Geheimwaffe Eye-Tracking

Sonys Infrarot-Lösung stammt vom Marktführer Tobii und hat uns schon in Horizon Call of the Mountain immer wieder zum Staunen gebracht. “Dynamic Foveated Rendering” heißt die Technik, die der PS5 unerwartet schöne Szenen entlockt. Kleine Kameras am Rande der Linsen erfassen ständig die Blickrichtung. Nimmt der Spieler einen Berggipfel ins Visier, rendert die Spiele-Engine nur ihn in höchster Detailtreue. Die Felsen und Wälder drumherum können getrost unscharf bleiben, was massiv Rechenleistung spart.

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Das Foveated Rendering in Aktion: Hier ist nur die Mitte um die anvisierten Augen scharf… © 4P/Screenshot

Schaut er plötzlich ins Tal hinunter, wechselt der Fokus dorthin und lässt die Bergspitze unscharf erscheinen – ohne dass das Auge es mitbekommt. Während unserer Tests arbeitete das System so reaktionsschnell, so dass das Bild praktisch durchgehend knackig scharf blieb. Das Ergebnis sind atemberaubende Panoramen und feinste Strukturen auf gesammelten Kultgegenständen. Charaktere wie der großspurig gestikulierende Marad wirken im Gespräch noch plastischer und lebendiger als die Figuren von Half-Life: Alyx oder der detailverliebte Loki in Asgard’s Wrath. Auch die liebevoll modellierten Metallmonster machen Horizon Call of the Mountain zum schönsten VR-Spiel, das mir bisher untergekommen ist!

Wer blinzelt, muss dran glauben


Komplett flüssig läuft die Pracht allerdings noch nicht: Hin und wieder sind uns noch kleine Ruckler aufgefallen. Hoffentlich planen Guerilla und Firesprite einen entsprechenden Patch, um wie bei Horizon Forbidden West kleine Performance-Probleme auszubügeln. Die Auswahl meiner Antworten per Augensteuerung funktioniert in den Dialogen von Horizon ebenfalls gut: Einfach den gewünschten Punkt anglotzen, per X bestätigen und fertig.

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…an anderer Stelle visieren die Glubscher gerade der Turm am rechten Rand an. Der VR-Ableger zu Horizon spielt übrigens trotz der hübschen Aussicht nicht in einer offenen Welt. © 4P/Screenshot

Zusätzlich ermöglicht das Eye-Tracking neues Spieldesign. In Supermassives geplanter Horror-Achterbahn The Dark Pictures: Switchback VR bewegen sich einige Monster nur, wenn der Spieler blinzelt. Eine herrlich perfide Idee! Der einstige Starttitel wurde allerdings kürzlich auf den 16. März verschoben. Im Launch-Titel Rez Infinite habe ich bereits jetzt Feinde direkt mit den Augen anvisiert – was sich zu Beginn reichlich bizarr anfühlt! Auch das funktioniert so schnell und effektiv, dass die Gegner des neu aufgelegten Rail-Shooters kaum noch eine Chance haben. Nachträglich hinzugefügt kann die Augensteuerung also schon zu mächtig werden – und auf Dauer auch etwas anstrengend. VR-Adventures könnten aber massiv davon profitieren, wenn Charaktere den Blick des Spielers deuten. Im kooperativen Grubenabenteuer Cave Digger 2 werden sogar verstohlene Blicke der Mitspieler sichtbar, was bisher recht albern aussieht.

Starke Linsen


Um eure Glubscher gut zu erkennen, sollten die Linsen der VR-Brille mittig vor den Augen sitzen. Die Position für die beste Bildschärfe (Sweet Spot) ist bei der PSVR2 etwas kleiner als bei der Quest 2 und ähnlich groß wie bei der Valve Index. Sonys VR-Brille bietet dank Eye-Tracking allerdings eine geniale manuelle Einrichtung. In liebenswert japanischer Manier zeigen ein paar Comic-Augen, ob das Headset mittig davor sitzt. Auch der Linsenabstand lässt sich hier ideal per Stellrad justieren. Ein Tipp: Überprüft vor jeder Spielsitzung im Menü, ob die Linsen noch richtig eingestellt sind. Nach Spielen mit wilden Kopfdrehungen können sie sich manchmal verstellen, ähnlich wie bei der Index.

