Horatio und der von ihm gebaute Crispin fristen ihr Dasein in einem havarierten Raumschiff weit draußen im postapokalyptischen Ödland. Die beiden Roboter sammeln Schrott für die Reparatur ihres Shuttles, scheinen sich aber mit der Abgeschiedenheit ganz gut arrangiert zu haben. Zumindest haben sie es sich hier dank einer schier unerschöpflichen Energiezelle ziemlich gemütlich gemacht, lesen Bücher, hören Musik, beobachten den Sternenhimmel und halten sich wie ein altes Ehepaar mit gegenseitigen Sticheleien bei Laune.
Der vom Körperbau menschenähnliche Horatio ist eher der stille, stoische Typ, während der vorlaute Crispin überall herumschwirrt und sich ärgert keine Arme zu haben. Doch so verschieden die beiden sind, so hervorragend ergänzen sie sich.
Allerdings wird die traute Zweisamkeit eines Tages jäh gestört als sich ein wortkarger Blechschädel gewaltsam Zugang zum Motorraum ihres Schiffs verschafft und ihren wertvollsten Besitz, die Energiezelle mitgehen lässt. Da ihnen der Eindringling kräftetechnisch haushoch überlegen ist, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihn gewähren zu lassen. Kurz darauf entschließen sie sich allerdings die Verfolgung aufzunehmen und ihr Hab und Gut irgendwie zurückzubekommen.
Die Lichter der Großstadt
Die Fährte führt die beiden bis nach Metropol, eine vor allem Horatio verhasste Roboterstadt, die im Gegensatz zu ihm den Glauben an den einstigen Urschöpfer, den Menschen, längst verloren hat und nur noch dem Fortschritt huldigt. Was Horatio und Crispin dort alles erwartet, wird natürlich nicht verraten, aber Konflikte sind vorprogrammiert, Ideologie, Geschichte und Logik auf dem Prüfstand.
Action-Sequenzen wie in Gemini Rue oder vorzeitige Ableben gibt es jedoch nicht. Konfrontationen werden stets mit Worten oder Köpfchen gelöst. Trotzdem können Fehlentscheidungen bittere Konsequenzen haben, wenn auch nicht direkt für Horatio und Crispin. Mal muss man einfach nur einen Umweg machen, mal ein hilfreiches Objekt abschreiben, mal gar Abschied von einen Kameraden nehmen.
Wadjet Eye Games erzählen viel bessere Geschichten als andere und der Pixel-Loox lässt mehr Raum für die Fantasie. "Lustigen" Comic-Look mag ich weitaus weniger... das trifft sogar auf Monkey Island 3 zu, was ja trotzdem ein tolles Spiel war.
Da möchte ich, ohne gleich zur Indieelite gezählt zu werden, doch mal wissen, wo denn die heutige Spiele nicht simpel sind und komplexe Spielmechaniken bieten. Oder was so alles nicht inhaltslos ist. In grafischer Hinsicht definieren sich die Indies halt eher über den Stil, muss man wirklich keinen Gefallen dran finden.
Indiespiele sind doch immer perfekt und wer da bemängelt, gehört halt nicht zum erleuchteten Kreis und wird gnadenlos verfolgt und gebrandmarkt.
Da hilft auch kein Appelieren an die Vernunft, denn die Indiesekte ist genauso erkenntnisresistent wie die meisten (konservativen) Politiker und verfolgt somit stur und starr ihre teils unsinnigen Ziele und Meinungen.
Versteht mich nicht falsch Jungs, ich bin mit genau solchen Spielen aufgewachsen, aber ich bin nicht so arrogant und zähle mich deswegen zu gehobenen Kaste der Indie's, wo sich manche scheinbar für unfehlbar halten.
Klar, die Qualität der Spiele ist meist gar nicht mal so schlecht, aber der Großteil kommt halt nicht über das Prädikat simpel und relativ inhaltslos hinaus.
Von der Grafik mal ganz zu Schweigen...
indem Sinne, It's boshy time!
ist ja auch egal, es macht hier im forum schon seit längerem nicht mehr so richtig spaß, weil man bei jeder noch so kleinen kritik immer gleich direkt oder indirekt beleidigt wird. und das muss zumindestens bei den indietiteln nicht sein.
Wadjet Eye steht nunmal für Old School-Adventures und ist doch auch mal ganz nett.
Die Adventures richten sich wohl auch eher an diejenigen, die mit solchen Pixel aufgewachsen sind und es verkraften können.