Ranked? Nicht für mich!

Entsprechend gibt es dann auch bei Overwatch 2 einen Ranked-Modus, der im Vergleich zum Vorgänger überarbeitet wurde. Es gibt sieben Ränge mit je fünf Unterstufen, deren Einstufung sich alle sieben Siege oder alle 20 Niederlangen ändert. Es gibt Übersichten über die Spielverläufe und die eigenen Errungenschaften sowie eine Belohnungswährung, mit der visuelle Items für die Helden freigeschaltet werden können. Zumindest habe ich das gelesen – denn im Testzeitraum habe ich es nicht geschafft, den Ranked-Modus freizuspielen.

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Tank, DPS, Support: Es kommt in den Matches aufs Zusammenspiel an. © 4P/Screenshot

Neulinge, die den kompetitiven Modus in Overwatch 1 noch nicht freigeschaltet hatten, müssen nämlich ganz 50 Unranked-Spiele gewinnen, um in der Rangliste loslegen zu können. Und das ist genauso viel wie es jetzt klingt – zumindest, wenn ich euch den Test jetzt im Release-Zeitraum und nicht erst Mitte November anbieten möchte. Denn als blutiger Anfänger wie ich gewinnt man nicht mal jede dritte Partie, erst recht nicht, wenn man nicht in einer eingespielten Gruppe antritt. Klar: Das hat schon seinen Sinn. Einerseits kann über diese Strecke das Problem mit sogenannten Smurf-Accounts bekämpft werden. Smurfs sind Zweitaccounts erfahrener Hochrang-Spieler, die in niedrigeren Rängen die Sau rauslassen, wenn sie von ihrer Diamant-Level-Schwitzerei gefrustet sind. Ein Phänomen, das vor allem bei CS:GO regelmäßig für Spaßarmut sorgt.

Da Overwatch 2 gratis herunterladbar ist und auch die SMS-Verknüpfung für den gewillten Smurf-Spieler nur eine kleine Hürde sein dürfte, verhindert der lange Weg zum Ranked immerhin ein wenig, dass die Top-500-Elite den Spaß aus Bronze-5-Listen-Spielen rasiert. Trotzdem ist der Weg zum Kern von Overwatch 2 echt verdammt lang und es ist fraglich, wie viele Free-to-Play-Spieler wirklich in Casual-Spielen dranbleiben, bis sie endlich eingestuft werden können. Immerhin gibt es aber auch noch benutzerdefinierte und Casual-Spielmodi, in denen man sich mit wechselnden Varianten wie Capture the Flag oder Team Deathmatch abseits des Hauptspiels die Zeit vertreiben kann. Das ist nett – aber eben auch nicht der spielerische Kern von Overwatch 2.

Zeitlose Technik, zeitloser Spaß


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Die Comic-Kulisse ist und bleibt zeitlos – und ist in ihrer Aufgeräumtheit perfekt für kompetitive Matches geeignet. © 4P/Screenshot

Technisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger recht wenig getan – allerdings ist die Comic-Kulisse erstaunlich zeitlos und immer noch wahnsinnig gut lesbar. Ich sehe jederzeit, wer Freund oder Feind ist, was bei kompetitiven Shootern traditionell deutlich wichtiger ist als visuelles Bling-Bling. Zwar wirken viele der über alle Modi hinweg verfügbaren 36 Maps dadurch immer noch etwas steril und statisch, angesichts des Effektgewitters im Kampf ist es aber vielleicht auch ganz gut, dass nicht auch noch die Umgebung bei der Farbexplosion mitspielt. Trotzdem sind die Umgebungen angenehm vielfältig, von der Toskana über futuristische Militärbasen, einem staubigen Westerndorf, asiatischen Tempelanlagen, europäischen Palais bis hin zu den Straßen von Hollywood ist alles dabei. Auch das Design mit seinen Routen und Chokepoints wirkt weitgehend durchdacht, gerade auf einigen Escort-Maps scheint es den Verteidigern aber etwas zu leicht zu fallen, die Angreifer in ihren Spawnbereich zu drängen. Das sind aber nur Momentaufnahmen: Mein Spielniveau ist noch so gering, dass erfahrenere Spieler andere Erlebnisse haben dürften.

Schade ist auch, dass ich im Spiel selbst viel zu wenig über die Helden und die Welt von Overwatch erfahre. Viele Overwatch-Veteranen schwärmen von den Hintergründen und Storylines, von denen ich in Overwatch 2 genau gar nichts mitbekomme. Das ist schade, denn coole Unterhaltungen zwischen den Helden vor dem Match deuten an, dass es definitiv eine Menge Lore geben müsste. Blizzard hat sich nur leider dazu entschieden, mich damit weitestgehend zu verschonen, was die Heldenauswahl deutlich beliebiger werden lässt, als sie es eigentlich sein müsste.

