Overlord: Minions(Action-Adventure) von Codemasters Credit: Climax Studios / Codemasters
Meister der Elite-Schergen

Diese eher amateurhaften als coolen Comicbilder sollen die ohnehin kaum vorhandene Story vorantreiben – zum Glück kann man das auch überspringen.

Neue Plattform, frisches Spieldesign: Im Vergleich zu Wii sowie PC, PS3 und Xbox 360 geht es auf Nintendos Kleinem ganz anders zur Sache – weniger actionreich, dafür mit etwas mehr Köpfchen.

Man steuert weder den Overlord direkt noch eine Armee von Untertanen, sondern lediglich die vier Schergen Gunther, Brutus, Stinker und Sepp. Der alte Gnarl hat diese gemeingefährlichen Spezialisten ausgesucht, damit sie herausfinden, warum das böse Königreich von mysteriösen Monstern angegriffen wird.

Als unsichtbarer Meister bewegt man dieses Quartett mit dem Stylus in der Vogelperspektive durch Sümpfe, Burgen, Tempel und Berge, teilt und tüftelt dabei kräftig aus, um Antworten zu finden. Dabei gilt es, die besonderen Fähigkeiten der kleinen Kämpfer klug anzuwenden: Nur wenn man die Schergen als Team einsetzt, sie im richtigen Moment aufteilt oder kombiniert vorgehen lässt, kann man in den Wäldern und Labyrinthen mit all ihren Feinden, Fallen, Puzzles und Sackgassen bestehen.

Das bunte Quartett

Wer kann was? Gunther der Braune ist unheimlich stark, teilt entsprechend im Nahkampf aus und kann schwere Blöcke bewegen. Brutus der Rote ist der feurige Fernkämpfer, der durch Flammen spazieren kann und sowohl Gase als auch Fässer zur Explosion bringt. Stinker der Grüne ignoriert giftige Dämpfe, kann sich tarnen und seine Feinde mit übel riechenden

Rülpsern attackieren. Und schließlich ist nur Sepp der Blaue in der Lage, durch Wasser zu waten, mit Magie anzugreifen und seine Kumpel zu heilen.

Manchmal muss man seine Truppe also aufteilen und mit einem Schergen den Weg frei machen, indem man Holzbrücken nieder reißt, Schlüssel nutzt oder Mechanismen bedient. Ähnlich wie in den großen Overlords sorgen diese kleinen Rätsel für kreative Abwechslung – nur dass sie hier noch deutlicher im Vordergrund stehen. Manchmal muss man erst die über mehrere Areale verteilten Holzstangen für die Winden finden, große Blöcke auf Druckplatten schieben oder das Wasser über die Betätigung von Schaltern ablaufen lassen, damit der Rest der Gruppe nachrücken kann.

Kampf & Kettenreaktionen

Das Highlight der dämonischen Kombination: Diese Furzwolke kann man anzünden – herrlich!
Besonders interessant sind die Kombinationen: Wenn Stinker einen Samen frisst, zieht er eine grüne wabernde Furzspur hinter sich her, die Brutus mit seinem Feuerball anzünden kann.

So lassen sich coole Kettenreaktionen auslösen oder brüchige Mauern zum Einsturz bringen – selbst wenn die Schergen räumlich getrennt sind. Außerdem kann man Feinde wie Pilzverrückte, Halblinge oder Magier natürlich ins übel riechende und explosive Verderben locken. Und es kommt sogar ein Hauch von Schleichabenteuer auf, wenn Stinker mit der Umgebung verschmilzt und dann über langsame Stylusbewegungen an großen Monstern vorbei tänzelt – ist man ungeduldig, dann wird man allerdings sichtbar und attackiert. Auch hier mutet die Steuerung etwas fragwürdig an, denn obwohl man den Stylus nur zaghaft manövriert, um bloß nicht gesehen zu werden, gibt es plötzlich eine andere Abfrage und der Scherge muss seinem übermächtigen Gegner entfliehen – aber diese Flucht lässt sich meist bewerkstelligen.

Das einfache Kämpfen geht über einen schnellen Strich mit dem Stylus vonstatten. Einfach von links nach rechts über Zombie, Spinne, Ziege oder Troll wischen und schon attackieren die ausgewählten Schergen den Feind. Für mehrere Hiebe muss man auch fleißg weiter wischen. Ist man zu zweit, dritt oder viert unterwegs, hauen immerhin alle gleichzeitig drauf, was teilweise etwas unkoordiniert aussieht, aber durchaus effizient an der Lebenspunkteleiste des Feindes knabbert.. Will man eine Spezialattacke wie Gunthers Kopfnuss oder Stinkers Rülpser auslösen, um Bereichsschaden auszuteilen, reicht theoretisch ein Doppelklick auf den Schergen. Hört sich gut an? Ja, aber das hat so seine Tücken.
          

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