Schließlich braucht man nicht nur überall vergrabene Kräuter, um zusammen mit dem Grundstoff „Materie“ Tränke zu brauen. Man kann diese Tränke auch mit Obst und anderen Nahrungsmitteln verstärken oder durch weitere Zutaten in verwandte Tränke mit anderer Wirkung verwandeln. Aus einem Gegengift wird so z.B. eine toxische Wolke, aus einem Wirbelwind ein schützender Eispanzer. Während man Kräuter dabei meist vom Boden aufliest, muss man Obst meist anpflanzen. Man benötigt also Samen, die man wiederum beim Durchstreifen der Levels findet, sowie so genannte Phosonen, also Überbleibsel besiegter Gegner.

Essen statt Tabellenkalkulation

Hier wird es einmal mehr knifflig, denn die relativ wenigen Phosonen benötigt man nicht nur als „Dünger“, sondern auch zum Aufwerten aller Magie und Spezialangriffe. Sprich, entweder haushaltet man mit den wichtigen Tränken oder

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Fantasievolle Kulissen… © 4P/Screenshot

verzichtet darauf, grundsätzlich größeren Schaden anzurichten – beide Systeme greifen mit der richtigen Stärke ineinander.

Clever auch, wie Odin Sphere das typische Aufleveln eines Rollenspiels, also das Erhöhen der Lebensenergie sowie das Lernen neuen Fähigkeiten, sinnvoll ins Abenteuer einbettet, anstatt sich auf das abstrakte Werteschubsen zu verlassen. Erfahrungspunkte erhält man nämlich nicht einfach von besiegten Gegnern. Vielmehr geht man ins Restaurant, um aus selbst gesammelten Nahrungsmitteln zubereitete Speisen zu essen – erst diese erhöhen dann Charakterstufe und Widerstandsfähigkeit. Manche Speisen sind dabei besonders nahrhaft – auch deshalb ist man stets motiviert, in bereits offenen Levels entsprechende Zutaten und neue Rezepte zu suchen.

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… und eine stilvolle, zum großen Teil überarbeitete Präsentation zeichnen die Neuauflage aus. © 4P/Screenshot

Von Odin Sphere zu Leifthrasir

Eine Neuerung des auf Playstation 3, 4 und Vita veröffentlichten Spiels ist dabei ein Koch, den man jetzt auch innerhalb der Levels rufen kann. Das erspart den umständlichen Rückweg und macht die Ausflüge flexibler. Überarbeitet wurden nicht zuletzt die Menüführung sowie Probleme mit der Bildrate. Das Taktieren in den Kämpfen fühlt jetzt auch deshalb flüssiger und genauer an.

Durch Antippen des rechten Analogsticks ruft man außerdem eine Karte auf, die die verzweigten Wege selbst der umfangreichsten Levels etwas übersichtlicher abbildet als ihre Vorgängerin. Zahlreiche Menüs und Nachschlageseiten wurden zudem visuell modernisiert. Einschließlich des verbesserten Kampfsystems hat Vanillaware sein Spiel also genau dort verändert, wo das schon damals prächtige Spiel tatsächlich noch ein Stück besser werden konnte.

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