Pro Evolution Soccer 2010(Sport) von Konami Credit: Konami / Konami
Die wichtige Defensive

Henry spielt Liverpool schwindelig: Die handanimierten Bewegungsabläufe können sich hier zwar sehen lassen, aber die Zweikämpfe sind einfach zu statisch und die Statur wirkt sich nicht gut genug im Körpereinsatz aus.

Man muss sich zudem in jeder Defensivsituation gut überlegen, ob man mit den Verteidigern in die Doppeldeckung plus Pressing geht. Das nutzt auch die im Vergleich zu FIFA 10 immer noch bessere, weil taktisch klügere KI aus, wenn man in der Meisterliga oder der Champions League auf einen Top-Club trifft – der Computergegner bringt einen hier schon auf der dritten Stufe so ins Schwitzen wie in FIFA auf der höchsten. Hier zehrt PES noch von den Qualitäten, die man sich über Jahre angeeignet hat, so dass die Langzeitmotivation für Solisten sehr hoch ausfällt.

Allerdings verlieren die Einzelwettbewerbe in PES nicht nur aufgrund der fehlenden deutschen Clubs an Reiz, sondern weil sie immer noch viel zu steril inszeniert werden – vor allem in “Werde zur Legende”: Man fühlt sich nur am Rande dabei statt mittendrin, denn die Karriere wird mit schnöden Texttafeln begleitet und auf dem Platz gibt es immer noch keinerlei Feedback bei guten oder schlechten Aktionen. Man kann einen Fehlpass nach dem anderen machen, ohne dass es direkte Konsequenzen hätte. Wie soll da Motivation aufkommen, wenn der Trainer nie etwas sagt? Immerhin kann man seinen Spieler später in die Meisterliga übertragen. Aber EA simuliert die Karriere in FIFA 10 wesentlich lebendiger und motivierender.

Heutzutage entsteht die Faszination natürlich vor allem im Spiel gegen Freunde, im Online-Match, wo FIFA mit 10 gegen 10, Club-Bildung, Virtual Pro & Co ebenfalls punktet, während es in PES gerade mal möglich ist, 2 gegen 2 zu spielen. Immerhin

Das Spiel wirkt wieder offener und freier als noch in PES 2009, aber der Spielaufbau zickt aufgrund sprunghafter Ballphysik und verzögerter Ballannahme.
ermöglicht man jetzt endlich eine Form von Communitybildung, indem man ein Ligen- und Pokalsystem für Freunde integriert, das mit einem Update zum Start am Donnerstag auch onlinetauglich gemacht werden soll. Wie funktioniert das? Auf dieses Premiere sowie die Qualität des Netzcodes warten wir noch für die Wertung, denn gerade die Online-Matches, mit denen PES bisher immer Probleme hatte, müssen sich endlich beweisen, denn sie haben direkten Einfluss auf die Wertung.

Statische Zweikämpfe

Auch gegen Freunde oder im Netz kann man sich keine Fehler im Zweikampf leisten. Denn wenn das Tackling schief geht oder der Stürmer nur eine Körperdrehung macht, läuft man ins Leere – die Koordination der Abwehr verlangt auch aufgrund der neuen 360-Grad-Kontrolle viel Feingefühl. Aber schon hier bestätigen sich die eklatanten Schwächen, die sich in der Vorschau angekündigt hatten: Die Spieler bewegen sich manchmal zu sprunghaft, der Ball prallt komisch von Kopf und Fuß ab und von einem packend animierten Zweikampfverhalten ist keine Spur! Das, was PES früher auszeichnete, die handanimierte Vielfältigkeit, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Was hier dynamisch aussieht, fühlt sich auf dem Platz veraltet an: Die Bewegungsabläufe im Spurt und Zweikampf lassen zu wünschen übrig.

