Prince of Persia(Action-Adventure) von Ubisoft Credit: Ubisoft Montreal / Ubisoft
Ein unzertrennliches Paar

Attraktiv, intelligent, stark: Elika bietet zwar wesentlich mehr als ein 08/15-Babe, aber ihre Dauerhilfe nervt irgendwann.

Ganz entscheidend ist hier, dass das Paar nicht mit dem Tod oder der Trennung konfrontiert wird. Sie bleiben wie Pech und Schwefel zusammen, können nicht sterben, erleiden keine Verluste. Man hat nie Angst um den anderen, man muss sich nie Sorgen machen. Viel dramatischer wäre es gewesen, wenn es auch Momente oder ganze Abschnitte der Trennung gegeben hätte, in denen der Prinz ohne die göttliche Kraft hätte auskommen und Elika hätte retten müssen. Spiele wie Ico oder Resident Evil 4 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‘)” onmouseout=”DynToolTipp_Hide(); ” href=”javascript:DynCont_Display(‘Gamefinder’,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3440′)”>

haben gerade aus solchen Situationen enorme Spannungsmomente entwickeln können. Gleich zu Beginn wirkt es auch noch so, als wolle Ubisoft das gottgleiche Eingreifen Elikas eingrenzen, da sie dort einmal vor Erschöpfung zusammen bricht und eine kurze Strecke vom Prinzen getragen werden muss. Aber das ist nur eine kleine Episode, die zwar auch später optisch wiederkehrt, aber nie spielerische Konsequenzen hat. Und das ist ein dramaturgisches Problem. In Ico gab es ja auch ein schicksalhaft zusammen geschweißtes Paar, aber hier wurde die emotionale Bindung zur Spielfigur gerade dadurch aufgebaut, dass ich mich um sie kümmern und sie beschützen musste.

Man könnte auch chauvinistisch nachfragen: Ist das dann ein Spiel für Frauen, die diese Instinkte vielleicht gar nicht erst entwickeln? Ja. Durchaus. Es befriedigt gewisse optische Ansprüche, der männliche Held sieht gut aus, hat Charme und eine sympathische Stimme. Außerdem wird Elika nicht wie ein 08/15-Babe, sondern als starke und intelligente Persönlichkeit inszeniert, die auf natürliche Art und Weise Attraktivität ausstrahlt – das müsste auch Frauen gefallen. Aber viel wichtiger wäre die Frage: Ist das auch ein richtig gutes Spiel für Frauen? Und da Spannung nichts mit dem Geschlecht zu tun hat, gibt dieser Test für beide Seiten eine klare Antwort: Nein.

Die Frau ist immer da

Man ist nie allein, man kann der Lady selbst an Steilwänden nicht entfliehen – und das ist irgendwann ein Problem, denn Elika raubt dem Spiel die Spannung.

Die spielmechanische Konsequenz des aufgezwungenen Duos ist nämlich, dass mir Elika auf lange Sicht genau diese Spannung raubt – obwohl man sich anfänglich noch über die Hilfe freut, wenn man nach einem mutigen, aber schlecht getimten Sprung in einen Abgrund von einer blau schimmernde Hand nach oben gezogen wird: Doch aus dem jungfräulichen “Voilà, c’est Elika!” wird irgendwann ein genervtes “Mist, sie ist ja immer noch da!”.

Ja, sie ist immer für mich da. Ihre Hand rettet mich, wenn ich in den Tod stürze. Ihre Magie beschützt mich, wenn ich hilflos vor meinem Feind liege. Ich kann mir lebensgefährliche akrobatische Manöver erlauben und todesmutige Angriffe einleiten, ohne dass es spürbare Konsequenzen geben würde – mit einer kleinen Ausnahme: Wenn man im Kampf geschützt wird, gewinnt der Gegner wieder seine volle Energie. Elika wird aber nicht schwächer, wenn ich ihre Hilfe sinnlos oder maßlos nutze. Das geht so weit, dass ich einfach von einer hohen Plattform auf Lichtkeime springe, obwohl das den Tod bedeuten würde – passiert mir ja eh nix! In einem guten Jump’n Run würde ich wenigstens ein Leben verlieren. Aber sie setzt mich immer wieder kurz vor dem Punkt des Scheiterns ab. Sie ist als mächtige Schutzgöttin im Dauereinsatz und ich kann ihre permanente Hilfsbereitschaft nicht abschalten.

