Personas prächtige Präsentation
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Die Theurgie-Angriffe sind nur eine von vielen Stellen, an denen Persona 3 Reload mich optisch aus den Latschen kippen lässt. © 4P/Screenshot

Abseits von den erwähnten Komfortänderungen und Anpassungen bezüglich des Kampfsystems und der Social Links, die entweder aus Portable und FES übernommen worden oder in Reload ganz neu dazugekommen sind, ist der Star der Neuauflage natürlich die frische Optik. Persona 3 hat eine komplette Kernsanierung verpasst bekommen, die sich gewaschen hat und das mittlerweile verstaubt aussehende Rollenspiel von 2008 in neuem Glanz erstrahlen lässt. Wirklich alles wurde hier überarbeitet: Die Charakter-Portraits, die 3D-Modelle von Menschen und Schatten, die Umgebungen, die Zwischensequenzen, die Menüs und die Animationen. Herausgekommen ist ein mehr als nur zeitgemäßer Look, der sich selbst vor dem von vorne bis hinten durchgestylten Persona 5 nicht verstecken muss.

 

Schon bevor ihr das Spiel startet, werdet ihr von einem wunderschönen neuen Intro inklusive frischem Song begrüßt: „Burn my Dread“ macht Platz für „Full Moon Full Life“ und es ist nicht die einzige musikalische Änderung, doch dazu später mehr. Die Sequenz erstrahlt in den verschiedensten Blautönen, die optisch auch den Rest des Spiels dominieren; betören Persona 4 und 5 in gelb und rot, ist es beim dritten Teil die Farbe des Meeres, die im Intro, den Dialogboxen und den Menüs Wellen schlägt. Und apropos Menü: Der Übergang beim Öffnen, wenn der namenlose Protagonist vom oberen Bildschirmrand ins Wasser taucht, wirkt nicht nur wegen der visuellen Flüssigkeit der feuchte Traum eines jeden Grafik-Designers. Gleiches gilt für die schicken, stimmungsvollen Untermenüs, die blau in blau mit weißen Akzenten sowie dem Hauptcharakter in verschiedenen, ausdrucksstarken Posen daherkommen.

 

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Mit dem malerischen Menü sorgte Persona 3 Reload schon vor dem Release für Furore. Auch im fertigen Spiel ist und bleibt das Design ein echter Hingucker. © 4P/Screenshot

Vor allem aber glänzt Persona 3 Reload mit einer ganzen Wagenladung an Liebe für Details. Das beginnt beim Schließen des Menüs, wo für nur eine einzige Sekunde Tropfen auf dem Bildschirm zurückbleiben, und reicht bis zu den Charakterportraits am rechten Bildschirmrand, die zusammenzucken, wenn sie Schaden erleiden und auf Statuseffekte reagieren. Angelegte Kostüme werden sogar im Kampfmenü dargestellt und noch charmanter wird es dann bei den Animationen der Schatten: Ein Gegner in Form eines gedeckten Tisches fällt bei einem Treffer auf seine Schwachstelle in sich zusammen, bei einem aus drei Köpfen bestehenden Gegnerturm purzeln die Häupter zu Boden. An allen Ecken gibt es solche spaßigen Details zu entdecken, die Persona 3 Reload noch immersiver machen.

 

Musikalisch modern und doch so zeitlos

Damit eure Nachbarn nicht vom Stuhl fallen, lohnt es sich, frühzeitig schriftliche Warnungen in eurem Haus zu verteilen, denn der Soundtrack von Persona 3 Reload giert nach Freiheit und Lautstärke, sollte also nicht nur auf der niedrigsten Stufe aus eurer Anlage quellen dürfen. Schon das Original vereint eine ganze Ansammlung an Ohrwürmern, die sich je nach Situation zwischen seichten Stimmungsmachern und energiegeladenen Rap-Arrangements abwechseln. Für die Neuauflage hat man sich allerdings die Mühe gemacht, alle ursprünglichen Songs zu überarbeiten sowie einige neue hinzuzufügen und will dem Rollenspiel so einen ausgeruhten Sound verleihen, der trotzdem die einstige Identität einfangen und widerspiegeln soll.

