Pro Evolution Soccer 2013(Sport) von Konami Credit: Konami / Konami
Schwachpunkt: Torhüter

Bei den Standards hat sich nichts getan: Man kann immer noch einen Spieler auswählen und mit ihm durch den Strafraum pflügen, bevor die Ecke geschlagen wird.
Man kann immer noch einen Spieler auswählen und mit ihm durch den Strafraum pflügen, bevor die Ecke geschlagen wird. © 4P/Screenshot

Da wären wir auch bei einer weiteren Schusstechnik und einem spielmechanischen Schwachpunkt: Die Torhüter lassen sich von den neuen Schlenzern aus weiter Distanz, also nicht von klassischen Lupfern im 1-gegen-1,  viel zu oft düpieren. Wenn man mit dem Ball so etwa 16 bis 25 Meter vom Tor entfernt ist, sich leicht diagonal nähert und den Ball dann über R2 anschneidet, fliegt die Pille im Gegensatz zum normalen Schuss langsamer und mit höherer Flugkurve gen Kasten. Und sehr häufig kann man damit selbst gut stehende Torhüter auch ohne Topstars überlisten – ich habe in der Meisterliga auf der fünften von sechs Stufen gleich zwei Treffer hintereinander genauso erzielt. Hoffentlich wird dieses Schema online nicht zur Regel.

Hinzu kommt, dass die Torhüter bei einfachen hohen Schüssen manchmal überreagieren: Sie setzen zu Flugeinlagen an, obwohl die komplett unnötig wären, weil sie die Pille einfach so aus der Luft pflücken oder bei Schüssen am Tor vorbei auch ganz wegbleiben könnten – das sieht manchmal lächerlich aus. Richtig ärgerlich ist das wilde automatische Rausrennen der Torhüter, die auch mal an die Seite des Strafraum spurten und den Kasten komplett offen lassen. Nicht falsch verstehen, sie sind kein Totalausfall: In vielen anderen Situationen agieren die Hintermänner sowohl abwehrsicher als auch elegant. Außerdem sind sie viel stärker beim Abwehren von Lupfern. Doch diese Szenen nagen an der Authentizität.

Schwachpunkt: Präsentation

Bei den Standards hat sich nichts Relevantes getan: Schade, dass man keine eigenen erstellen kann!
Bei den Standards hat sich nichts Relevantes getan: Schade, dass man keine eigenen erstellen kann! © 4P/Screenshot

Und grafisch? Was soll sich da schon ohne neue Engine tun? Unser Vergleichsvideo demonstriert den Stillstand auf den ersten Blick. Damit müssen sich PES-Fans seit Jahren abfinden. Es gibt auf den zweiten Blick allerdings mehr Vielfalt und etwas bessere Animationen in den Zweikämpfen, was das Halten, Schieben und Drücken angeht. Hinzu kommen die frischen Bewegungsabläufe bei der antizipierten Annahme, der direkten Verwertung sowie in den erweiterten Dribblings – die präzise Ballkontrolle und das neue Tunneln des Gegners sehen richtig gut aus. Das sind natürlich nur kleine Änderungen.

Aber diese lobenswerte Quantität steht nicht immer für Qualität. Wie kann es z.B. sein, dass es beim Training so ein Tearing und so eine Kantenbildung auf den leeren Rängen gibt? Auch die sterile Präsentation von Meisterliga und Karriere ernüchtert – zu wenig Dramaturgie, zu unpersönlich, zu wenig Interaktion, dieselben öden Zwischensequenzen, zu lange Ladezeiten. Bei aller Liebe zur Langlebigkeit der Meisterliga sowie ihrem Online-Pendant: Gerade der Einstieg als Trainer ist statische Langeweile pur. Anstatt das Erlebnis mit einem internen Shop und Items von Hanteln bis Schuhen aufzuwerten, die man seinen Kickern quasi als Werteboost anlegen kann, sollte man da endlich die Regie grundlegend überarbeiten.