Die schleichende Langeweile

Der Prinz macht als Womanizer eine gute Figur: Flotte Sprüche, verwegenes Outfit und immer ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Mit den düsteren Vorgängern hat er bis auf den Namen nichts mehr gemein.

Sie ist einfach immer für mich da. Und mit dieser karitativen Omnipräsenz tötet diese attraktive Lady eine für mich und das Abenteuer noch viel wichtigere Lady: Die Spannung. Die entsteht nur dann, wenn man den Nervenkitzel spürt, wenn die Ungewissheit im Rücken nagt und die Aussicht auf Erfolg am Ende des Abgrundes lockt. Dazu gehört auch das Erlebnis des Scheiterns. Aber wenn ich genau weiß, dass ich aufgefangen und gerettet werde, dass mir ohnehin nichts passieren kann, dann betritt eine andere Lady die Bühne und würgt den Spielspaß: Die Langeweile.

Komfort ist gut, aber Dauersicherheit ist schlecht: Das Spiel fühlt sich die meiste Zeit über an wie ein Trainer aus den 80er Jahren und die Ausrede der Entwickler, dass man die Spieler nicht wie in alten Arcade-Zeiten künstlich frustrieren wolle ist eine schlechte. Damals gab es Versionen von Giana Sisters, Green Beret & Co, in denen man unendlich Leben hatte und nicht sterben konnte. Aber schon zu C-64- & Amiga-Zeiten hat das Spiel auf diese Art und Weise keinen Spaß gemacht – zumal Nutzer dieser Versionen in der Szene als skillfreie Weicheier galten. Braucht man gar keine Skills für Prince of Persia? Braucht man keine Hand-Auge-Koordination? Doch. Wie oben beschrieben gibt es durchaus einige anspruchsvolle Situationen und dann wären da ja noch die Kämpfe, die Timing verlangen.
   

  1. ...aber es ist wirklich nicht perfekt.
    Auf die Gefahr hin, dass die Gedanken schon jemand anderes hatte...
    - Mir hätte es gefallen, wenn Elikas Hilfe z.B mit Lichtkeimen bezahlt wird. Dass Elika mit solchen den Weg zeigt, ist eigentlich schon ein Wink mit dem Zaunpfahl. Sammle Lichtkeime (die dann natürlich auch respawnen müssen), damit Elika mir helfen kann. Dann paßt man auch auf mit der Akrobatik, ich will ja immerhin die Portale noch freischalten. Außerdem hätte das die Motivation erhöht bereits "abgegraste" Areale nochmals aufzusuchen.
    - Das "Ich kann nicht sterben" Szenario habe ich allerdings positiv aufgenommen. Mir gefällt der Gedanke, dass ich das Spiel wie eine Geschichte spiele; und in Geschichten liest man normalerweise kein "Dann starb ich und lud die Passage neu". Ich muss aber auch sagen, dass dieses Konzept wesentlich besser in "Sands of Time" verbaut wurde ("nonono, that´s not what happened; I defeated those monsters"). Das Elika mich beim Sturz rettet, finde ich okay, denn sie setzt mich am letzten Punkt ab, wo ich festen Boden unter den Füßen hatte. Das ist wesentlich besser, als den letzten Spielstand zu laden.
    - Bosskämpfe: Ja, die sind wirklich langweilig, aber der Krieger hat mir gefallen. Seine Unbesiegbarkeit hat die Kämpfe deutlich aufgelockert, daher hebe ich mir den auch immer bis zum Schluss auf.