 

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Die Kämpfe sind ein Fest für Augen und Ohren: Wenn ihr mal wieder von satten Spezialeffekten geblendet werdet, könnt ihr einfach kurz innehalten und der adrenalingeladenen Musik lauschen. © 4P/Screenshot

So ist statt der ursprünglichen Sängerin Yumi Kawamura nun Azumi Takahashi am Start, weshalb sich die in vielen Liedern prominent vorhandene Stimme geändert hat und für Fans des Originals erst einmal eine ziemliche Umstellung bedeuten könnte. Nichtsdestotrotz hat der Soundtrack nichts von seinem Charme eingebüßt: Noch immer legt der Rapper Lotus Juice rhythmischen Sprechgesang aufs Parkett, der während der Kämpfe wie ein heißes Live-Konzert durch den Tartarus hallt und das Schattenschnetzeln auch musikalisch in ein wahres Fest verwandelt. Starke Blasinstrumente und elektronische Sounds liefern den Rest, wobei die Tracks im entspannten Alltag oder bei emotionalen Versatzstücken ebenfalls für die passende Atmosphäre sorgen. Einzig dass die Möglichkeit fehlt, zwischen den neuen und den alten Versionen hin- und herzuwechseln, um beide zu vergleichen oder als Fans des Originals in auditiven Erinnerungen zu schwelgen, ist etwas schade.

 

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Fan-Liebling Jack Frost lässt sich glücklicherweise beschwören, ohne dass ihr dafür extra Geld in die Hand nehmen müsst. © 4P/Screenshot

Eure Lauscher aufsperren könnt ihr dann ab dem 2. Februar, wenn Persona 3 Reload für den PC, die PlayStation 4 und 5 sowie die Xbox One und Xbox Series X | S erscheint. Fällig werden 69,99 Euro, wer die Digital Deluxe Edition kaufen möchte, zahlt zehn Euro mehr und bekommt dafür zusätzlich noch das digitale Artbook und den digitalen Soundtrack. Für 99,99 Euro gibt es die Digital Premium Edition und damit auch eine Reihe an DLC-Paketen dazu: Die umfassen auf der einen Seite verschiedene Kostüme für die SEES-Mitglieder sowie die Personas der Phantomdiebe aus Persona 5 Royal – letztere könnten einen spielerischen Vorteil darstellen, der angesichts der verschiedenen Schwierigkeitsgrade aber zu verschmerzen ist.

 

  1. Ok verstehe, so gut hatte ich das nicht mehr in Erinnerung. Und ich muss ja gestehen, ich fand bei P3P damals sogar richtig gut, dass man nicht rumgelaufen ist sondern nur einzelne Orte hatte auf denen man dann Dinge anklicken konnte. Denn im Prinzip machte es das nur kompakter und das essenzielle war enthalten mit den Dialogen.

    kellykiller hat geschrieben: 31.01.2024 13:35 es ist und bleibt "nur" ein Remaster.
    Da kann man sich wieder schön drum streiten. Für mich geht das über ein Remaster hinaus, weil sich der ganze Grafikstil verändert hat und es auch Anpassungen am Gameplay gibt. Ein Remaster ist für mich eigentlich nur ein hochskalieren der Auflösung und laufbar machen auf aktuellen Systemen.

  2. Pingu hat geschrieben: 31.01.2024 09:18 Hier klingt es so, als wären die social links neu? Aber in P3P gab es das schon und bei P3 FES bin ich recht sicher auch, oder nicht?
    Grundsätzlich gabs Social-Links auch schon in Persona 3, funktionierten aber, wenn ich mich recht entsinne, damals etwas anders. So konntest du auch wieder Punkte in der Verbindung zu einem Charakter verlieren und vor allem erlangten die Charaktere selbst keine neuen Fähigkeiten oder sowas. Im ursprünglichen Persona 3 war der Social-Link quasi wirklich nur für die Fussionierung da, gleiches gilt, wenn ich mich recht entsinne, für FES - erst in Persona 3 Portable gabs zusätzlich die Auswirkungen auf die Fähigkeiten der Charaktere zu denen der Link gehört, wie wir es seitdem aus P4 und P5 kennen. Und so soll es jetzt wohl auch hier sein.

