Fazit

Ich liebe die gute alte Twilight Zone. Und in Obduction fühle ich mich wie in meiner eigenen Folge, in der ein amerikanisches Wüstenkaff der 50er-Jahre inklusive Tankstelle scheinbar auf einen außerirdischen Planeten kopiert wurde. Während man in Egosicht die verwinkelte Landschaft erkundet, entsteht eine angenehm surreale Atmosphäre des Unwirklichen. Obduction ist aufgrund fehlender Hilfen und Hotspots vor allem für Veteranen ein empfehlenswertes Adventure, das an die Tradition von Myst anknüpft und diese nicht nur erzählerisch moderner interpretiert. Die Stärken aktueller Storytelling-Abenteuer treffen auf klassische Tugenden und moderne Technik. Man erkundet eine offene Spielwelt mit ansehnlicher Kulisse und experimentiert mit Maschinen, Konstrukten, Lasern, Schaltern & Co. Allerdings hat die Freiheit ihren Preis in Form von statischen Beschränkungen in der Bewegung, nur willkürlich anmutenden Interaktionen mit Gegenständen und vor allem weiten Wegen und einigem Leerlauf, weil man manchmal einfach nicht weiß, wo man weitermachen soll. Es gibt keine Rätseldichte à la The Witness oder The Talos Principle. Aber weil der Anspruch und die Dimension der Rätsel bis zum Finale zunehmen und man ähnlich wie in Everybody’s Gone to the Rapture einfach wissen will, was zur Hölle mit diesem Ort und seinen Bewohnern passiert ist, wird man über zwölf bis fünfzehn Stunden von diesem Myst 2.0 richtig gut unterhalten. Schade ist zwar, dass es auf PlayStation 4 keine deutsche Sprachausgabe sowie leichte Bildratenprobleme gibt – ob sich Letztere negativ auf PlayStation VR auswirken, muss man bis zum Update abwarten. Aber dafür gibt es in Form einer Höhle mit einem russischen U-Boot schon jetzt ein komplett neues Gebiet, dazu zwei Musikstücke sowie etwas mehr Storyhintergründe.

[Wir liefern die Wertung für PlayStation VR nach, denn es wurde noch nicht freigeschaltet. Anm.d.Red.]

Wertung

PS4
PS4

Obduction unterhält euch über zwölf bis fünfzehn Stunden wie ein Myst 2.0. Schade nur, dass es auf PlayStation 4 keine deutsche Sprachausgabe sowie leichte Bildratenprobleme gibt.

  1. Hilfe!!!!! Habs mir extra wegen des psvr Supports geholt aber steuerungstechnich seh ich nicht durch.... Wie aktiviert man die freie Bewegung... mal klappt sie kurz... Dann verschwindet sie wieder... Dann erscheint ein seltsames kameraraster, das mich zu checken versucht... Ich kann Dinge aufheben aber nicht tragen? Gibt es irgendwo eine gute Hilfeseite zur psvr Steuerung? Hab nix gefunden bis jetzt...

  2. Ich habe Myst geliebt, glaube alle Teile gespielt. Zugegeben, ohne ab und zu in die Komplettlösungen zu linsen, hätte ich das kaum gepackt. In Myst war die Atmosphäre der Hauptdarsteller, ich hoffe mal, das ist in Obduction ähnlich.
    Nach dem Lesen hier habe ich mal meine Erinnerungen aufgefrischt und das hier gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=h4wWITMUop0 da erfuhr ich auch, dass es sich bei O um die gleichen Macher der alten Reihe handelt. Bin mal sehr gespannt, ob das feeling aus dem Beginn des PC Zeitalters nun auf der PS Pro weiterlebt.

  3. Kein Deutscher Ton ist für mich kein Negativpunkt, ich würde die sowieso nie zu hören bekommen. Die Englischen Originalstimmen sind meist so viel besser.
    Die Bildrateeinbrüche sind schade, aber bei so nem Spiel denk vertretbar, sollte auf jeden Fall negativ in die Wertung eingehen, für mich persönlich aber nicht so tragisch.
    Ich mag diese Art von Spiele mega, von daher freu ich mich drauf.

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