  2. Ok Thread und auch das Spiel sind im Endeffekt alter Käse aber ich muss doch noch meinen Senf dazu geben, da ich es seit Februar besitze aber erst jetzt zum durchzocken gekommen bin.
    Diese ach Elika rettet einen die ganze Zeit und Lichtkeim abgrasen blabla ist gar net so extrem. Ja klar rettet einen Elika die ganze Zeit wenn man aus versehen oder mit purer Absicht in nen Abrund hechtet aber mein Gott in jedem anderen Spiel wach ich halt am letzten Checkpoint auf. So hat es zumindest nen Faden das man eben nicht richtig stirbt sondern nur gerettet wird. Wie super ist COD 5 auf Veteran wenn man über hundert mal an der selben Stelle stirbt unendlich Gegner spawnen und ein Granatenhagel auf einem zufliegt als wär direkt hinter dem deutschen bzw. Japaner die zu produzierende Fabrik.
    Ich kann jedem das Spiel nur herzlichst empfehlen. Ich selbst habe mich über die Story sehr gefreut auch wenn manche Dialoge sich wirklich stupide wiederholen und auch wenn die Bosskämpfe meist immer gleich ablaufen ist es einen Kauf wert. Schon lange hat mich kein Spiel mehr so berührt. Ich mag solche Schnulzen ala FF7 wo einem fast die oder sogar die Tränen kommen.
    Wer auf sowas nicht steht der soll halt wieder Shooter zocken weils von denen ja kaum welche gibt. Spiele wie PP auf diese Art gibt es kaum noch nur noch blanke Action mit riesen Explosionen und noch weniger Handlung als eh schon von nem Shooter erwartet.

  3. AEV-Fan hat geschrieben:Mir war von Anfang an klar, dass das Spiel unter dem nicht vorhandenen Schwierigkeitsgrad "leiden" wird.
    Als Vollpreisspiel ist es mir persönlich (auch auf Grund der vielen tollen anderen, neuen Titel derzeit) zu wenig. Wenns günstiger wird, werde ich es meiner kleinen Schwester kaufen, denke für eine 11-Jährige genau das richtige :)
    jo hab es mir für 18 € zugelegt und bin gespannt wie das game ist, ist platin machbar :roll:

  4. EinfachNurIch hat geschrieben:bei Two Thones bzw. Rival Sword (habe ich beide) sind mir die Fahreinlagen tierisch auf den Nerv gegangen. Sands of Time war aber super.
    Du fandest das Game schlecht nur weil man einmal mitm Streitwagen fahren musste?
    ²Gargaros
    Naja von der Story her ist das Spiel wirklich in Ordnung und auch der malerische Stil ist super umgesetzt (naürlich nur ein Pluspunkt insofern du darauf stehst).
    Jedoch ist es einfach zu leicht und die Abläufe: Neues Gebiet erklimmen - zum Boss gehen - besiegen - Energiebälle( kA mehr was das jetzt nochmal genau war xD) einsammeln um damit wieder ins nächste Gebiet zu kommen, wiederholen sich immer wieder.
    Aber EinfachNurIch hat schon recht, für zwischendurch ist es sehr unterhaltsam. Mit der Qualität der Vorgänger kanns mMn aber bei weitem nicht anschließen, denn da konnt ich auch 5 Stunden am Stück zocken ohne zu denken "okay.. jetzt reichts damit erstmal", was bei mir bei diesem PoP nach spätestens einer Stunde der Fall war.

  5. gargaros hat geschrieben:Hm, das was ich bisher gelesen habe, schreckt mich schon vor dem kauf ab. Ich fand Prince of Persia Sands of Time und die nachfolger ganz gut, aber dieses Prince of Persia scheint ja nicht mehr so viel mit den alten teilen gemeinsam zu haben.
    Ne, mit der Sands of Time Trilogie hat dieses PoP nix mehr zu tun, Gott sei Dank muss ich sagen. Ausser Sands of Time ist die PoP Trilogie eh nicht der Bringer. Bei Warrior within hat diese dauernde Flüchterei genervt und bei Two Thones bzw. Rival Sword (habe ich beide) sind mir die Fahreinlagen tierisch auf den Nerv gegangen. Sands of Time war aber super.
    Das neue PoP ist halt einfach spassig und man muss schon a bisserl aufpassen. Viel passieren kann einem zwar nicht, aber es nervt dann schon, wenn man längere Sprungpassagen nochmal machen muss, oder bei einem Boss wieder von vorne anfangen muss, weil man was falsches gemacht hat. Aber es ist ein schön enpannendes Spiel. Die Wertung von 4Players nehme ich eh nicht mehr ernst. Da hängt einfach viel zu viel vom persönlichen Geschmack und der Tageslaune ab. Das ist nicht wirklich hilfreich. Ich habe keine Lust Persönlichkeitsprofile von Testern zu erstellen um zu wissen, ob der Test für mich hilfreich ist oder nicht.

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