Need for Speed: ProStreet(Rennspiel) von Electronic Arts Credit: EA Black Box / Electronic Arts
Der Rest vom Fest

Ihr habt gerade keine Lust auf die Karriere und wollt nur mal eben schnell in einem Einzelrennen auf die Tube drücken? Tja, dann habt ihr ein Problem. Denn schnell geht hier nichts. Zwar könnt ihr abseits der Karriere auf vorgefertigte Renntage zurückgreifen, doch wenn ihr selbst entscheiden wollt, welche Piste(n) aufgesucht werden soll, müsst ihr zunächst einen eigenen Wettbewerb mit bis zu acht Events anlegen – und das auch dann, wenn ihr nur ein einziges Rennen fahren wollt. Zumindest einen Vorteil hat die etwas umständliche Prozedur: Ihr könnt eure Zusammenstellung auch gleich online als Lobby

Vor den Dragrennen müsst ihr zunächst die Reifen aufwärmen, um Grip auf den Asphalt zu bekommen. Ein Vorteil, der beim Start nicht unterschätzt werden sollte…

anbieten und außerdem bis zu vier persönliche Renntage speichern. Auch die Blaupausen, in denen die Einstellungs- und Tuningdetails eurer Wagen festgehalten werden, dürfen online getauscht werden. Da ihr für jedes Fahrzeug bis zu drei separate Setups anfertigen könnt, kommt da sicher viel Material für die Online-Tauschbörsen zusammen.

Onlinemodus

Doch wie fährt es sich über Xbox Live, PSN & Co? Der Vorgänger hatte ja mit massiven Lag-Problemen zu kämpfen und war teilweise unspielbar. Und irgendwie…ja, irgendwie hat EA seit dem letzten Jahr nichts dazugelernt. Die Onlinerennen sind unerträglich – egal, ob ihr über Xbox Live oder das PlayStation Network rasen wollt. Da zuckeln die Autos eurer Konkurrenten wirr und im Zickzack-Kurs über den Asphalt, Spieler werden während des Rennens rausgeschmissen und selbst zugeschaltete KI-Piloten sind von fiesen Lags betroffen. Selbst wenn ihr nur mit zwei Teilnehmern startet, sind lagfreie Onlinerennen unmöglich, obwohl beide Teilnehmer über eine optimale Verbindungsgeschwindigkeit verfügen. Wann wird EA endlich aufwachen und leistungsfähige Server aufstellen, die den Anforderungen der eigenen Spiele gewachsen sind? Da hat man schon von Microsoft das Sonderrecht bekommen, eigene Server an Xbox Live anzukoppeln und baut dann trotzdem Jahr für Jahr den gleichen Mist. Dabei ist Need for Speed nur ein Beispiel, denn das Onlinespiel mit Fifa & Co leidet an den gleichen Lag- und Verbindungsproblemen. Abgesehen von den technischen Schwierigkeiten gibt es aber auch inhaltliche Schwächen beim Onlinemodus. Werden die Renntage vom Benutzer nicht auf ganz bestimmte Fahrzeugmodelle beschränkt, ist jeder Wagen erlaubt. Das führt oft dazu, dass ihr auf völlig übermotorisierte Gegner trefft, bei denen ein Sieg schon vor dem Start aussichtslos ist. Leider könnt ihr im Vorfeld nicht sehen, für welche Fahrzeuge sich eure Konkurrenten entschieden haben, so dass ihr nie genau wisst, was euch in der Renntag-Lobby erwartet. Auf der anderen Seite empfinde ich es als genau so störend, wenn mir die Fahrzeugwahl streng vorgeschrieben wird. Hier wären die Entwickler besser beraten gewesen, die Boliden in verschiedene Leistungsklassen einzuteilen, denn damit hätte man sowohl den Hosts beim Aufsetzen von Renntagen als auch Teilnehmern durch Such-Optionen die Möglichkeit gegeben, die Wettbewerbe so einzuschränken, dass sie nicht durch starke Leistungsunterschiede unfair werden, gleichzeitig aber auch gewisse Freiheiten bei der Fahrzeugauswahl lassen. Etwas undurchsichtig ist zudem, wer in der Lobby überhaupt die Disziplin auswählt. Anscheinend wechselt diese Verantwortung zwischen den Teilnehmern – allerdings bekommt ihr aus dem Hauptmenü heraus keinen Hinweis, ob ihr an der Reihe seid oder nicht. Das erfahrt ihr erst, wenn ihr auf die Übersicht der Disziplinen klickt.

Solche knappen Duelle sind eher selten, da ihr selbst übermotorisierten Konkurrenten meist auf und davon fahrt.

Mit solchen Problemen haben PS2-Fahrer nicht zu kämpfen. Hier wurde der Onlinemodus erst gar nicht integriert, so dass sich Mehrspieler-Duelle hier auf Splitscreen-Rennen beschränken, die ihr auch auf Xbox 360 und PS3 findet. Dort fahren online aber auch bis zu acht Tuningverrückte um die Racing-Krone.