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Anders als die schlanke Pico 4 nutzt Sony keine modernen Pancake-Linsen, sondern Fresnel-Modelle. Ihre Ringe werden beim Spiel aber fast gar nicht mehr sichtbar. © 4P/Screenshot

Apropos Linsen: Sie schaffen mit rund 110 Grad ein angenehm großes diagonales Sichtfeld, das auch gefühlt zwischen der weiteren Index (ca. 130 Grad) und der schmaleren Quest 2 (ca. 100 Grad) liegt. Schweifen die Augen zur Seite, wird es erst zum Rand hin ein wenig unscharf. Die “Edge-to-Edge Clarity” kann sich also sehen lassen, auch wenn sie nicht die Klarheit der Quest 2 erreicht. Manchmal zweifelte ich fast daran, dass Sony wirklich Fresnel-Linsen verbaut hat. Bei der Valve Index sorgen ihre Ringe häufig für störende Lichtschlieren (God-rays). Die PSVR2 dagegen leidet nur in seltenen Ausnahmefällen unter leicht überstrahlenden Bildbereichen. Ganz so klar wie bei der schweren asphärischen Linsen der PSVR1 bleibt es ohnehin nicht.

  1. Erstes Fazit nach Kauf eines Quest2 Besitzers:
    - RE8 & Horizon slnd 2 absolute Top Games. Chapeau für diese Erfahrung! Keine Motion Sickness
    - GT7 top Cockpit Ansicht, Rest der Grafik auf der Rennstrecke leider mit Abstrichen. Leider auch Motion Sickness Gefahr was mich stark verwundert hat, da ich in allen anderen Racing Games (Project Cars, Automobilista2 oder F1 2022) dies 0 Thema war. Muss man sich wohl rantasten.
    - Kayak Mirage: Keine Ahnung warum dies einige abfeiern oder empfehlen. Erstens ist es Motion Sickness fördernd. Zweitens ist es nicht mehr als eine nette Grafikdemo. 20 Euro+ sind mindestens 10 zu viel.
    - Generell zur Technik: Fliegengitter oder Mura Effekt: Wer sie sucht der findet sie. Wer nichts davon weiss oder nicht danach sucht, sieht sie auch nicht. Mura Effekt ist bei mir zB nie aufgefallen, auch wenn ich danach gesucht habe. Man kann sich auch was einbilden.... Meine Meinung!
    FAZIT:
    Alles in allem ein klares Upgrade gegenüber einer Quest2 was Spiele betrifft. Das Startlineup ist mit 3 echten AAA-Titeln (Horizon, RE8, GT7) stark. 2 AAA Titel mehr als man mit der Quest2 spielen kann: Half Life Alyx, und das ist nicht mal Quest2 exklusiv. (RE4 hab ich rausgenommen da es auch für die PS2VR angekündigt ist, gar in der besseren Version vom Remake).
    Schlusswort:
    Wer VR Gaming liebt oder einsteigen möchte, der muss eine PS2VR kaufen! Sei es allein schon deshalb, dass das VR-Gaming einen neuen Schub erhält und nicht auf Dauer in der Versenkung verschwindet..
    ps: Sony sollte endlich mal eine Kaufrückerstattungs-Option im PSN Store einführen. So wie es Steam oder Oculus macht. Das aktuelle Prinzip ist maximal Consumer-Unfreundlich. Besonders bei VR Titel welche schlecht Optimiert und VR-Sickness fördernd sind. Da wünscht man sich eine Option zur Rückerstattung. Wenn das Oculus kann, sollte dies Sony erst recht können!

