New Zealand Story Revolution(Geschicklichkeit) von DTP entertainment AG Credit: Rising Star Games / DTP entertainment AG

Vorsicht: Karies-Kulisse!

Putziges Küken vs. böse Spinne: Dank einstellbarem Schusswinkel könnt ihr jetzt direkt von unten den Kopf aufs Korn nehmen.
Und ihr solltet privat krankenversichert sein oder zumindest eine Zahnersatz-Zusatzversicherung abgeschlossen haben. Denn vom Grafikstil her gehörte New Zeland Story schon 1988 zum Zuckersüßesten, das man sich vorstellen kann. Auch das grafisch und akustisch überarbeitete Remake ist nicht zu einem postapokalyptischen Düster-Shooter mutiert, sondern noch immer politisch korrekt und kinderfreundlich. Sogar die Gegner sind so herzallerliebst gestaltet, dass man ihnen am liebsten gar nichts zu Leide tun möchte. Noch niedlicher ist eure Spielfigur Tiki.

Aber lasst euch nicht von seinem japanischen Knuddel-Look täuschen: Das kleine neuseeländische Kiwi-Küken hat es faustdick hinter den Ohren und ballert sich erbarmungslos durch alles und jeden, was sich ihm in den Weg stellt. Natürlich nicht ohne Grund, denn wie in 127% aller Spiele aus dieser Zeit wurde irgendjemand entführt. Das lässt der gelb gefiederte Rächer sich natürlich nicht gefallen. Wenigstens ist es diesmal keine Prinzessin, sondern Tikis Kiwi-Freunde, die von einem garstigen Seeleoparden in Käfige gesperrt wurden. Um an den passenden Schlüssel zu gelangen, müsst ihr erst einmal über viele Plattformen hüpfen. Ein Radar auf dem Touchscreen erleichtert euch die Suche erheblich.

Was ist besser?

Um das beinahe zwanzig Jahre alte Spiel Spiel etwas zeitgemäßer zu gestalten, haben die Entwickler dem Remake ein paar sinnvolle Neuerungen spendiert: Ihr haucht nicht mehr sofort euer Leben aus, wenn euch ein Gegner abschießt. Stattdessen steht euch eine Energieanzeige mit drei Herzchen zur Verfügung. Außerdem könnt ihr mit der R-Taste den Winkel eures Flitzebogens verstellen und einen Doppelsprung ausführen. Ein kurzer Klick auf die L-Taste und ihr ballert wieder geradeaus. Erstaunlich vielseitig für einen Remake eines solch alten Arcade-Titels sind die zahlreichen Items, welche die abgeschossenen Knuddelviecher hinterlassen.

Mit der Hilfe von Feuerpfeilen gehen eure Widersacher in Flammen auf, mit dem Gefrierpfeil verpackt ihr sie in einen handlichen Eisblock. Passt aber auf, dass ihr den Eiswürfel rechtzeitig an die nächste Wand schiebt und dadurch zerschmettert. Tut ihr das nicht, tauen die kurzfristig kaltgestellten Gegner wieder auf und gehen euch von neuem auf die Nerven. Außerdem könnt ihr mit Ballons oder euren Flügeln ein paar Meter durch den Level schweben, schwimmen, mit einem Skateboard unbesiegbar an der Decke entlang heizen und vieles mehr.

Was ist schlechter?

Die einzige Verschlimmbesserung im Remake sind die langweiligen Minispielchen auf dem Touchscreen. Mal dürft ihr den aus dem oberen Bildschirm fallenden Tiki zurück ins Spiel schleudern, ein anderes mal seinen Balance-Stab bei einem Hochseilspaziergang in der Waage halten. Oder ihr sollt Fische angeln oder den Unterschied zwischen zwei Bildern herausfinden. Das beste an den aufgesetzt wirkenden Unterbrechungen ist, dass sie nur selten auftreten und eure Geduld so nicht all zu sehr auf die Probe stellen. Auch die teils unfairen Rücksetzpunkte sind ein Frustfaktor. Ihr könnt zwar immer dort weitermachen, wo ihr gestorben seid, doch das kann auch nach hinten losgehen. An manchen Stellen schwebt ihr z.B. mit dem Ballon durch einen Hindernisparcours aus Stachelkugeln. Solltet ihr hier versagen, lässt euch das Spiel ein ums andere mal direkt auf die Stacheln fallen. Zum Glück habt ihr unendlich viele Continues zur Verfügung und könnt das Spiel nach jedem Level abspeichern.
      

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