Wenn zwei Spieler nebeneinander hinter dem Ball her rennen, hält der eine vielleicht mal den Arm raus, aber das war’s auch schon – das sieht aus wie ein Parallelsprint auf Schienen. Topleute wie Torres oder Messi rasen einfach unbehelligt weiter und scheinen manchmal fast durch die Verteidiger hindurch zu sprinten. Das sorgt natürlich für mehr Tempo in der Offensive und auf der Außenbahn, aber das sollte auch nur funktionieren, wenn der Stürmer einen Vorsprung hat oder einen genialen Pass antizipiert.

Wenn er sich allerdings im direkten Laufduell befindet, sollte ihn ein Verteidiger durch geschickten Körpereinsatz effektiver stören oder verlangsamen können. Sowohl die immer noch seltsamen Sprintbewegungen, in denen die Beine im Maschinengewehrstakkato nach oben schlagen, als auch das viel zu statische Nebenher-Gespurte wirken daher antiquiert. Wo ist das Gerangel? Wo ist der lebendige Kampf um den Ball? Aufgewertet wurden immerhin die Grätschen, mit denen ich sauber das Leder erobern und weiter spielen kann. Aber wenn ich mit Pressing oder Tacklings agiere, wirken die Attacken einfach zu steril, da fehlen die lebendige Galligkeit auf dem Platz, das Fighten und der Körpereinsatz, der FIFA 10 so auszeichnet! Die Statur hat in PES zudem deutlich weniger Relevanz in den Zweikämpfen als bei der Konkurrenz. Und genau hier verliert das Spiel an individuellen und dramatischen Reizen – es wirkt zu mechanisch, roboterhaft, staksig.
              

  1. OldSnake hat geschrieben:Ich hab das Spiel jetzt seit Erscheinen ausgiebig gezockt, und ich muss ganz klar sagen, dass es das schlechteste PES ist, das ich je gespielt habe. Und ich dachte, dass PES 2009 extrem schlecht war, aber dazu später.
    Vieles wird schon im Test erwähnt, aber was mich zum Wahnsinn treibt ist dieser Delay beim Passen. Da wird dann teilweise erst Sekunden später abgespielt und da man dabei noch mit dem Spieler läuft und zwangsläufig in eine Richtung mit Stick/Steuerkreuz drückt, kommt es oft genug vor, dass total deneben oder der falsche Mann angespielt wird. Auch bei den Pässen in den Lauf hab ich schon extrem oft Situationen gehabt, in denen der Spieler nicht zum total freien Mann, der zum Tor durch kann, passt sondern irgendwo anders hin.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Verteidigung. Persönlich finde ich Grätschen noch viel schwieriger zu timen als in 2009er, aber bei Spielern wie C. Ronaldo, Kaka oder Messi hat man fast keine andere Möglichkeit, wenn diese in vollem Lauf loslegen. Es ist einfach zu leicht, mit einem dieser Spieler mit gedrücktem R1 Knopf durchzulaufen.
    Auch die Abwehrspieler leisten sich teils unglaubliche Böcke, dass man sich nur aufregen kann.
    Unglaublich ist auch die Ballphysik, teilweise hüpft da der Ball, nachdem er abprallt völlig unrealistisch weg, das gab es so noch nie in einem PES. Ich hab mal aus Jux PES 6 wieder eingelegt, und das war, obwohl PS2 einfach in vielen Belangen meilenweit überlegen.
    Im Online Modus wurde zwar insgesamt von der Performance her aufgewerter, die Menüführung ist immer noch extrem unkomfortabel.
    Viel schlimmer ist es aber, wenn man Online zockt. In 95% der Fälle spielt man gegen Real Madrid oder Barca, meist irgendwelche Deppen, die einfach nur die üblichen Verdächtigen Messi, Ronaldo oder Kaka utilisieren. Ich hatte mich schon im Thread zu PES 2009 darüber ausgekotzt, und im 2010 ist es wie ich finde noch schlimmer. Ich jedenfalls kann diese Kiddies, die wohl den ganzen Tag nur dahocken...

