Outlast(Action-Adventure) von Red Barrels Credit: Red Barrels / Red Barrels
Intensiver als Blair Witch Project

Aber von dieser Hektik bin ich nach meiner kleinen Verschnaufpause im Spind ja zum Glück gerade verschont. Doch auch das unauffällige Vorgehen ist nicht weniger spannend: Anstatt Türen aufzuschlagen, öffne ich jede von ihnen ganz vorsichtig, indem ich den Controllerknopf gedrückt halte und mich langsam nach vorne bewege. An Ecken nutze ich dagegen die Lehn-Funktion, um mir einen Überblick zu verschaffen. Verdammt, im nächsten Raum ist es stockdunkel! Es ist also Zeit, zur Videokamera zu greifen, die dank ihres Nachtsicht-Modus zu meinem neuen besten Freund in der Irrenanstalt geworden ist – 28 Weeks Later lässt grüßen! Allerdings gibt es zwei Probleme: Zum einen kann man in dieser extrem immersiven Ansicht mit dem typischen Grünstich trotz der angenehmen Zoom-Funktion nicht besonders weit sehen und wird zudem von Lichtquellen unangenehm stark geblendet. Zum anderen verbraucht die Nachtsicht viel Strom, den sich die Kamera aus den je nach Schwierigkeitsgrad etwas zu großzügig verteilten Batterien zieht. Neigt sich der Energievorrat dem Ende, wird man nicht nur durch ein Blinken der Anzeige, sondern auch einen Piepston darauf hingewiesen, dass man bald „nachladen“ sollte. Hat man keine Batterien mehr zur Hand, wird es richtig fies, denn hier muss man sich nur mit einem kleinen Restlicht auf die Suche nach Nachschub begeben und sich in der Dunkelheit an Wänden entlang tasten – ständig in Angst, dass plötzlich eine der hässlichen Fratzen im Sucher auftaucht. Wer wie ich immer fleißig die Gegend absucht, wird aber leider nur selten in den „Genuss“ dieses Terrors kommen.

Technik: PC vs Xbox One



Hinsichtlich Texturen liegen beide Systeme etwa auf Augenhöhe. Auf der Konsole muss man allerdings mit schwankender Bildrate, längeren und häufigeren Ladeunterbrechungen und fehlendem V-Sync leben. © 4P/Screenshot

Cool: Nach einem unglücklichen Sturz muss man vorerst auf das kleine Helferlein verzichten und lernt spätestens dann seine Funktionen zu schätzen. Hier tappt man notgedrungen durch die Dunkelheit und hofft auf den nächsten Blitz, der die Räume durch die nassen Fenster wenigstens für einen kurzen Moment erhellt. Hier fühlt man sich noch wehrloser als ohnehin schon. Hält man das Gerät dann endlich wieder in seinen Händen, muss man ab diesem Zeitpunkt nicht nur mit einem beschädigten Display, sondern auch Bildstörungen leben, die natürlich in den unpassendsten Momenten auftauchen oder mir einfach nur dazu taugen, mir einen weiteren Schrecken einzujagen.

Werkzeug für die Dokumentation

Wer oder was treibt sich da draußen herum?
Wer oder was treibt sich da draußen herum? © 4P/Screenshot

Neben dem Durchblick bei Dunkelheit erfüllt die Kamera eine weitere wichtige Funktion: Da man als Journalist bekanntlich in investigativer Mission unterwegs ist, macht sich Upshur Notizen, sobald man mit der Kamera wichtige Szenen oder Augenblicke einfängt – eine tolle Idee. Daneben findet man auch Akten, die Licht ins Dunkel der spannenden Geschichte rund um abscheuliche Experimente, religiösen Fanatismus und Mystik bringen. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Das gilt auch für die zahlreichen Schockmomente, die den Puls gerade am Anfang immer wieder in die Höhe treiben, sich später aber aufgrund der etwas zu hohen Frequenz genauso abnutzen wie die viel zu kleine Auswahl an Gegnertypen. Es mangelt nicht nur an Abwechslung, auch kennt man irgendwann das Verhaltensmuster, wodurch die Irren nicht mehr ganz so bedrohlich wirken wie zu Beginn. Ich habe z.B. weibliche Insassen vermisst, denn obwohl die Klinik in einen Trakt für männliche und weibliche Patienten unterteilt ist, treiben sich auch bei den Frauen nur durchgeknallte Kerle rum. Immerhin greifen gegen Ende auch noch übernatürliche Kräfte ein, die jedoch nicht ganz so Furcht erregend ausfallen wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem mündet der Horror-Trip in einem dramatischen Finale, auch wenn es hier leider längst nicht mehr so gruselig zugeht!  


  1. Sehr schade :?
    Aber gut, dieses Addon sollte sich wirklich keiner entgehen lassen.
    Da geht´s echt nochmal richtig saftig zur Sache!
    Und die Entwickler haben sich die paar Euro mehr redlich verdient :D
    Solch feine Software-Kreateure müssen unterstützt werden!

  2. Freut mich für die XBOner, dass sie nun auch in den Genuss dieses Spiels kommen :)
    Auf dem PC war es schon genial und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich fehlendes V-Sync, ein paar Framerate-Einbrüche und längere Ladezeiten so negativ auf das Erlebnis auswirken.
    Hauptsache, der Sound stimmt, des is bei Outlast des wichtigste :Hüpf:
    Ist eigentlich das Whistleblower-Addon da schon dabei?

  3. Ja, das auch. Und wegen der etwas schwächeren Technik im Vergleich zum PC :)
    Und ja: Textlich habe ich den Großteil aus den Vorgänger-Berichten übernommen - viel Neues gibt es zur One-Umsetzung halt auch nicht zu sagen ;)

  4. Gamer Eddy hat geschrieben:Wurde nicht bei der Ps4 Version zuletzt wegen dem nervigen Controller licht ein Punkt abgezogen ? Oder wie war das nochmal? :D
    Bis auf der Punkt mit dem Controller ist der Test wohl Copy-Paste

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