Pokémon Ranger(Action-Adventure) von Nintendo Credit: Hal Laboratory / Nintendo

Schutz statt Training

Im Gegensatz zu den üblichen Pokémon-Spielen setzen die Ranger nicht auf den Kampf der Knuddelviecher untereinander oder das Training von Pikachu & Co. Hier seid ihr als Umwelthüter unterwegs, um die umfangreichen Landstriche, Städte usw. zu durchstreifen, haufenweise Missionen zu bewältigen und dabei insgesamt mehr als 200 Pokémon zu finden und zu fangen. Statt eines Pokeballs seid ihr allerdings nur mit einem Styler genannten Kreisel, quasi die Verlängerung eures Stylus im Spiel, und einem Partner-Pokemon bewaffnet. Das bedeutet, dass ihr zwar alle frei herum laufenden Wesen fangen und für kurze Zeit auch ihre speziellen Fähigkeiten nutzen könnt, sie aber bei einem Verlassen des Gebietes wieder in ihr natürliches Habitat entlassen müsst.

Pokemon-Fangen, Lektion 1: Die Zahl über dem Objekt der Begierde gibt an, wie häufig ihr das Taschenmonster noch ohne Unterbrechung umkreisen müsst.
Rätsel statt Kräftemessen

Dennoch kommt auch Pokémon Ranger nicht ohne Kämpfe, oder sagen wir lieber Auseinandersetzungen aus. Doch auch die laufen etwas anders ab, als man es von der Serie gewohnt ist: Sobald ihr in freier Wildbahn einem Pokémon begegnet, das ihr fangen wollt, nähert ihr euch dem Niedlichvieh und initiiert ein Minispielchen. Hier müsst ihr je nach Schwierigkeitsgrad der einzufangenden Spezies eine bestimmte Anzahl von Kreisen um das Objekt eurer Begierde ziehen. Allerdings hält euer “Opfer” nur in seltenen Momenten still und außer den Bewegungen setzt es auch bestimmte Fähigkeiten ein, um sich der Gefangennahme und ggf. Katalogisierung zu entziehen. Da euer Styler nur eine bestimmte Anzahl an Fehlversuchen verkraftet, ist hier Vorsicht angesagt.

Hier greifen nun entweder eure Hand-Auge-Koordination oder noch besser euer Partner-Pokémon sowie bereits gefangene Tiere ein. Über Spezialfähigkeiten könnt ihr das Verhalten des zu fangenden Taschenmonsters beeinflussen oder euch Vorteile verschaffen wie z.B. eine Blase, die euren Gegner einhüllt und bewegungsunfähig macht.
Die Spezialfähigkeiten sind darüber hinaus ein wesentlicher Bestandteil der Welterforschung: Immer wieder geratet ihr in scheinbare Sackgassen. Hier liegen große Heuballen im Weg, dort ein Geröllhaufen und am Ende der Schlucht wartet vielleicht eine “Boss-Spezies”, die nur mit einer bestimmten Gegner-Kombo aus dem Weg zu räumen ist. Also flugs den richtigen Knuddler ausgepackt und eingesetzt, damit es weitergehen kann.
Durch den gelungenen Mix aus Erforschung, kleinen Rätseln und den angesprochenen Auseinandersetzungen gewinnt Pokémon Ranger an Reiz. Und in kleinen Dosen kann das je nach Fingerfertigkeit gut zwölf bis 15 Stunden dauernde Naturschutz-Abenteuer auch motivieren.
Der ganz große Spielspaß-Wurf ist Nintendo hier allerdings nicht gelungen. Auf Dauer bleibt alles zu vorhersehbar, die Fangaktionen zu hektisch. Zudem habe ich bei dem schnellen Rumgefuchtel auf dem Touchscreen stets eine kleine Angst im Hinterkopf, dass ich Kratzer auf dem Display hinterlasse.

Als Ranger seid ihr in einer zweidimensionalen, aber dennoch stimmigen Umgebung unterwegs.
Außerdem sind der Sammeltrieb und die Identifikation mit den Pokémon nicht so ausgeprägt wie bei den “normalen” Titeln rund um die Taschenmonster. Da ich die Viecher immer wieder freilassen muss und nicht wie üblich über Training zu irgendwelchen Höchstleistungen antreiben kann, bleibt mir als Motivation nur das Auffüllen der Liste an gesehenen und gefangenen Pokémon.
Und das ist mir auf lange Sicht zu wenig. Dass zusätzlich das gesamte Abenteuer einer extrem linearen Bahn folgt und ich rechts und links keinerlei Möglichkeiten zur freien Erforschung oder gar Entdeckung von Besonderheiten habe, ist der Motivation ebenfalls nicht zuträglich – selbst wenn mir durch gut platzierte Speicher- und Kontrollpunkte das Weiterkommen leicht gemacht wird.   

Putzig-2D statt Technik-Overkill

In einem bleibt die Ranger-Variante der Pokémon-Serie treu: Die Kulisse ist weiterhin streng zweidimensional. Doch auch ohne großen 3D-Pomp bleibt ein guter, weil in sich stimmiger und extrem farbenfroher Eindruck zurück. Niedlich, ohne so zuckersüß zu sein, dass einem schlecht wird; bunt, ohne Anflug von Kitsch, dazu noch sauber animiert.

Einzig der Sound geht an die Schmerzgrenze. Neben einer nicht enden wollenden Einheitsdudelmusik fallen vor allem die “Sprachsamples” der Pokémon negativ auf. Denn diese scheinen sich seit der guten alten Monochrom-Zeit kaum verändert zu haben. Schaut man sich daneben die saubere und stimmungsvolle Sprachausgabe an, die z.B. in Lunar Knights begeistern konnte, wird deutlich, wie weit die Naturschutz-Ausgabe der Taschenmonster akustisch hinter der Zeit her hinkt.

    

  1. erster :)
    Pokemon rulez schei? auf left 4 dead gta iv und den andere müll pokemon ist awesome alle kaufen verbfinge schon zich stunden damit einfach spitze und der online modus besser als wow naja viel spaß damit hauta rein
    RANGER :!: :!: :!:

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