Neverend(Rollenspiel) von Frogster Interactive Credit: Mayhem Studios / Frogster Interactive
Feen sind auch nur Menschen

Die Protagonistin sieht ganz nett aus und sucht was. Das ist dann aber schon auch alles, was ihr über sie wisst.

Man sollte sich nie mit Gesindel einlassen. Dieser Satz gilt insbesondere dann, wenn man eine gut gebaute Fee ist, die doch eigentlich dem Guten verpflichtet sein sollte. Für Agavaen ist das Leben aber nicht leicht, denn nach ihrer Verstoßung aus dem Feenreich, muss sie fortan ihr Dasein unter den Sterblichen und ohne ihre Flügel fristen. Sie versteckt sich ausgerechnet bei einer Gruppe Strauchdiebe, wo hoffentlich niemand sie suchen wird. Leider tun die Räuber das, was ihr Beruf ist, sie betrügen die Elfenbraut um ihren Anteil und rauben ihr einen wichtigen Talisman. Natürlich will die Heldin Genugtuung und nimmt die Verfolgung der Diebe auf… Die genretypische Story kommt nur zögerlich in Gang, so dass sie schon von Beginn an nicht zum Weitermachen verführt. Ihr spielt eine Elfin, ihr wurdet beklaut und müsst rausfinden, was passiert ist. Mehr als diese spärlichen Details teilen euch die Macher am Anfang nicht mit.

Black & White – light

Neverend ist kein waschechtes Rollenspiel wie etwa Baldur’s Gate. Man könnte es stattdessen als Fantasy-Mixtur aus

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Rollenspiel und Adventure bezeichnen. Eindeutig vom Rollenspiel entstammt etwa der Ausbau der Fee, die ihr von Beginn an als einzig feststehenden Charakter spielt. Agavaen besitzt typische Attribute wie Stärke, Intelligenz und Geschmeidigkeit, die ihr Verhalten im Kampf und beim Zaubern kennzeichnen. Ihr könnt die Fee nach Gutdünken ausbauen: Ganz ähnlich wie bei Dungeon Siege verbessern sich nur die Werte, die ihr auch im Kampf oder beim Zaubern trainiert. Wenn ihr beispielsweise mit dem Kurzschwert kämpft, steigt auch euer Können mit mittelgroßen Waffen. Außerdem existiert eine Anzeige für euer Wesen, das gut oder schlecht sein kann. Wer sich bei den Multiple Choice-Dialogen grobschlächtig äußert, ist schnell unten durch. Seid ihr dagegen immer schön nett, blinkt eure Figur auf und das Ansehen verbessert sich. Das bringt Vorteile wie etwa, dass ihr Waren verbilligt bekommt, wenn ihr den Verkäufer bezirzt.

Adventure-Look

Viele der 2D-Ansichten könnten auch genauso gut in einem Adventure vorkommen. 

Dass Neverend auch etwas von einem Adventure hat, merkt ihr rasch an den unbewegten 2D-Standbildern, die ihr mit eurer 3D-Fee durchstreifen könnt. Trotz ungenauer Steuerung erinnert das an Syberia und Co., erreicht dessen Edellook allerdings gerade mal ansatzweise. Die Umgebung, die es nur in einer festen Auflösung gibt, wirkt statisch, unbelebt und sieht grob aus. Gerade die Bäume sehen so unecht wie bei der Modelleisenbahn aus. Die Figuren fügen sich nicht in die Umgebung ein. Obwohl ihr auch durch Orte streift, sehen viele der Szenen wie ausgestorben aus. Außerdem stoßt ihr überall an unsichtbare Barrieren, wo ihr nicht rein dürft. Sporadisch sind ein paar NPCs über die Stadt verteilt, die ihr vielleicht was fragen könnt. Vielleicht sagen sie aber auch nur, dass sie gerade keine Zeit für einen Plausch haben. Neverend verfügt noch über andere Ansichten wie den 3D-Kampfbildschirm und die Reiseansicht, die ihr von oben aus der Vogelperspektive seht. Beide erfüllen zwar grob ihren Zweck, sehen aber noch altbackener aus als die gerenderten Hintergründe.

Öde Quests

In dieser fiesen Draufsicht lauft ihr meist orientierungslos durch die kahlen Lande.

Die wenigen Rätsel sind schnell gelöst, weil sie viel zu offensichtlich sind. Wie kommt ihr beispielsweise an der Wache vorbei? Lösung: Hütte betreten, Brechstange einsacken, Kiste mit Brechstange aufbrechen und Abzeichen der Garde entnehmen. Wenn ihr Glück habt, geratet ihr an irgendjemand, der einen Auftrag für euch hat. Anlaufpunkte dafür sind Amtsstuben, Läden oder Wirtshäuser, in denen bisweilen sogar ein völlig vereinsamter und betrunkener Gast herumlungert. Der erzählt euch dann vielleicht von jemand, den er vermisst und den ihr finden sollt. Manchmal erzählt euch jemand anderer, dass sein Sohn verschwunden ist, den ihr unbedingt suchen müsst. Oder aber der Bürgermeister sucht jemand, den ihr bitte auffinden sollt. Ihr seht also, für sonderlich viel Abwechslung ist nicht gerade gesorgt. Die Orientierung in den Wäldern und Fluren ist gelinde gesagt fast unmöglich, da es keinen Kompass oder eine Karte gibt. Ihr könnt lediglich den Straßen folgen und darauf hoffen, irgendwann den Richtigen zu treffen. Oder aber es verschlägt euch dorthin, wo ihr partout nicht hinwollt: in die Berge oder in den Sumpf. Ein erster Patch fügt die längst überfällige Karte ein.
              

  1. Mehr konnte man von diesem Low Budget Spiel nicht erwarten, das Game gibt es ja schon ne Weile in Frankreich und woanders, Frogster bringt momentan alle fertigen Spiele, die noch nicht irgendwie im Deutschen Markt gebracht wurden.
    Ka was das soll, im Laden steht dann eh nur eine Verpackung.
    Apropos RPG Flaute...
    Die Gedächtnisverlust Story wird herrlich parodiert in meinem absoluten Rollenspiel Favoriten 2006 : Grotesque
    Ein interessante Alternative zu Gothic...

  2. 4P|Bodo hat geschrieben:Wahrscheinlich hast du den Test auch nicht gelesen, oder?
    PHA!! LEEEEEESEN!?
    Wofür steht denn am Ende eine Prozentwertung?! ;)

  3. Hi fantasys,
    du hast das Spiel nicht gespielt und willst meinen Test kritisieren. Das ist doch ein schlechter Witz, oder? Vielleicht solltest du das Machwerk erst einmal selbst antun, bevor du hier deinen Sermon abgibst... Wahrscheinlich hast du den Test auch nicht gelesen, oder?
    In diesem Sinne,
    4P|Bodo

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