Fazit
Layers of Fear hat mir trotz einer gewissen Abnutzung mit seinen wohl dosierten Mindfucks auch auf Switch noch richtig gut gefallen. Doch bei Observer wollen die bizarren Trips in die Cyberpunkt-Welt, das Bewusstsein und die Erinnerungen anderer Leute einfach nicht so recht zünden. Das liegt zum einen daran, dass das Bloober Team zu häufig in die gleiche Trickkiste greift wie beim Vorgänger. So werden Kenner angesichts des Recyclings oft nur müde lächeln statt Angst zu verspüren. Wer Layers of Fear gespielt hat, darf daher gedanklich noch ein paar Prozentpunkte von der Wertung abziehen. Zum anderen übertreibt man es schlichtweg mit dem bizarren Effekt-Overkill und verwandelt dadurch das Außergewöhnliche und Schockierende viel zu schnell in langweilige Routine, die sich auch in den zähen Dialogen mit verschlossenen Türen widerspiegelt. Mit seiner öden Vorstellung bringt Rutger Hauer die Rolle des augmentierten Ermittlers einfach nicht überzeugend rüber. Was The Observer neben der ansprechenden Story und der tristen Cyberpunk-Welt noch in den befriedigenden Wertungsbereich hievt, sind die mitunter originellen Ideen und ein gewisser Anspruch bei den Rätseln. Schön auch, dass man nach dem sehr rudimentären Layers of Fear auch die Spielmechaniken erweitert und mit tödlichen Bedrohungen die Spannung erhöht hat. Trotzdem setzt mir das Erlebnis zu sehr auf die simple Aneinanderreihung von Psycho-Spielchen mit beklemmender Soundkulisse, die aufgrund der exzessiven Nutzung rapide ihre anfängliche Faszination und den anvisierten Schockeffekt verlieren. Obwohl man auf Switch gewisse Abstriche in Sachen Technik in Kauf nehmen muss, ist dem Bloober Team erneut eine ordentliche Umsetzung gelungen, die auf Nintendos Konsole sogar um exklusive Funktionen wie Bewegungssteuerung oder Touchscreen-Einbindung erweitert wurde.Wertung
Observer ist ein abgedrehter Cyberpunk-Thriller mit vielen Psycho-Spielchen, die leider zu schnell ihre Wirkung verlieren.
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