Auch das Spiel selbst wirkt im Vergleich zu FIFA immer noch etwas steril und hölzern, bei den Kollisionen nach Grätschen gibt es manchmal seltsame Stürze; hinzu kommen die altbekannten Clippings beim Jubel, wenn Hände durch Körper greifen oder Spieler durch Schiris marschieren. Es gibt aber auch lobenswerte Details: Schießt man z.B. einen Spieler mit voller Wucht an, sackt er kurz in sich zusammen – sehr schön.

Bayern und Schalke


Im Kabinengang kann PES auch dieses Jahr mit realistischen Gesichtern aufwarten.
Im Kabinengang kann PES auch dieses Jahr mit realistischen Gesichtern aufwarten. © 4P/Screenshot

Dass PES akustisch ernüchtert, war nach der Vorschau abzusehen: Auch dieses Jahr muss man mit teilweise schrecklich monotonen sowie mechanisch hallenden Fangesängen à la „Barca! Barca! Barca!“ oder „Hurra, hurra, die Bayern die sind da!“  leben, die nur noch von schier endlosen Pfeifkonzerten getoppt werden – selbst wenn die Heimmannschaft endlich die Pille hat, geht es manchmal weiter. Es ist nicht in allen Spielen so enervierend, man kann auch mehr Glück mit der akustischen Choreographie haben, aber Konami ist weit weg von authentischer Fußballkultur in den Stadien. Wie wäre es mal mit dynamisch angepassten Gesängen, mit Einpeitschern auf den Zäunen oder wenigstens klar erkennbaren Gästeblöcken?

Apropos: Schalker werden zum Start weder in der Veltins-Arena kicken noch originale Schlachtrufe wie „Attacke!“ hören. Und ganz schwach: Die Kader von Bayern und S04 sind nicht mal aktuell – Martinez fehlt z.B. bei den Roten, Jurado kickt noch bei den Blauen. Erst Mitte Oktober werden die Sommertransfers  in einem Update berücksichtigt – ganz schwach, Konami. Wenn man doch nur zwei deutsche Clubs lizenziert hat, wieso kann man da nicht wenigstens alles rausholen? Bei den Spielergesichtern gibt man sich zumindest bei der Prominenz von Robben bis Huntelaar keine Blöße, während Holtby oder Dante (bei dem es so einfach wäre!) überhaupt nicht erkennbar sind und Ribéry bleich wie ein Zombie in die Kamera stiert. Trotzdem sehen die Profis im Kabinengang und beim Weg zum Anpfiff teilweise besser aus als in FIFA. Konami hat die Stadien übrigens um fünfzehn bis achtzehn auf 45 bzw. 48 aufgestockt und in der südamerikanischen Copa kommt nachts bei Flutlicht und bengalischem Feuer immerhin etwas Atmosphäre auf.

Online-Erfahrungen

Online läuft das Spiel flüssig. Es kommt zu einem rasanten Hin und Her; nach einer Partie kann man eine Fairplay-Wertung geben.
Online läuft das Spiel flüssig. Es kommt zu einem rasanten Hin und Her; nach einer Partie kann man eine Fairplay-Wertung geben. © 4P/Screenshot

Die gute Nachricht: Der Netzcode präsentierte sich bisher sehr stabil. Selbst Spiele mit nur einem Balken konnte man nahezu lagfrei erleben. Nach einer Partie kann man wie gehabt eine Fairplay-Wertung verteilen; in Freundschaftsspielen lässt sich direkt eine Revanche starten. Nett ist, dass man online Items für die Karriere freischalten kann, die z.B. die Trainingserfolge beschleunigen. In der Online-Meisterliga gibt es zudem ein neues Rivalensystem, dass einem je nach eigener Spielstärke einige Kontrahenten zuweist – ansonsten läuft da alles wie gehabt, Messi kostet mal wieder unrealistische 20 Millionen Euro.

