Rasant und brachial

Schade, aber mit Saber Rider hat dieses Outriders selbstverständlich nichts zu tun. Zumal man hier in der Rolle eines solchen Titelgebers für Recht und Ordnung sorgt – meistens jedenfalls. Wo? Auf dem Planeten Enoch, zu dem die Menschheit geflüchtet ist, nachdem die Erde nicht mehr bewohnbar war. Doch ganz reibungslos verlief der Umzug natürlich nicht, weshalb man mal eben gut 30 Jahre im Tiefschlaf verbringt, um in einer von Krieg zerfressenen Welt wieder aufzuwachen.

Gut daher, dass man von einer Anomalie Kräfte spendiert bekam, die das Schießen auf Banditen und andere Kreaturen um mächtige Fähigkeiten ergänzen. Und so schmeißt man Gift speiende Geschütztürme aufs Schlachtfeld, lässt eine Art kleinen Vulkan ausbrechen oder verlangsamt gar die Zeit. Lasst euch vom Äußerem nicht täuschen: Outriders ist kein Deckungsshooter wie The Division 2 oder Gears of War, von dem es in Sachen Steuerung und Spielgefühl inspiriert ist. Tatsächlich hat People Can Fly nämlich Action erschaffen, die von einem meist rasanten, sehr brachialen Schlagabtausch lebt, und bei der Deckung nur zum kurzen Luftholen dient.

Wer spielt gerne mit Feuer?

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Die Eruptionen des Pyromanten setzen vor allem Gruppen schwacher Gegner zu, können aber auch größere Feinde aufhalten. (PS5) © 4P/Screenshot

Vier Klassen stehen zur Wahl, deren Fähigkeiten sich stark unterscheiden. Ist der Technomant etwa für die Geschütztürme zuständig und kann Mitstreiter zudem heilen, lösen Pyromanten nicht nur Lava-Eruptionen aus, sondern lassen ihre Gegner auch brennen, um so markierten Feinden besonders großen Schaden zuzufügen. Assassinen setzen Angreifern hingegen im Nahkampf zu, müssen sich aber schnell wieder zurückziehen, während sich Verwüster mit hohen Sprüngen auf Gegner stürzen.

Und wenn das nach vielleicht zwanzig Stunden der bis zu doppelt so langen Kampagne erst mal richtig zündet, macht das wirklich Laune! Ganze Gewehrsalven stehen dann in einer Zeitblase fast komplett still und schwache Gegnergruppen platzen mit einem Schlag auseinander, während Elite-Gegner brennen, bluten, vereist und vergiftet sowie besonders verwundbar sind sowie noch dazu in die Luft gehoben werden. Hinzu kommen Explosionen und weitere Gemeinheiten, die man im Sekundentakt mit Schrotflinte, MG oder Sturmgewehr auslöst. Spätestens dann, wenn man zu dritt kooperativ unterwegs ist und neben allen Fähigkeiten auch starke Mods freigeschaltet hat, erlebt man ein regelrechtes Effektgewitter.

Lava zu Asche

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Über das Einsetzen von Mods stärkt man die Fähigkeiten auf verschiedene Art und spezialisiert die Helden. (PS5) © 4P/Screenshot

Immerhin findet man nicht nur ständig Rüstungsteile und Waffen, sondern bestückt diese auch mit Mods, von denen viele die Fähigkeiten eines Outriders erweitern, indem sie z.B. den Bereichsschaden der Eruptionen vergrößern oder dem angerichteten Schaden einen Statuseffekt hinzufügen. Andere Mods aktivieren in bestimmten Situationen einen Schild, erhöhen die Feuerkraft aus der Deckung heraus oder senken die Dauer negativer Effekte. Modifikationen für Waffen bewirken hauptsächlich das Austeilen bestimmter Effekte.

Das Gute daran: Viele Mods ergänzen sich sowohl untereinander als auch die Outrider-Fähigkeiten, sodass man die jeweils aktuelle taktische Einstellung mitunter drastisch optimieren kann. Hier liegt für mich der größte Reiz, obwohl ich selbst nach mehr als 50 Stunden noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe! Nachdem ich eine Zeit lang etwa nur darauf geachtet habe, die Stärke der explosiven Fähigkeiten meines Pyromanten zu steigern, lasse ich Gegner inzwischen einäschern, wenn sie von Lava erfasst werden oder sich in der Nähe eines demnächst explodierenden Feindes befinden. Zusätzlich füge ich ihnen im eingeäscherten Zustand besonders großen Schaden zu und erhöhe schließlich gar die Stärke meiner Fähigkeiten, falls ich einen von Asche befallenen Feind erlege. Vier Mods sind dafür notwendig und es ist ungemein befriedigend das Ergebnis der so kombinierten und vor allem aktiv erspielten Vorteile zu sehen.

  1. 55?? Das Game ist supergeil. Spiele Singleplayer. Tolle Story! Bester Shooter!
    Gebe 94/100 Punkten. Stand 8. Dez 2021.
    Ist locker 60 Euro Wert.
    Auf Wiedersehen 4Players. Habe euch gemocht, wegen den Alternativen Bewertungen.
    Bei Dragon Age Inquisition und Outriders bin ich anderer Meinung.
    Alles Gute!!

  2. Spiele meinen Techno mit einem Freund zusammen und die anderen 3 Klassen alleine. Bin jetzt bei 103 Stunden angekommen und keiner der Chars hat LvL 30 erreicht, oder auch die Story beendet. Also ich habe mit dem 55er Titel ne Menge Spaß!

  3. Remnant fand ich ja großartig. Zwar sind die Figuren ein Witz und die Story etwas unbefriedigend, aber das ganze Artdesign und das Waffengefühl haben im Koop stark begeistert.

  4. NoCrySoN hat geschrieben: 25.07.2021 15:41 Ist das Spiel eigentlich schon "tot"oder kommt da noch was an Inhalt? Solche Spiele leben doch von gutem Endgame.
    Na, laut Aussage Square Enix soll da noch was kommen. Ich hoffe auf DLCs im Style von denen von Remnant: From the Ashes, dann bin ich happy.

  5. NoCrySoN hat geschrieben: 25.07.2021 15:41 Ist das Spiel eigentlich schon "tot"oder kommt da noch was an Inhalt? Solche Spiele leben doch von gutem Endgame.
    das spiel war laut entwickler komplett und wie gut es läuft sieht man ja am letzten patch. zu wenig, zu spät.

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