Es funkt wieder

Zwei Jahre ohne Award: Funkt es wieder zwischen uns und PES?

Wenn ich sage, dass es in einem Fußballpiel genau so knistern kann wie bei einem Date, dann bitte ich damit alle normalen Leser, vielleicht auch Frauen, ganz schnell wegzuklicken. Denn ab jetzt wird das wieder eine Freakshow über zig Zeilen für ballistisch Beschränkte, die man oft mit Tunnelblick und Tuborg auf der Couch beobachten kann, während sie sich ins Abseits faseln. Man trifft sie auch bei uns in der Redaktion, natürlich ohne Bier in der Hand – außerdem wäre es ja dann ein Flens. Vielleicht sogar eine Kiste.

Aber man muss sich Pro Evolution Soccer dieses Jahr gar nicht so schön saufen wie den FC Schalke zu Beginn der Saison. Denn wenn man sich mit Konamis Kick in seinem Keller oder auf dem Dachboden trifft, dann funkt es nach ersten unsicheren Ballkontakten. Denn dieses Fußballspiel fühlt sich ganz anders an als letztes Jahr, ist aufregender und reizvoller. Und was ganz wichtig ist: Es funkt wieder so stark, dass man sich fast an alte Zeiten erinnert fühlt. Woher kommt diese Zuneigung nach zwei Jahren platonischer Tormechanik? Und ist sie stark genug für den Ehering in Gold oder gar Platin?

Die Öffnung der Spielmechanik


Der große Fußballvergleich: PES 2011 vs. FIFA 11. Wir haben beide Spiele in knapp 30 Kategorien verglichen!

Im Zentrum der spielmechanischen Änderungen steht die Öffnung der Pässe, die ab sofort druck- und richtungssensitiver ausfallen – selbst die Einwürfe gehören dazu. Sprich: Ich muss mich wesentlich besser konzentrieren, wenn ich das Leder, egal ob als kurzen oder langen Pass, weiter spiele. Hört sich nach derselben Änderung an, die auch FIFA positiv bereichert hat? Ja. Man könnte fast meinen, dass sich Konami und EA vorher abgesprochen haben, den Spielaufbau freier, fehleranfälliger und damit authentischer zu gestalten.

Der Unterschied ist: In PES wirkt sich das wesentlich stärker aus. So stark, dass selbst Kenner der Serie ganz vorn anfangen müssen, wenn sie nicht wie Amateure den Ball beim einfachsten Zuspiel verlieren oder das Leder beim Flankenwechsel gen VIP-Tribüne schicken wollen. Man muss alles feiner dosieren und den richtigen Druckpunkt finden.

Man hat außerdem wesentlich mehr und effizientere Dribblings zur Verfügung. Und all das hat trotz einiger Umgewöhnung spätestens nach zehn Partien unheimlich positive, aber auch einige negative Auswirkungen auf das Spielgefühl.
         

  1. Ich stimme el caracho zu: PES 2011 ist in der Fachpresse deutlich zu schlecht bewertet worden und konnte damit nie die Käufergunst einheimsen.
    Serh schade uns absolut nicht gerechtfertigt. Denn gegenüber 2010 hat man hier deutliche Fortschritte im Gameplay gemacht, die PES 2011 nahe an ein Referenzniveau hieven.
    Ich kann mich noch erinnern: Gamescom in Köln 2010.
    Entsetzte Gesichter bei dem FIFA 11 Stand "ist das jetzt 10 oder schon 11" fragten sich viele laut. Und dann lese ich in der Fachpresse "fein und bewusst weiterentwickelt" - ja verdammt nochmal, und dafür haben die ein ganzes Jahr gebraucht? Die Verbesserungen hätten nach 3 MOnaten als update angeboten werden können so überschaubar waren die!!!
    Versteht micht nicht falsch, ich habe FIFA10 deutlich vor PES 2010 gesehen und entsprechend PES 2010 ausgelassen und mir viele ONline Matches mit FIFA 10 gegönnt.
    Aber in der 11er Serie geht der Topf ganz klar an Konami! Ich finde es ignorant, dass man das nicht anerkennt. Nach objektiven(!) Gesichtspunkten ist PES 2011 die deutlich bessere Fussballsim und wird meiner Meinung nach nur so deutlich abgestraft weil EA und die Bundesliga sich in Lizenz-Fäustchen lachen....

  2. Platinkicker, Goldtore und quikende Ferkel?
    Sachma Jörg, bist du bescheuert? So einen Rotz habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Und ich kenne immerhin all deine Kolumnen.
    DdCno1: Dafür gibt es eine gelbe Karte. Grund: Persönlicher Angriff (Kritik wäre kein Problem).

  3. Ein halbes Jahr PES 2011 exzessiv (und FIFA 11 desöfteren) gezockt; ich fühle mich verpflichtet zu schreiben, dass das Spiel überragend ist und in der Presse viel zu schlecht weggekommen ist. Für mich ist es das beste PES aller Zeiten.
    Wenn man sich die Zeit nimmt und sich auf das Spiel einlässt, entwickelt sich mMn die packendste Fußball-Simulation, die die Videospielewelt bis dato gesehen hat. Was auf dem echten Platz funktioniert, lässt sich auf den digitalen Bolzplatz übertragen; mehr Auszeichnung kann es für eine Simulation nicht geben.
    Der "manuelle" Ansatz, den PES 2011 verfolgt, ist genau richtig. Ich hoffe Konami bleibt dabei und erliegt nicht der Versuchung, einen Casual-Kick draus zu machen.
    I like FIFA, aber auf die lange Distanz gerade im 2 vs. 2 kommt es an PES nicht vorbei. Mein Gott, was haben wir für Matches erlebt! Dramatik pur. Bravo Seabass, weiter so.

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