  2. Ich muss den Thread auch aus der Versenkung holen, da ich auf eure Hilfe angewiesen bin (besitze die UK-Version).
    Ich bin zwar beim Club-Ranking (Meisterliga) seit Anfang Saison die Nummer 1, jedoch wollen keine Superstars zu mir wechseln. Wenn es möglich ist, wechseln nur Spieler mit einem maximalen Overall von 80 zu mir.
    Muss man wie beim Fussball Manager eine Art Prestige oder so erreichen? Sorry für die Anfänger-Frage (bin zwar schon seit Pro Evo 3 dabei :oops:), aber ich will mir ein richtiges Dreamteam zusammenbasteln.

  3. Hallo ihr, hoffe das liest noch jemand.
    Also ich denke gerade darüber nach mir PES 2010 für die Box zu holen und mein Fifa 10 wegen einer erneuten Abneigung gegen EA zu veräussern. Und ich hätte mal ein paar fragen zu PES.
    1. Gibt es noch die Freie Liga die man selber Editieren kann?
    2. Wenn ja, können diese Teams diesmal an der Meisterliga Teilnehmen?
    3. Wie ist der Editor im allgemeinen so bzw. was kann man alles editieren? (Wappen, Trikots usw.)
    4. Wie wird die Xbox Live Cam Unterstüzt, immernoch Trikotwerbung und Gesichter?
    5. Wurde an den Schiris noch gedreht per patch?
    Ich denke das wär erstmal so das Gröbste, wäre nett wenn mir jemand ein paar Infos zukommen lassen würde. Danke schonmal! :)

  4. Ich hab das Spiel jetzt seit Erscheinen ausgiebig gezockt, und ich muss ganz klar sagen, dass es das schlechteste PES ist, das ich je gespielt habe. Und ich dachte, dass PES 2009 extrem schlecht war, aber dazu später.
    Vieles wird schon im Test erwähnt, aber was mich zum Wahnsinn treibt ist dieser Delay beim Passen. Da wird dann teilweise erst Sekunden später abgespielt und da man dabei noch mit dem Spieler läuft und zwangsläufig in eine Richtung mit Stick/Steuerkreuz drückt, kommt es oft genug vor, dass total deneben oder der falsche Mann angespielt wird. Auch bei den Pässen in den Lauf hab ich schon extrem oft Situationen gehabt, in denen der Spieler nicht zum total freien Mann, der zum Tor durch kann, passt sondern irgendwo anders hin.
    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Verteidigung. Persönlich finde ich Grätschen noch viel schwieriger zu timen als in 2009er, aber bei Spielern wie C. Ronaldo, Kaka oder Messi hat man fast keine andere Möglichkeit, wenn diese in vollem Lauf loslegen. Es ist einfach zu leicht, mit einem dieser Spieler mit gedrücktem R1 Knopf durchzulaufen.
    Auch die Abwehrspieler leisten sich teils unglaubliche Böcke, dass man sich nur aufregen kann.
    Unglaublich ist auch die Ballphysik, teilweise hüpft da der Ball, nachdem er abprallt völlig unrealistisch weg, das gab es so noch nie in einem PES. Ich hab mal aus Jux PES 6 wieder eingelegt, und das war, obwohl PS2 einfach in vielen Belangen meilenweit überlegen.
    Im Online Modus wurde zwar insgesamt von der Performance her aufgewerter, die Menüführung ist immer noch extrem unkomfortabel.
    Viel schlimmer ist es aber, wenn man Online zockt. In 95% der Fälle spielt man gegen Real Madrid oder Barca, meist irgendwelche Deppen, die einfach nur die üblichen Verdächtigen Messi, Ronaldo oder Kaka utilisieren. Ich hatte mich schon im Thread zu PES 2009 darüber ausgekotzt, und im 2010 ist es wie ich finde noch schlimmer. Ich jedenfalls kann diese Kiddies, die wohl den ganzen Tag nur dahocken und mit R1 rumdribbeln,...

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