KI-Fehler

In der Offline-Welt kämpft ihr dagegen mit KI-Fahrern um Podestplätze und die wichtigen Punkte. Während ihr auf der PS3 und Xbox 360 sieben Konkurrenten abhängen müsst, erwarten auch auf der PS2 gerade mal mickrige drei Gegner. Der Schwierigkeitsgrad hält sich auf allen Plattformen in Grenzen. Selbst wenn ihr bei manchen Events nicht als Erster über die Ziellinie rast, ist es in der Regel kein Problem, die Mindestpunktzahl für den Gesamtsieg des Renntages einzufahren. Nur wer dominieren will, muss sich mehr ins Zeug legen. Insgesamt bleiben die Herausforderungen aber immer fair – fast sogar zu fair, wenn man sich die Leistungsangaben seiner Konkurrenten betrachtet. Wie kann es denn sein, dass ich immer wieder mit meiner 200 PS-Schüssel andere Tuning-Monster jenseits der 500 PS in Grund und Boden fahre? Vielleicht hätten die Entwickler auf die Leistungsangaben verzichten sollen, denn meistens ist es lächerlich, wie man die übermotorisierten Gegner abhängen kann und sogar beim Zeitfahren schnellere Rundenzeiten in den Asphalt brennt. Spannend sind die Rennen trotzdem – vor allem, wenn ihr euch im Windschatten an den Vordermann heran saugt und im richtigen Moment zum Überholmanöver ansetzt. Auch die Herausforderung, möglichst fehlerfrei durch die Kulissen zu heizen, um teuren Reparaturen aus dem Weg zu gehen, ist eine Bereicherung gegenüber den ständigen Vollgas-Rempelorgien der Vorgänger. Schön ist zudem, dass die KI nicht stur und perfekt wie an einer Perlenkette gezogen auf der Ideallinie tuckert. Stattdessen beobachtet ihr auch immer wieder Positionskämpfe zwischen den Piloten und werdet sogar Zeuge von Fahrfehlern, die euren künstlichen Konkurrenten menschlichere Züge verleihen und gleichzeitig die Rennverläufe unvorhersehbarer gestalten. Für das Wetter und Tageszeiten gilt das allerdings nicht: Ihr seid immer nur bei Sonnenschein auf trockenen Strecken unterwegs. Wetterumschwünge oder gar vereinzelte Nachtrennen wie bei PGR 4 findet ihr hier leider nicht. 

      

  1. Naja für 10 € aus England mal wieder ne alternative für Zwischendurch. Wenigstens ne längere Spielzeit wie bei PURE... Trophäen braucht eh keiner :-)

  2. So, jetzt will ich auch mal was loswerden, hehe
    Also was sich EA da leistet ist ein einziges Trauerspiel. Der Name "Need For Speed" ist nur noch Mittel zum Zweck und hat mit dem Original überhaupt nix mehr zu tun. Wer's noch immer nicht gemerkt hat, ist selber schuld.
    Schaut euch doch mal um was es sonst noch an Alternativen gibt, da wäre zum Beispiel World Racing 2 aus dem deutschen Hause Synetic. Das Spiel sieht nicht nur verdammt gut aus, sondern es macht auch irsinnig viel Spass. Die Strecken, ähm.. WorldMaps sollte ich sie eher nennen sind gigantisch und viiieel abwechslungsreicher als in den letzten 4 NFS Titeln zusammengenommen. Noch dazu gibt es dank der grossen deutschen und englischen Community eine endlose Anzahl an Addon Autos und Strecken, ich hab zur Zeit 350 Wagen installiert, die sich allesamt unterschiedlich fahren. Von Markenflitzern wie Porsche, Ferrari bishin zu fetten Omnibussen und Lastwagen ist wirklich alles dabei. Das Schadensmodell ist mit ein paar Tweaks auch absolut überzeugend (man kann die Wagen bis auf's Gestell verschrotten wenn man will!) Und dann die vielen verschiedenen Art- und Weisen wie man das Spiel spielen kann - von F1 Wagen auf dem Hockenheimring bishin zum 4x4 Gemetzel auf der Offroad Piste ist alles möglich. Stellt euch vor: Ein Rennen mit 5 Gegnern und 10 Runden auf 'ner 13km langen Autobahn und heftigem Verkehr der noch dazu die Spuren wechselt - es ist SEHR lustig sag ich euch :)
    Das Spiel gibt's inzwischen für'n paar lächerliche Euros zu kaufen.
    Ehrlich, NFS (ab NFSU2+) ist für mich schon lange gestorben. Und EA sowieso :P
    EDIT: Ich hab grad gelesen dass im November diesen Jahres NFS XII erscheinen soll mit dem Titel "Undercover" .. hmm naja wer's braucht :)

  3. Man von NfS erwarte ich verfolgungen von bullen und das es illegal ist usw. aber nicht so was ... wenn ich so was spielen wil kauf ich mir Formel1...
    EA mach das beim nächsten besser...

  4. ich bastle selbst gern an meiner karre rum und fahre oft auf tuningtreffen. von daher finde ich, dass das spiel richtig gute ansätze hat. man muss sich die autos der gegener bei der 1/4 meile mal genau ansehen. vorne andere felgen als hinten, startnummer mit fettstifft auf die scheibe gemahlt usw. wie bei richtigen drag-rennen. das hab bei noch keinem rennspiel gesehen. respekt! :anbet:
    aber was EA dann draus gemacht hat ist traurig, meiner meinung nach. mitlerweile enttäuschen die mich immer mehr. deswegen erwarte ich mir von einem eventuellem nachfolger zu pro street auch nicht wirklich viel.

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