Gibt’s keine größeren Spiele?

Nach einigen Minuten bemerkt man allerdings, dass das zuerst knifflig wirkende Einholen der Fische nicht mit ernstzunehmenden Angelspielen konkurrieren kann. Manch dicker Brocken wehrt sich zwar beträchtlich, doch für das Anlocken und Anbeißen gibt es einen viel zu einfachen Trick, zumal nicht einmal Köder am Haken baumelt. Nach dem Fang landen die schuppigen Trophäen übrigens nicht auf dem Teller sondern in einem geräumigen Aquarium, das man wie einen Bildschirmschoner laufen lassen kann. PETA dürfte bei diesem Spiel also keinen Protestbedarf erkennen. Im kleinen Pappgebäude wohnt ein putzig animierter kugelförmiger Kopffüßer, um den man sich wie um ein Haustier kümmert. Dazu startet man allerlei kleine Rektionstests, lässt es in einem Laufrad rotieren, bietet Futter an oder flutet auch mal die komplette Behausung.

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Ein Blick auf den “Offroad-Modus” des Motorrad-Spiels… © 4P/Screenshot

Die spielerisch anspruchsvollste Disziplin ist das Motorrad: Hat man sich den robusten Lenker mit analogem Gashebel gebastelt, düst man über Strecken mit großen Höhenunterschieden oder begibt sich im hügeligen Offroad-Stadion unter Zeitdruck auf Ballonjagd. Dabei muss man sich sogar mit dem Oberkörper in die Kurve legen! Einige Mechaniken wurden aus Mario Kart entlehnt, z.B. der Windschatten oder das gar nicht so einfache Driften mit folgendem Boost. Die einfach gestrickten Positionsrennen sowie die schlichte Kulisse mit ihren generischen Fahrern erinnern aber daran, dass man es auch hier eher mit einem Minispiel statt einem vollwertigen Fun-Racer zu tun hat.

Auf in die Werkstatt!

Als gelungenes Extra gibt es einen einfachen, aber gut funktionierenden Strecken-Editor. Darin zeichnet man den Kurs direkt mit dem Motorrad aufs Feld oder scannt mit der Infrarotkamera sogar Unebenheiten aus der realen Welt – z.B. die Visage vom genervten Büronachbarn! Schade, dass hier kein simultaner Multiplayer geboten wird und es auch bei anderen Toycons nur wenige Möglichkeiten für Duelle gibt.

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…und die gewöhnlichen Positionsrennen mit je einer Runde, die in verschiedenen Leistungsklassen ablaufen. © 4P/Screenshot

Da keine Internet-Anbindung geboten wird, kann man sich nicht einmal mit Freunden in Bestenlisten vergleichen. Auch das Tauschen von Ergebnissen aus dem Editor wie in Super Mario Maker ist hier nicht möglich. Ein echtes Versäumnis, denn hinter der so genannten Toycon-Werkstatt steckt ein schönes Extra für Experimentierfreudige: Es handelt sich um einen intuitiv zu bedienender Editor. In ihm baut man zwar leider keine Spiel-Levels, kann dafür aber mit den Eigenheiten der Controller und Pappkonstrukte experimentieren. Da ich zwei weitere Joycons parat hatte, habe ich erst einmal eine „vernünftige“ Analogsteuerung für das ferngesteuerte Auto entwickelt, so dass man es feinfühliger mit den Sticks bedient. Alternativ kann man dazu auch den analogen Gashebel des Motorradlenkers nutzen.

  1. Ich bin der Meinung, dass Labo eigentlich nur beim aufbauen Spaß macht. Schaut euch am besten aber einfach mal mein video zu Labo an! Link entfernt, bitte eigene Youtube-Kanäle im entsprechend Board für Werbung etc. posten -IEP

  2. winkekatze hat geschrieben: 04.05.2018 14:26 Ich denke dass das Konzept vor allem Eltern ansprechen soll, die sich gemeinsam mit ihren Kindern vor die Switch hocken und basteln wollen.
    Genau dies. Das ist kein: "man setzt das Kind davor und kümmert sich um sich selbst"-Produkt....

  3. Naja, sie werden es niemandem der mit Geld wedelt vorenthalten, nur weil er nicht in die vom Marketing angepeilte Zielgruppe passt, das ist denke ich klar. Aber die Aufmachung und Werbung finde ich schon recht eindeutig. Es gab doch sogar Anspielevents für die man sich anmelden konnte - aber eben nur mit Kind.
    Aus den Teilnahmebedingungen (https://www.nintendo.de/Nintendo-Labo/T ... 28622.html):

    Die Bewerbung für die Teilnahme an einem der Nintendo Labo Workshops, die an zwei Tagen zwischen dem 5. und 18. März 2018 jeweils um 10:00 Uhr, 13:00 Uhr und 16:00 Uhr in Hamburg veranstaltet werden („Veranstaltung”), steht allen Familien offen (bestehend aus mindestens 1 Erwachsenem und 1 Kind, höchstens 2 Erwachsene und höchstens 4 Kinder, Mindestalter der Kinder 6 Jahre), die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz wohnen. Ausgeschlossen sind Mitarbeiter von Nintendo und deren unmittelbare Familienangehörigen, Vertreter von Nintendo und andere Personen, die beruflich mit der Durchführung der Veranstaltung befasst sind. Mindestens ein Erwachsener der jeweiligen Familie muss ein direkter Angehöriger des Kindes/der Kinder sein, also beispielsweise ein Eltern- oder Großelternteil, ein Onkel, eine Tante, ein Cousin oder eine Cousine.
    Das Marketing im Vorfeld hat sich ganz eindeutig an Familien mit Kindern gerichtet. Dass sie keinen Altersnachweis <14 sehen wollen beim Kauf steht dem nicht entgegen.

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