Penumbra - Black Plague(Adventure) von Paradox Interactive Credit: Frictional Games / Paradox Interactive
Mehr Licht!

Seltsam, wieso geht das verdammte Ding nicht auf? Ich habe weder Werkzeug noch Schlüssel. Ich nehme den nächsten Stein, zerstöre den Sicherungskasten mit einem wuchtigen Wurf und reiße das dicke Kabel aus der Verankerung. Das ging

Ohne Schalter kommt ein Abenteuer natürlich nicht aus, weshalb es auch in Black Plague viele gibt. Ihr müsst kräftig ziehen.

fast zu einfach, aber endlich ist es dunkel. War das nun wirklich eine Verbesserung? Eigentlich sollte es das Ziel jedes vernünftigen Menschen sein, mehr Licht zu bekommen. Bin ich noch ein vernünftig agierender Typ, oder hat mich der Irrsinn hier tief unter der Arktis nicht längst selbst in einen Wahnsinnigen verwandelt, der nicht mehr weiß, was es tut? Licht ist auch in der Fortsetzung wieder ein rares Gut, das es zu bewahren gilt. Auch wenn das Abenteuer schon nach unter 10 Stunden vorbei ist.

Ich erahne eine Türe im Halbdunkel und taste mich in den Raum. Ich mache kurz meine Lampe an und erhasche etwas von dem Durcheinander in dem Zimmer. Was ist hier geschehen? Ich durchsuche die Schränke und finde Schmerzpillen, Alkohol und eine verdreckte Spritze. Was soll ich denn damit? Soll ich mir jetzt etwa den goldenen Schuss setzen? Plötzlich höre ich, wie eine Türe aufgeht, gurgelnde Laute und eine Lampe geht an. Ich mache meine Funzel schnell aus und versuche mich im Dunkel in eine Ecke zu kauern. Im Schein ist ein grauenhaftes Wesen zu sehen, das kaum mehr als Mensch durchgehen kann. Spindeldürr ist dieser Bote des Todes, aber dennoch brandgefährlich. Jetzt hat er mich entdeckt und greift mich an. Mir wird schwarz vor Augen…

Antworten in der Dunkelheit

Dass ihr die Geschichte um Philip jetzt endlich weiterspielen könnt, ist zu begrüßen. Bereits im ersten Teil konntet ihr euch auf die Suche 

Immer wieder stoßt ihr auf eurem Trip auf aufschlussreiche und teils beunruhigende Texte, die leider nicht alle übersetzt wurden.  

nach seinem Vater machen, der plötzlich wie vom Erdboden verschwunden schien. Seine spärlichen Spuren führten den Protagonisten in einen unterirdischen Minenkomplex, der tief unter dem ewigen Eis lag. Dort gab es vage Hinweise darauf, dass der Vater mit seltsamen Forschungen beauftragt war. Obwohl die Mine eigentlich verlassen war, fanden sich dort die Hinterlassenschaften einer Sekte, die hinter das Wissen der Altvorderen bewahren wollte. Sie ließ auf eigene Rechnung neue Ausgrabungen durchführen. Was wurde dabei entdeckt?

Einige Anleihen bei H.P. Lovecraft sind also nicht zu übersehen. Leider wurde die spannende Story künstlich in zwei Teile zerrissen, von denen nun der finale veröffentlicht wurde. Darin seid ihr wieder auf der Suche nach Antworten, die ihr in Form von gelegentlichen Textschnipseln findet. Meist werfen die verschieden langen Texte mehr Fragen auf, als sie beantworten. Wer hinterlässt euch die Berichte, immer kurz bevor ihr eintrefft? Was hat es mit der seltsamen Seuche auf sich, die darin beschrieben wird? Wer steckt hinter der Sekte? Englisch solltet ihr zumindest können, denn leider wurde nicht alles auf Deutsch übersetzt. Insbesondere bei den Beschreibungen der Gegenstände wurde geschlampt.

Umgebung ohne Trost

Penumbra lebt seit jeher von seiner düsteren Atmosphäre und Isolation, die teilweise Beklemmungen schafft. Die Grafik könnte trostloser nicht sein, was aber durchaus positiv gemeint

Was zur Hölle…? Finster ist noch das harmloseste, was es über die Atmosphäre zu sagen gibt.
 ist. Alles in den Adventure ist eben im Verfall begriffen, bedrohlich und nichts wirklich tröstlich. Wenn ihr mal einen 

vermeintlichen Schutzraum erreicht, entpuppt er sich meist wenig später als nicht so wohnlich wie gedacht. Und das obwohl ihr dieses Mal die Gänge auch mal Richtung Oberfläche oder Traumwelt verlasst, wo es aber auch nicht viel farbiger oder heller ist. Natürlich könnte die 3D-Darstellung noch viel detailreicher sein, die Objekte noch überzeugender. Aber seine Wirkung verfehlt sie nicht, auch wenn Filmeschnipsel so gut wie nicht vorhanden sind. Dafür gibt es die passende Musikuntermalung in Form von schwermütigen Klängen.