Allerdings können sich das allgemeine Rangsystem (man wird in PES nach fünf Spielen parallel zu den Schwierigkeitsgraden z.B. als “Top-Spieler” eingeordnet ), die ganze Online-Struktur sowie die rudimentären Community-Features nicht mit der faszinierenden Club-Anbindung eines FIFA 13 messen, die für wesentlich mehr Identifikation sorgt. Sehr ärgerlich ist zudem, dass Konami die eigentliche Benutzeroberfläche mit ihren Widgets und Funktionen, die in der Anleitung beschrieben werden und die man über R3 erreicht, erst Mitte Oktober per Download freischaltet – parallel zum Start des Spiels in Japan. Dazu die Pressemitteilung:

“Mittels Tastendruck ist es nun einfacher denn je, Freunde für Online-Partien zu finden, und die Ergebnisse anschließend im ebenfalls neuen Ranking-System zu veröffentlichen. PES 2013 ermöglicht Matches für bis zu acht Spieler gleichzeitig, zudem fügt der Download dem Spiel neue Community Modi hinzu. So können Freunde nun automatisch aus einer vorab erstellten Liste ausgewählt werden; Communities haben zukünftig die Möglichkeit, sich und ihre Ergebnisse gegenseitig zu beobachten.

Das frei erhältliche Update schaltet auch die Herausforderungen der myPES Facebook App frei. Erzielte Erfolge werden damit direkt über das soziale Netzwerk präsentiert. Weitere Neuerungen umfassen die Möglichkeit, ein Spiel bereits nach Ablauf der ersten Halbzeit abzugeben. Auch treten Spieler der Meister Liga Online nun gegen ähnlich gerankte Teilnehmer eines neuen Rival Ranking Systems an
.”

  1. Grösster Schrott das Spiel. Es gibt IMMER NOCH keine Option, um Gegner im Online-Modus nach Ping zu filtern. Folge : Man kriegt immer noch permanent Gegner aus Amerika, Kolumbien etc. und hat infolgedessen schön eine Verzögerung von einer Sekunde -> Unspielbar
    Aber FIFA ist (dank Momentum) genau so wenig eine Alternative. Traurig

  2. Topshot hat geschrieben:
    TheOriginalDog hat geschrieben:
    Hanf4Free hat geschrieben:PFUI!!einfach nur häßlich-kein wunder JAPANER shit!!nee auch wenn ich EA hasse aber JAPANER verarschen einen doch nur!!sollen wieder ihre KARTEN basteln und gut is!!
    Ein Affe der auf einer Tastatur herumdrischt?
    Bei dem Nickname wahrscheinlich ein bekiffter Affe der auf die Tastatur scheißt ;-)
    Also brauchen wir bekiffte Affen für Shakespeare?

  3. Liebe 4P Redaktion: Ihr stimmt mir doch zu, dass im Online Multiplayer 2 vs 2 immer schon die creme de la creme des pes kicks war - entsetzt stelle ich nach dem heutigen update fest, dass der Community Modus mit Widget ein Witz ist: Jeder steuert nur EINEN Spieler - hallo??? Klassisch 2 vs 2 ist gestrichen!! Gibt es überhaupt ein Mannschafts-Sportspiel, wo man das NICHT kann ausser nun bei PES 2013? Eine Farce! Bin gespannt, ob und wie ihr euch dazu äußert ^^

  4. TheOriginalDog hat geschrieben:
    Hanf4Free hat geschrieben:PFUI!!einfach nur häßlich-kein wunder JAPANER shit!!nee auch wenn ich EA hasse aber JAPANER verarschen einen doch nur!!sollen wieder ihre KARTEN basteln und gut is!!
    Ein Affe der auf einer Tastatur herumdrischt?
    Bei dem Nickname wahrscheinlich ein bekiffter Affe der auf die Tastatur scheißt ;-)

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