Verhältnismäßig harmlose Monetarisierung


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Die Monetarisierung hält sich im Rahmen. Lootbox-Lotterie gibt es nicht mehr. Skin-Pakete sind allerdings recht teuer (ca. 20€). © 4P/Screenshot

Zum Schluss ein Blick auf die Monetarisierung dieses Free-to-Play-Shooters, die angesichts der letzten Blizzard Geld-Melk-Anlage erstaunlich moderat ausfällt. Die unsäglichen Lootboxen wurden zum Glück gestrichen. Stattdessen gibt es jetzt einen Skin-Store, in dem Premium-Looks im Tausch gegen eine Ingame-Währung erstanden werden können, die wie gewohnt im Store gekauft wird. Natürlich werden hier gewohnte Umrechnungs-Tricks angewandt, zusammen mit dem für knapp zehn Euro erhältlichen Battlepass ist diese Form des Geldverdienens aber definitiv eine der harmloseren.

Zudem können neue Helden, wie die frisch zum Roster gestoßene Supporterin Kiriko, jederzeit auch ohne Premium-Battlepass freigespielt werden. Käufer erhalten die neuen Figuren sogar direkt – eine erstaunlich faire Freischaltungs-Variante. Natürlich sind alle Elemente des Battlepass nur kosmetischer Natur, einen Vorteil erkaufen kann man sich nicht. Extrem wichtig, für ein Spiel mit E-Sports-Ambitionen. Zudem sollen Figuren vergangener Battlepasses weiterhin über Herausforderungen freispielbar sein. Wie genau das abläuft, wird sich aber erst nach Ende der ersten Saison zeigen.

  1. Ich habs letztes Wochenende zwei Abende gespielt und fand es ganz kurzweilig. Man lernt recht schnell was die Helden können, ohne es natürlich sofort zu meistern. Sehr abwechslungsreich, das Balancing muss die Hölle sein. Obwohl es bestimmt schon eine META gibt und einige Helden etwas besser sind als andere.
    Ich fand Moira und D.VA (der Ulti ist mega) ziemlich gut zu spielen. Winston fand ich dagegen richtig mies. Und Ana war auch nix für mich. Von den DPS hab ich noch nicht so viele gespielt, Widow und Sojourn spielten sich aber ganz gut.
    Auf jeden Fall mal was anderes als immer BR oder CS.

  2. Chrom123 hat geschrieben: 21.10.2022 21:04 Man erhält ein gutes Spiel, völlig kostenlos. Trotzdem wird rumgemeckert das man für rein optische Skins die keinerlei Einfluss auf das Gameplay haben Geld zahlen muss / kann. Richtig schöne Geiz ist geil Einstellung. Ich bin alles andere als ein Fan von Blizzard, aber wie man dieses Geschäftsmodell kritisieren kann, verstehe ich nicht.

    Skins hatten durchaus Auswirkungen auf Hitbox etc in OW und so wird Blizzard arbeitet wird dies auch in OW 2 der Fall sein. Ist natürlich nicht beabsichtig, passiert trotzdem.
    Könnte vielleicht auch daran liegen, dass die Leute keinen Bock auf CoD OW haben..

  3. Man erhält ein gutes Spiel, völlig kostenlos. Trotzdem wird rumgemeckert das man für rein optische Skins die keinerlei Einfluss auf das Gameplay haben Geld zahlen muss / kann. Richtig schöne Geiz ist geil Einstellung. Ich bin alles andere als ein Fan von Blizzard, aber wie man dieses Geschäftsmodell kritisieren kann, verstehe ich nicht.

  4. flo-rida86 hat geschrieben: 20.10.2022 18:06 Zur Not wäre es ganz einfach,optional nachträglich 6vs 6 nachliefern gibt ja bereits alles bis auf 2 vs 2.
    Allerdings sehe ich auch keinen Nachtteil beim neuen Konzept,es ist nur anders.
    Die Heiler finde ich wichtiger als die Tanks,außerdem sollen die ja nicht nur am tank sein daher wäre es immens da auch einen zu reduzieren.
    PS.vergesst Schilde,der mobile Panzer orisa regelt das schon:)
    Gewöhnung ist auf jeden Fall ein großes Argument...
    Ist müsste vermutlich bedeutend mehr Tank spielen. Die Meisten Runden war ich halt Unterstützer und bei der Schadensklasse sind halt die meisten Charaktere. Also hab ich die auch länger gespielt, weil ich halt jeden Char mal ausprobiert habe...

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