Nicht nur vor dem Rechner ist also für Nervenkitzel gesorgt, denn auch der Held hat immer wieder Aussetzer. Das ist dann der Fall, wenn er vergiftet wird, in Panik gerät oder schon angeschlagen ist. Dann verschwimmt alles, dreht sich und es gibt Ruckler. Da helfen dann auch die Pillen wenig, die ihr in Schränken finden könnt. Für ein Adventure ungewöhnlich könnt ihr hier auch sterben, wenn euch ein Monster zu sehr auf die Pelle rückt, ihr in Strömen von Blut ertrinkt oder ihr verbrannt werdet. Der Gorefaktor hält sich trotz einiger widerlicher Szenen doch in Grenzen, weshalb das morbide Abenteuer die Freigabe “ab 16 Jahren” bekommen hat. Das wahre Grauen spielt sich ohnehin im Kopf des Spielers ab.
                          

  1. hab alle 3 teile durch , nur warum beckommt der teil weniger Punkte als der Halbschatten , ich fand den deutlich besser und alle pro punkte vom Halbschatten treffen auch auf schwarze pest zu .... außer die Kampfsteurung , weil es ja keine Kämpfe mehr gibt.

  2. super spiel. test ganz ok.

    So wandern Dinge in euer Inventar, die euch als Lichtquelle, Waffe oder Verbandmaterial dienen.
    wie doch schon erwähnt wurde beinhaltet das spiel, anders als episode 1, keinerlei items, die als waffe nutzbar wären. außer durch eine (!) physikspielerei im einzigen, nicht ausweichbaren "kampf", kann man und soll man auch keinerlei gegner über den jordan schicken.
    teilweise nicht übersetzt
    hm, kann nur von version 1.1 sprechen. die war zumindest bei mir komplett übersetzt (wenn auch ab und an mit fehlern). was mir aber im vergleich zu episode 1 fehlte war deutsche sprachausgabe.
    achja und unter 10h ist ne lustige zeitangabe. ich habe ca. 5h gebraucht und bin nun wirklich keiner, der durch spiele durchrusht ^^

  3. Ich schätze, das Problem der auseinandergerissenen Story haben letztlich alle Episodenspiele, wobei Penumbra dann zumindest eine örtliche Trennung in Mine und Bunker hatte und das schon wie einzelne, abgeschlossene Kapitel einer Geschichte wirkte.
    Generell halte ich von Episodentiteln aus dem Grund und da es in vielen Fällen doch eher um etwas höhere Profite geht als um hinzugewonnenen Spielspaß eher wenig. Aber wie du schon sagtest, vermutlich war es bei den Entwicklern in dem Fall eher finanzielle und zeitliche Notwendigkeit, da kann man das leichter verschmerzen. :)
    Würde mich auch freuen, nach Penumbra mal irgendwann wieder ein neues Spiel von denen zu sehen; dass sie gute Titel abliefern können, haben sie ja nun gezeigt. :)

  4. Ein schöner Test, dem ich mich nach einmaligem Durchspielen nur anschließen kann. :D
    Die Argument der auseinander gerissenen Geschichte kann ich dann aber doch nicht nachvollziehen, es handelt sich nun mal um ein Episodenspiel, dass von zwei schwedischen Studenten (sofern ich mich hier nicht irre) mit kleinem Budget entwickelt wurde.
    Half-Life 2: Episode 2 legt ihr das ja schließlich auch nicht zur Last und da vergehen größere Abstände zwischen den Spielen. :wink:
    Wie auch immer, kauft euch Penumbra, das Spiel ist echt gut. :)

  5. Zonker hat geschrieben:Wobei natürlich der Punkt mit den "weniger Kämpfen" schon fast untertrieben ist. Ich weiss ja nicht, ob das schon als Spoiler zählt - aber ich habe glaube ich im gesamten zweiten Teil kein Item gefunden, das wie die "Waffen" im ersten Teil funktioniert hat. Insbesondere gibt es keine unvermeidbaren Kämpfe mehr, was dem Spiel aber tatsächlich ziemlich gut tut. :)
    Hi Zonker,
    du hast recht, die Kämpfe waren nicht jedermanns Geschmack, weshalb es gut tut, dass es dieses Mal keine mehr gibt. Man kann den Gegner eigentlich immer ausweichen, davon rennen oder sich verstecken. Das ging im ersten Teil an einigen Stellen nicht, da musste man einfach killen. Die Macher haben sich nun darauf besonnen, was ein Adventure eigentlich ausmacht.
    Gruß,
    4P|Bodo

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