten oder den jeweils nächsten Abschnitt und betritt den Teleporter.

Die Gegner unterscheiden sich erstaunlich stark, große Bosse sind stets die letzte Hürde einer Episode, bevor es in die nächste geht, in versteckten Ecken findet man Upgrade-Material, Schlüssel öffnen Türen, Schalter ebenso. Wer das Gefühl liebt, auf einem ZX Spectrum mit Röhrenbildschirm zu spielen, passt das Spiel zudem mit variablen Shadern, Scanlines und mehr seinen Vorlieben an.

Lust auf Old-School-Shooter?



Project Warlock ist ein ordentlicher, aber längst nicht der beste Shooter, der an die guten alten Zeiten erinnert. Schon die Early-Access-Version von Ion Maiden macht als geistiger Kumpel von Duke Nukem z.B. einen hervorragenden Eindruck.

Ebenfalls empfehlenswert: Das eher an Quake und Heretic bzw. Hexen angelehnte Amid Evil.

Etwas weniger klassisch, dafür umso packender gelingt Devil Daggers eine Spielhallen-ähnliche Punktejagd und auch der Survival-Modus des frisch per Kickstarter finanzierten Hellbound verbindet auf ähnliche Art Altes und Neues. © 4P/Screenshot


Intervallballern und plumpe Hinterhalte


Nun nutzt sich dieser gelungene Spaß leider ausnehmend rapide ab – ich hatte nach einigen Levels jedenfalls schon die Lust daran verloren und werde Project Warlock wohl nur dann mal wieder einwerfen, wenn ich eine sehr kurze Pause überbrücken muss. So charmant die niedrigen Gänge mit ihren ausschließlich rechtwinkligen Ecken nämlich sind, so wenig funktioniert das Prinzip der allerersten Ego-Shooter heute noch. Während sich Doom und Co. erstaunlich gut gehalten haben, ist der Reiz schmaler Schächte einfach überschaubar.

Hinzu kommen Widersacher, die neben Intervallballern und „Renne direkt auf Spieler zu!“ rein gar nichts können und zu allem Überfluss auch keine besonders große Herausforderung darstellen. Man kann ja nicht einmal den Schwierigkeitsgrad wechseln, ohne den Fortschritt vollständig zurückzusetzen. Auf dem höchsten Niveau ist das Ganze dann zwar angenehm fordernd, wird nach nur einem Lebensverlust aber auch immer gleich komplett beendet. Das größte Problem sind dabei jene Gegner, die beim Aktivieren entsprechender Auslöser ohne akustischen Hinweis in den Raum gesetzt werden. Das ist nicht nur in spielerischer Hinsicht schlechtes Leveldesign, sondern auch weit entfernt von der packenden Immersion eines Doom, in dem neue Monster stets aus sinnvoll im Level platzierten Räumen auftauchen.

  1. Ah ja Desync ist mir letztens auch wieder eingefallen, da musste ich erstmal nach dem Namen googlen. Hatte nur noch Szenen aus einem Video von glaube ich Gggmanlives im Kopf. Das könnte ich auch mal probieren.

  2. Sie haben ja glaube ich nochmal was am Spiel gedreht, aber als ich es gespielt habe war's mit den namensgebenden Strafen nicht viel :p
    Die Gegner sind schnurstacks immer direkt auf dich zugelaufen (ohne irgendwelchen Drehradius oder so), man konnte nur rückwärts um ihnen auszuweichen. Und es ist immer der ganze Levels gleichzeitig gekommen, ich erinnere mich noch dass ich einmal 10 Gegner hinter mir hatte. Hab's seinerzeit zurückgegeben, ich fand's schrecklich in dem Zustand.
    Bild
    https://store.steampowered.com/app/390030/DESYNC/
    Desync ist übrigens auch nett, das Gimmick da ist erstmal der Stil (Neongrafik, Chiptunes/Synth-Musik) und es gibt so ähnliche Kills wie bei Bulletstorm. Also Bonuspunkte dafür, Gegner in die Luft zu sprengen und dann mit ner Railgun zu erschießen und sowas. Praktischen Nutzen hat das auch, denn man wertet seine Waffen und Stats mit den erspielten punkten auf wenn ich mich recht erinnere.
    Etwas weniger retro aber für Fans von alternativen FPS vielleicht auch ganz interessant ^^

  3. $tranger hat geschrieben: 05.11.2018 09:00
    Xalloc hat geschrieben: 01.11.2018 08:50Amid Evil hatte ich mir auch mal auf Steam gekauft. Sie nutzen ja die Unreal Engine, um es aber alt/pixelig aussehen zu lassen haben sie glaube ich so einen Filter drüber gelegt. Nach 20 Minuten schmerzen mir regelrecht die Augen, so habe ich das Spiel wieder zurückgegeben. Schade :(
    Man muss sich bei Amid Evil echt dran gewöhnen, allerdings fand ich's nach der Eingewöhnung bis jetzt sehr spaßig.
    Wenn man gar nicht mit dem Stil klarkommt wird man wahrscheinlich auch weniger Spaß dran haben, aber für mich hat sich der Kauf echt gelohnt.
    Ich hab bis jetzt nicht viele der "neuen Retroshooter" gespielt, aber das war bisher definitiv der spaßigste für mich.
    Strafe dagegen war schrecklich xD
    Also ich meine das mit den schmerzenden Augen wörtlich. Also ich kann es körperlich einfach gar nicht länger spielen. Bei dir klingt das so, als bräuchte ich mich nur an den Stil gewöhnen, der ist ja gar nicht das Problem. Vielleicht liegt das auch am Monitor, dessen Größe, Auflösung, Sitzabstand, vielleicht haben sie auch schon was geändert an dem Effekt oder Optionen hinzugefügt, ist schon eine Weile her, als ich das gespielt habe.
    Bei STRAFE (gab's ja zum Glück bei Twitch Prime) habe ich zwei Durchgänge gemacht, beim zweiten bin ich fast bis zum Ende gekommen. Wie es so bei Rogue-lites bei mir aber so ist, hatte ich bisher keine Lust, das alles nochmal zu machen :lol: So schlecht fand ich STRAFE gar nicht, es hat halt bis auf die Grafik nur eben fast gar nichts mit den 90er Shootern gemein.

  4. Xalloc hat geschrieben: 01.11.2018 08:50Amid Evil hatte ich mir auch mal auf Steam gekauft. Sie nutzen ja die Unreal Engine, um es aber alt/pixelig aussehen zu lassen haben sie glaube ich so einen Filter drüber gelegt. Nach 20 Minuten schmerzen mir regelrecht die Augen, so habe ich das Spiel wieder zurückgegeben. Schade :(
    Man muss sich bei Amid Evil echt dran gewöhnen, allerdings fand ich's nach der Eingewöhnung bis jetzt sehr spaßig.
    Wenn man gar nicht mit dem Stil klarkommt wird man wahrscheinlich auch weniger Spaß dran haben, aber für mich hat sich der Kauf echt gelohnt.
    Ich hab bis jetzt nicht viele der "neuen Retroshooter" gespielt, aber das war bisher definitiv der spaßigste für mich.
    Strafe dagegen war schrecklich xD

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