Nicht so viel auf einmal!
Zu Beginn kann das Konzept ganz schön verwirren, zumal die Entwickler den Spieler gleich im Tutorial mit sämtlichen Grundregeln des Schere-Stein-Papier-Konzepts konfrontieren, statt ihn nach und nach im Spielverlauf einzuweisen. Schade auch, dass das innovative, aber schwer durchschaubare Punktesystem hier gar nicht zur Sprache kommt und man stattdessen eine FAQ auf Steam konsultieren muss. Wer den etwas sperrigen Einstieg übersteht, wird aber mit einer hochmotivierenden Mechanik belohnt, die sich um einiges frischer anfühlt als Retro-Shooter Nr. 465.
Während man durch die bunt glühenden Raumschiffformationen der „neo-aztekischen“ Kultur gleitet, dreht sich alles um die Vor- und Nachteile der drei farbcodierten Standard-Waffen, die sich übrigens nicht aufrüsten lassen. Die Projektile streuen nicht nur unterschiedlich stark, sondern zerbröseln auch bestimmte Gegnergrüppchen besonders effektiv – was man sich am besten mit kleinen Eselsbrücken einprägen sollte. Das eiskalte blau „friert“ wie im Winter alles kaputt, was grünt. Die rote Hitze schmelzt das Eis, usw. Soweit noch gar nicht so kompliziert, oder? Abwarten. Wer seinen Spezialangriff (einen Raketenschwarm) oder die angeschlagene Energieleiste aufladen will, kann nämlich die Strategie wechseln. Trifft man Gegner der gleichen Farbe, füllt sich der Schild, bei einer anderen die Smartbomb-Leiste. Zur Not linst man einfach an den unteren Bildrand: Dort verraten drei große farbige Tier-Symbole jederzeit den aktuellen Gegenpol.
Alles so schön bunt hier…
Die Flexibilität ist ein Segen fürs Spielgefühl: Selbst wenn es mal schlecht läuft, fühlt man sich fast nie so abgeschlagen wie anderswo, weil man in brenzligen Situationen relativ schnell wieder den Schild aufladen kann. Allgemein ist den Entwicklern eine motivierende Balance gelungen. Der leichteste der drei Schwierigkeitsgrade bleibt auch für Einsteiger, die sich sonst eher nicht ans Genre herantrauen, machbar – und Profis feilen auf den höheren Stufen an ihrer Score-Strategie.
Lust auf mehr machen auch der energetische „krasse peruanische Electro-Metal“ von Grégory Desmurs (erhältlich auf Bandcamp) und die dynamischen Kamera-Schwenks im Stil alter Saturn-Shooter. In der etwas blockigen 3D-Kulisse gibt es zwar bei weitem nicht so viele Details zu bewundern wie im überwucherten Steampunk-Universum von Sine Mora, doch das Design wirkt auch hier stimmig. Man hat tatsächlich das Gefühl, in einer „neo-kolumbianischen“ Parallelwelt unterwegs zu sein, in der alte Hochkulturen nicht zusammengebrochen sind, sondern sich technisch stark weiterentwickelt haben. Über den verzweigten Tempelanlagen begegnet man immer wieder steinernen Riesenschlangen oder angriffslustige Statuen, die den Spieler mit schwebenden Steinhänden oder durchdringenden Lasern unter Druck setzen. Die Rahmenhandlung wirkt allerdings ziemlich aufgesetzt: In den nur minimal animierten Zwischensequenzen geben diverse verfeindete Comic-Helden verschwurbelt formulierte Weisheiten zum Besten.
Techniken für Fortgeschrittene
Sollte euch angesichts der beschriebenen Farbtechniken noch nicht der Kopf rauchen, könnt ihr euch zusätzlich ums Punktesystem kümmern. Die Explosion eines Widersachers bringt am meisten ein, wenn man ihn mit dem stärksten Gegenpol zerlegt (hier „Crush“ genannt). Einen fetten Zwischenboss sollte man allerdings erst einmal mit der punkteträchtigen Schildauflade-Technik („Boost“) schädigen. Erst zum Schluss gibt man ihm mit „Crush“ den Rest, damit man auch dafür fürstlich belohnt wird.
Inmitten gewöhnlicher Gegnerwellen ist es eine gute Idee, möglichst oft die Superattacke aufzuladen („Drain“): Ihr Raketenschwarm treibt kurzzeitig eine kleine Kombo in die Höhe, die sich immer dann auszahlt, wenn große Schwärme um das eigene Schiffchen herumwuseln. Es dauert ein Weilchen, doch wenn es erst einmal klick gemacht hat, wechselt man immer virtuoser zwischen den Techniken – und fragt sich, ob man nach Pawarumi überhaupt noch Spaß an simpleren Arcade-Spielchen haben kann. Schade, dass es keinen Zwei-Spieler-Modus gibt. In den weltweiten Bestenlisten kann an sich aber immerhin mit Steam-Freunden vergleichen (inklusive “Live-Ranking”-Anzeige während des laufenden Spiels). Ein weiterer Nachteil ist die knappe Spielzeit von nur rund einer halben Stunde pro erfolgreichem Durchgang. Wie im Genre üblich, können die Punktejagd und höhere Schwierigkeitsgrade (jede besitzt ein eigenes Ende) noch einige Stunden länger unterhalten. Die Entwickler haben sich übrigens in ihrer Studienzeit an der französischen Medienschule ENJMIN kennengelernt. Vor dem Projekt arbeiteten die Team-Mitglieder unter anderem an diversen Titeln der Assassin’s-Creed-Serie sowie bei Eugen Systems am Strategiespiel R.U.S.E.
Raiden IV - OverKill kann ich auch empfehlen.
..Danke für den Hinweise, habs gerade ein wenig eingelegt gehabt, jupp.. herrliches Spiel.
ja, danke dir, habs nun auch entdeckt, war ich was vorschnell
Hast du eine Xbox 360 oder PC? Falls ja, besorg dir ESCHATOS, das ist richtig knaller...erinnert vom Look her an Dreamcast Games, nur in besserer Auflösung, der Retro Soundtrack ist göttlich und das Game ein absoluter Shoot em up- Trip den es nur selten gibt. Das letzte Drittel ist einfach nur Spielt sich am besten mit Arcade Stick. Das Game ist ein absolutes Muss für Retro Gamer und Shmup LiebhaberHmm, werde ich mir wohl zulegen da im Shmup Bereich eh nichtmehr viel passiert muss man sowas eigentlich supporten
Der Rest der Fragen wird ja schon im Test erläutert.
Sorry 4Players, aber für mich war es eines der langweiligsten Shooter. Habe mein Geld bei Steam wieder zurückerstatten lassen. Mit solche Spiele mit den Farben ala Fast RMX kann ich nichts anfangen, ich mag eher auf die klassische Art wie die Raiden Serie, R-Type 1/2 usw. Ja sogar Sina More EX hat mir Spaß gemacht. Aber dieses Spiel ist mehr ein Kunstspiel als ein Shoot'Em Up. Ich kam mir die ganze Zeit vor wie ein Betrachter eines Kunststücks und habe nie verstanden was das alles soll außer dass man die Farben unterscheiden soll bevor man schießt. Von mir bekommt es nur 20%.