  2. Konnte mein Exemplar gestern aus dem Paketshop abholen.
    Die Einrichtung lief problemlos ab und es machte einen angenehm futuristischen Eindruck, über die Außenkameras die Umgebung zu scannen und die erkannten Controller zu sehen.
    Bisher hatte ich hauptsächlich über die PSVR1 recht viele Spiele gespielt und Erfahrungen gesammelt und zuvor nur einmal 2016 die erste HTC Vive bei einem Freund getestet.
    Bei den Controllern musste ich erstmal lernen sie richtig in die Hände zu nehmen. Sollte jetzt aber intuitiv klappen.
    Zu beachten ist, dass es Spiele gibt (?) / geben wird, die eine freie Umgebung von 2m x 2m erfordern (neben den Modi "stehend" und "sitzend"). Evtl. kann man einige cm rausholen, wenn man etwas über die Ränder von Möbeln u.ä. den Grenzbereich größer definiert.
    Bisher habe ich kurz in das kostenlose Upgrade von Pistol Whip reingeschaut und dann etwas länger in den VR-Mode von Resident Evil 8. Im letzten Fall ist speziell das Controller-Upgrade, also der Wechsel von den alten Move-Controllern zu den neuen Sense-Controllern, ein erfrischend neues Spielgefühl, speziell beim Laden und Nutzen der Waffen und dem Zugriff auf das am Körper anliegende Equipment.
    Bild und Auflösung sind verbessert, aber ein Gittereffekt bleibt bei ruhigeren Szenen bzw. näherem Hinsehen nicht aus.
    Bei actionreicheren Szenen und vor allem einer Nutzung der "2m x 2m"-Roomscale-Variante würde ich das Kabel u.U. als zunehmend störend empfinden. Immerhin ist der Kabelsalat inkl. Kamera am TV aus der PSVR1-Zeit abgeschafft worden.
    Die Preise für Upgrades finde ich bei Rez Infinite (9,99 €) sowie Thumper (4,99 €) noch akzeptabel, aber dass ich für Moss volle 23,99 € bezahlen müsste, finde ich persönlich und im Vergleich zu reduzierten Upgrades und insbesondere Gratis-Upgrades frech. Immerhin gibt es hier das Bundle aus Teil 1 und 2 für 38,99 €, was den Preis fürs Upgrade des ersten Teils etwas abfedert.
    Horizon: Call of the Mountain werden ich heute Abend mal antesten.
    Aktuell würde ich PSVR2...

  3. So, meins ist jetzt mal heute auch endlich gekommen, hätte mir die Box wesentlich größer vorgestellt - sehr kompakt verpackt - das Päckchen mit der Ladeschale war sogar fast größer als das Paket mit der VR Einheit :)
    Kanns erst heute Abend ausprobieren, hab gestern nochmal die alte VR1 mit Driveclub VR und GT Sport kurz ausprobiert, bin echt gespannt wie groß der Sprung wirklich ausfällt.
    Fände es toll, wenn Bethesda einen VR2 Patch für ihre Spiele Skyrim, Doom 3 und Doom VFR spendieren würde, glaube aber aufgrund des Aufkaufs durch MS wird das nicht passieren - fand deren VR Spiele zusammen mit Wipeout und Astrobot die besten (von mir gespielten) Titel auf der alten Hardware.
    Hab Pavlov, After the Fall, Star Wars und Kayak Mirage auf dem Notizzettel, vornehmlich hab ich mir die Brille aber erstmal für GT7 zugelegt - damit werde ich sicher die meiste Zeit verbringen.
    Edit:
    Ein Wipeout VR2 Patch von Sony wäre natürlich auch erste Sahne - das ist so ein geiles Spiel in VR, und VR hat mich in dem Spiel auch wirklich besser werden lassen, aber da das Studio, das die Spiele gemacht hat, glaube ich geschlossen wurde zwischenzeitlich (??) ist das wahrscheinlich auch eher sehr unwahrscheinlich.

  4. Mir hatte Sony am Dienstag ne Mail geschickt, dass sich meine Sendung leider verzögert...kam aber trotzdem gestern an. :D
    Eindruck bis jetzt: tolles Gerät. Pixel sehe ich kaum noch, aber dieser Schleier-Effekt ist halt an manchen Stellen noch deutlich sichtbar. Aber Schwarz ist jetzt wirklich schwarz, oh Wunder! :lol:
    Einen dringenden Wunsch habe ich auf Software-Seite: Jedes Spiel, was das Halten von Gegenständen/Waffen mit R1/L1 unterstützt, MUSS eine toggle-Funktion anbieten! Permanent R1/L1 gedrückt halten zu müssen, ist unfassbar unkomfortabel.

  5. Wingclip hat geschrieben: 23.02.2023 11:34
    str.scrm hat geschrieben: 23.02.2023 11:12 tja, Montagsprodukte gibt es immer, da erwarte ich dann einfach einen kulanten, hilfsbereiten und zügig antwortenden Support seitens des Herstellers
    ist die absolute Ausnahme leider, aber schön, wenn Sony da zeitnah reagiert (Annahme aufgrund des Posts :Blauesauge: )
    Hab ich doof formuliert. Das Problem war ein Stecker der nur zu 60% eingesteckt war. Das Ganze an einer Stelle wo man nicht sofort nachsieht. Lies sich dann mit einem Handgriff nachhaltig beheben.
    edit: kommt wohl vereinzelt vor.
    ach so, na das ist dann natürlich gut zu wissen :oops:

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