“I gotta believe!”

Es ist fast so, als würde ich in die Vergangenheit zurückreisen… Genau wie damals auf der PlayStation leite ich den kleinen Parappa mit einem rhythmischen “Jump” und “Kick” durch die Kampfsport-Schule, helfe ihm beim Führerschein und auf dem Flohmarkt, verzweifle beim Kuchenbacken an dem verdammten Huhn, das vornehmlich in Synkopen gackert und bringe ihn schnell durch die Warteschlange vor der Toilette. Und wozu das alles? Damit ich im großen Finale auf der Bühne stehe, mein Motto “I gotta believe” in die Menge rappe und die Liebesgeschichte mit der putzigen Sunny Flowers zu einem Happy End geführt wird. Ja, es hat damals verdammt viel Spaß gemacht, sich durch die sechs lustigen Songs zu rappen und dabei die Kulissen im stylishen Cel-Shading-Look zu betrachten. Und heute auf der PSP? Tja, da gehen die Songs immer noch ins Ohr, da sieht immer noch alles knuffig aus, aber der Spaß ist mittlerweile viel zu schnell vorbei. Kennt ihr das Original, braucht ihr keine halbe Stunde, 

Knallbunte Bonbon-Grafik & lustige Musik: So macht das Kampfsport-Training Spaß!
um Parappa an sein Ziel zu führen. Ihr bekommt hier nur eine 1:1-Umsetzung der PSOne-Vorlage, die keine neuen Stages oder Songs enthält und z.B. unter den gleichen Clippingfehlern leidet wie das Original, wenn etwa das Geweih eurer Fahrschullehrerin ständig durch das Dach ploppt. Zwar soll es Download-Inhalte geben, doch steht bisher noch nichts zur Verfügung. Auch ein Mehrspielermodus hätte sich mit den WiFi-Möglichkeiten von Sonys Handheld geradezu angeboten und zu lustigen Rap-Battles eingeladen, doch sucht man diesen leider vergeblich. So besteht der einzige Unterschied darin, dass ihr auf der PSP wahlweise im alten 4:3- oder Breitbildformat ans Werk geht – sämtliche Zwischensequenzen laufen immer nur in ersteremr Variante über den Bildschirm.

Nachmacher

Für alle, die noch nie etwas von Parappa sowie dessen inoffiziellen Nachfolger UmJammer Lammy und Parappa The Rapper 2 gehört haben, hier eine kurze Beschreibung des Spielprinzips: Die Stages laufen in der Regel so ab, dass Sidekicks wie ein Kung-Fu-Lehrer mit Zwiebelkopf oder froschiger Flohmarktverkäufer mit Shaggy-Stimme mehrere Takte vorlegen und ihr anschließend deren Raps imitieren müsst. Dazu findet ihr oben im Bild eine Leiste, in der die jeweiligen Tasten abgebildet werden, die ihr möglichst im Takt drückt. Neben den vier Actiontasten rechts kommen lediglich noch die beiden Schultertasten zu Einsatz – um das Digitalkreuz oder den Analognippel müsst ihr euch keine Sorgen machen. Allerdings leidet die PSP-Umsetzung an den gleichen Timing-Problemen wie das Original: Gerade im höheren der beiden Schwierigkeitsgrade scheint es immer wieder der Fall zu sein, dass ihr mit taktgenauem Drücken eine schlechtere Leistung bringt und am Ende der Stufe versagt. Stattdessen empfiehlt es sich, für ein erfolgreiches Abschließen etwas verzögert zu reagieren. Doch gerade das dürften Leute mit Taktgefühl, für die ein Spiel wie Parappa eigentlich gemacht wurde, etwas befremdlich finden. Nicht ganz so genau nimmt es der einfache Schwierigkeitsgrad, doch bekommt ihr hier nur die Hälfte des Spiels zu sehen.

   

  1. Parappa the Rapper war ein tolles, wenn auch zu kurz geratenes Spielchen für die PSOne. Ich persönlich habe es mir erst nach langer Zeit zugelegt, als man nurnoch 10 DM oder so dafür gezahlt hat. Bei meiner Cousine konnte ich das Spielchen schon früher zocken, denn Sie hatte es irgendwann mal geschenkt bekommen. Ich würde es auf der PSOne immerwieder spielen, denn es hat eine echt partygeeignete Stimmung. Oft haben wir über den Zwiebelkopf im ersten Level gelacht, wenn er sich auf den Boden legt und einfach nurnoch mit seiner Hand nach Parappa winkt, als ob ihm alles egal wäre.
    Ich werde mir das Spiel nicht für die PSP holen, da die Umsetzung nicht gut sein soll, das Knöpfe gehämmer eher glückssache sein soll ... und ohne Bonuslevel oder Extraspielchen oder w.w.i. kauf ich mir das für den Preis schon garnicht !!!

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