NHL 07(Sport) von Electronic Arts Credit: EA Sports / Electronic Arts

System-Kreuze

Das Kreuz mit den neuen Systemen: Im letzten Jahr wurde bei Sportspielen aller Colour deutlich, wie schwierig es selbst für einen Riesen wie EA ist, gleichwertige Umsetzungen für Xbox 360 und PSP anzubieten. Da mussten sowohl Next-Gen- als auch Handheld-Profis schon mal auf eine Karriere verzichten und durften sich stattdessen nur in aufeinander folgenden Herausforderungen beweisen. Noch schlimmer traf es Eishockey-Fans, denn die gingen anno 2005 leer aus: Weder NHL 2K6 noch 06 schlitterten auf die Unterwegs-Konsole. NHL 07 macht heuer

Trotz Pappaufsteller: Die Atmosphäre in den Stadien steht der auf PC und PS2 kaum nach.
den Anfang und alle Achtung: Der Nachwuchs ist schon bei seinem ersten Auftritt fast auf Augenhöhe mit seinen großen Brüdern auf PS2 und PC!

Natürlich muss der Neuling Federn lassen, was sich in happigen Ladezeiten, fehlenden Spiegelungen auf dem Eis sowie einem Publikum aus zweidimensionalen Pappaufstellern niederschlägt. Und natürlich besitzt die PSP keinen zweiten Analogstick, weshalb weder Pässe noch Poke-Checks so dynamisch von der Hand gehen wie mit den Geschwistern. Stattdessen drückt ihr dafür auf die frei belegbaren Knöpfe. Ansonsten gleicht der Ablauf aber seinen diesjährigen Pendants. Das heißt, ihr könnt aus unterschiedlichen Positionen abziehen und in der Defensive habt ihr mit Poke- sowie Body-Checks ebenso viele Möglichkeiten, da der Puck nicht unglaubwürdig fest am Stick klebt.

Pappaufsteller am Spielfeldrand

Einziger Schwachpunkt sind die im Vergleich zu PS2 und PC schwächeren Kontrahenten, denn dass gegnerische Team tut vorm eigenen Tor mitunter so wenig, dass ihr in Ruhe fünf Meter vor dem Netz skaten und zum Schuss ansetzen könnt. Derartige Torszenen gewinnen leider schnell die Überhand, auch wenn andere Angriffe ebenfalls Erfolg versprechend sind. So erlebt ihr auch auf PSP Abpraller, nach denen ihr mit großer Wahrscheinlichkeit punkten könnt und wenn ihr es richtig anstellt, finden sowohl One-Timer als auch Wraparounds ihren Weg ins Netz.

Nach Toren oder Fouls (eure Mannschaftskameraden foulen übrigens seltener als auf PS2 bzw. PC) seht ihr die gleichen Einspielungen wie ihr sie von PC und PS2 kennt. Es tummeln sich zwar weniger Polygone auf dem Eis, doch die Athleten wirken detailliert und bewegen sich, mit wenigen Abstrichen, wie ihre etablierten Kollegen. 

Gut: Die Torhüter lassen in diesem Jahr nicht nur One-Timer rein. Weniger gut: Bei Fernschüssen machen sie mitunter eine schlechte Figur.
Einziger Wermutstropfen ist das Publikum, da die Zuschauer nur in zwei Dimensionen auftreten. Das wirkt im Vergleich zur restlichen Darstellung erschreckend altbacken, fällt beim Spielen aber zum Glück nicht auf. Immerhin flutscht die eigentliche Action dafür flüssiger über den Bildschirm als die PS2-Partien.

Dynasleep

Lediglich eine Kleinigkeit schlägt mir hier auf den Magen: die ausgedehnten Ladezeiten. PSP-Besitzer werden zwar seit der Geburt ihres Handhelds von ausufernden Wartezeiten geplagt, doch wenn sich selbst das Navigieren durchs Menü wie ein wiederholter Druck auf die Pausetaste anfühlt, wird vor allem der Dynasty-Modus zur zähen Partie. Auch während des Spiels zögern die bekannten englischsprachigen Moderatoren, bevor sie eine Situation kommentieren.

Apropos Dynasty: Falls ihr euren mit der DEL, NHL, Tipsport Extraliga bzw. SM-Liiga auf PS2 erzielten Fortschritt unterwegs fortführen wollt oder umgekehrt, dürft ihr das gerne tun – eine tolle Idee! Und weil ich es zu Beginn extra erwähnt habe: Ja, ihr erlebt auf dem Handheld eine vollwertige Karriere, inklusive Trainerwahl, Transfermarkt sowie dem in diesem Jahr neuen Minor League Management. Und wenn euch das zu langweilig wird, bleiben immer noch einzelne Matches über WiFi oder das Internet. Jedenfalls theoretisch, denn NHL 07 wird so stark von Lags und Verbindungsabbrüchen geplagt, dass ihr die Online-Spiele getrost vergessen könnt. 

  

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