  3. Das Spiel kann noch so gut sein, es ist und bleibt "nur" ein Remaster. Und 70€ empfinde ich dafür als way too much. Für 50 würde ich evtl. zuschlagen. Aber AAA Vollpreis? Ne lass mal.

  4. Ich hätte gehofft, dass Atlus die Tartaros-Level etwas aufbessert.
    Bei P5 hab ich mich auf jeden neuen Palast gefreut, um zu sehen welches Setting der hat und welche Story er erzählt. Bei Persona 4 (das ich erst nach Persona 5 gespielt habe) hat das durchqueren der Dungeons weit weniger Spaß gemacht.
    Anstatt ein Stockwerk mit zufälligem Layout, in dem 8 Gegner auftauchen, hätten die auch ein schöner designtes Level mit ein paar Rätseln und Gruppeninteraktionen designen können, in dem halt 8 Gegner patrollieren.
    Trotzdem werde ich mir das Remake hier irgendwann mal kaufen. Persona 5 gehört zu meinen Lieblingsspielen und auch Persona 4 hat mich trotz seines Alters erst neulich echt sehr gut unterhalten. Eine aufgehübschte Fassung von P3, dessen Original auch schon lange vergriffen ist und gebraucht zu Mondpreisen angeboten wurde, kommt mir da wie gerufen

  5. Pingu hat geschrieben: 30.01.2024 20:15 Wie kommst du darauf? Ich fand damals auf der PSP schon, dass man grinden muss um die Bosse zu schaffen. Die waren ziemlich knackig und mit dem was man unterwegs so tötet reichte das bei mir nicht für die nötigen Level. Wenn man wie ich viel fusioniert war es auch nötig für Geld zu grinden.
    Endloser Grind ist zugegeben nicht die beste Formulierung, weil ich eigentlich nicht aussagen wollte, dass man stumpf XP farmen muss, um eine Chance gegen die Bosse zu haben. Ich bin jedenfalls gut durchgekommen, ohne zu grinden und habe meine Teammitglieder recht ausgeglichen trainiert, damit alle auf einem ähnlichen Level sind. Allerdings, und das hat NewRaven hier auch schon erwähnt, bin ich meist ganz von mir aus mehr als einmal in den Tartarus gegangen: Einmal, um bis zum nächsten Hindernis zu kommen und einmal, um verwirrte Passanten zu retten und Monad-Türen nachzuholen. Damit ergibt sich natürlich automatisch ein höhrer Wert an Erfahrungspunkten.
    NewRaven hat geschrieben: 30.01.2024 23:39 Allerdings vermute ich hier eh, dass die Zielgruppe eher Persona-Spieler sind, die das Game noch nicht kennen, weil sie mit Teil 4 oder gar 5 eingestiegen sind - und die machen hier sehr wahrscheinlich nichts falsch.
    Daher auch der ein oder andere Vergleich zu Persona 5 im Test. Ich glaube nämlich ebenfalls, dass viele nach P5 nun Interesse an P3R haben könnten und da dürfte der ein oder andere Anhaltspunkt nicht verkehrt sein. Gilt für mich in gewisser Hinsicht ja auch: Ich habe damals mit Persona 5 angefangen, dann Royal gespielt und dann Persona 4 Golden, bin also quasi rückwärts vorgegangen, nur dass ich mit P3R die aktualisierte Version statt der klassischen erlebt habe.
    sue181 hat geschrieben: 31.01.2024 05:43 ich dachte schon ch wäre verwirrt weil ich ein absoluter P3P freak war. andere ratings geben mittlere 80er. dachte mir doch dass da was nicht stimmen kann. aber ATLUS hat nun mal nicht genug Geld für Werbung. Ihr seid...

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