Magmastein und Eisblock bricht

Was für ein Anblick: Mit einem gewaltigen Rückschlag ergießt sich ein Schwall brodelnde Lava aus der Kanone meines Schiffchens über zwei Mechano-Feldermäuse. Eben haben die Biester meine konventionellen Projektile noch mit ihrem Echolot abgewehrt, doch jetzt ertönt nur noch ein kurzes Knistern und sie sind Geschichte. Unter ihnen tropft die glühende Masse auf einen See und verwandelt sich mit lautem Zischen in poröses Gestein. Prima – jetzt kann ich mir den Weg durch die erkaltete Magma ballern und gelange in die darunter gelegene Höhle! In Pixeljunk Shooter werde ich zum Herr über die Naturgewalten. Schnappe ich mir einen magischen Schwamm, kann ich das Wasser sogar zu entfernten Lava-Seen transportieren und mich kurz darauf durch die erkaltete Lava schießen. Auch Eis, magnetische Flüssigkeiten und explosive Gase erfordern viel Fingerspitzengefühl, wenn ich nicht den kompletten Raum in die Luft sprengen will. Oder ich bahne mir mit Hilfe einer Baggerschaufel und bizarrer Leuchtpflanzen den Weg durch finstere Grotten voller tödlicher Monster.

 

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Wer möchte, kann statt der leicht aufpolierten Grafik auch die Originalfassung auswählen – oder einzelne Effekte abschalten. © 4P/Screenshot

Selbst rund fünf Jahre nach den Original-Episoden ziehen mich die clever kombinierten Elementar-Rätsel sofort wieder in ihren Bann. Um auch neuere Spieler dafür zu begeistern, setzte der englische Entwickler Double Eleven die zwei Spiele vom japanischen Studio Q-Games für die PS4 und PS Vita um – in einer Spielesammlung mit dem Untertitel „Ultimate“. Vor kurzem folgte eine Umsetzung für den PC, die wir ein wenig näher unter die Lupe genommen haben. Viel geändert hat sich nicht, da es sich nur um eine leicht modifizierte Sammlung beider Episoden handelt. Daher gehen wir hier hauptsächlich auf Umsetzung du Besonderheiten ein – wer mehr über das Spielprinzip und seine Feinheiten erfahren möchte, findet hier den PS3-Tests zu Teil 1 und hier zu seinem Nachfolger.

Zeitlos entspannend und trotzdem fordernd!

Nach wie vor fliegt man alleine oder zu zweit im lokalen Koop zu entspannter Triphop-Musik durch mysteriöse Höhlen, schießt Fledermäuse, Geschütze und andere Störenfriede ab, birgt überlebende Bergleute und erforscht geheime Abschnitte. Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder die zahlreichen Rätsel mit zähflüssig tröpfelndem Wasser, bedrohlich brodelnder Lava und den kleinen Spezialbewegungen des kleinen Gleiters.

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Auch Geschicklichkeit und Timing spielen eine Rolle. Kollisionen mit der Höhlenwand sind hier allerdings kein Problem. © 4P/Screenshot

Enthalten sind sämtliche Levels der Originale nebst weltweiten Bestenlisten sowie dem coolen Online-Modus aus Teil 2, in dem sich zwei Spieler mit nützlichen Gadgets duellieren, um im Rang aufzusteigen. Am besten verarbredet ihr euch mit Freunden – wir zumindest hatten arge Probleme, per Matchmaking Gegenr zu finden. Wer keine Gamepads mag, kann auf die ebenfalls gelungene Steuerung per Maus und Tastatur umsteigen. Das Zielen per Fadenkreuz funktioniert dadurch natürlich noch schneller und präziser. Die Navigation des Schiffchens geht dagegen mit dem Stick des 360-Controllers besser von der Hand. Grafisch ähneln die mitunter arg schlicht gehaltenen Höhlen-Kulissen mit ihren gedämpften Farben dem Original, einige Hintergründe wurden allerdings leicht aufpoliert. Auch eine feinere Beleuchtung und kleine Glanzeffekte auf den Gleitern lassen die Welt einen Deut idyllischer wirken.

 

  1. Ich nehme meine Kritik teilweise zurück... es kamen schon noch relativ entspannte Level und man gewöhnt sich an die Säure. Und die "Sogwirkung" (ein Modewort momentan dank FO4 ;) ) war für mich letztendlich mindestens genauso groß wie beim ersten Teil. :)
    Nach dem Durchspielen stellt sich aber die entscheidende Frage: Was jetzt?! :(

  2. Der erste Teil ist meines Erachtens wirklich nahezu perfekt. Genau der passende Schwierigkeitsgrad, sodaß man auch mal entspannen kann im Level und nicht durchhetzen muß.
    Heute kam ich durch und fing also mit dem zweiten Teil an... und hier zitiere ich mal das Fazit vom Ursprungstest:
    "Außerdem sorgt der knifflige Schwierigkeitsgrad nicht nur für mehr Herausforderung, sondern auch dafür, dass die Reise durch den Bauch der Bestie trotz stimmungsvollen Triphop-Tunes nicht mehr so entspannend ist wie in der ersten Episode."
    Genau so ist es und das finde ich jetzt schon sehr schade. Bereits im ersten Level ist der Schwierigkeitsgrad bedeutend höher als im ersten Teil und durch den immensen Zeitdruck durch die Säure z.B. macht mir das Ganze nicht mehr so viel Spaß. Ich fürchte, das wird im Laufe des zweiten Teils auch nicht entscheidend besser werden. Schade eigentlich.

  3. Stimmt, ist ein Grenzfall. Ursprünglich waren es ja auch zwei "Episoden" sogar mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad im zweiten Teil. Aber streng genommen eine Spielesammlung, also haben wir mal die Wertung entfernt.

  4. Idee: In den meisten Fällen sind das ja sonst eher (HD) Compilations, hier wurden zwei kleinere Spiele zu einem großen vereint.
    Hatte sehr viel Spaß damit auf der Vita, Teil 1 und 2 wurden bereits auf der PS3 gespielt.

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