Vorzeige-Spiel


Die Zeiten von Rennspielen, Shootern oder gar Prüglern als Next-Gen-Kaufargument scheinen erstmal vorbei: Wer seine Freunde oder sich selbst darin bestärken möchte, mit dem Kauf einer neuen, 500 Euro teuren Konsole das Richtige getan zu haben, dem stehen abseits des formidablen Demon’s Souls-Remakes wenige Argumente der Marke „Kinnlade runter“ zur Verfügung. Was ihr vielleicht nicht auf dem Radar hattet, aber doch in Betracht ziehen solltet: NBA 2K21. Ich hatte auf Visual Concepts Versprechen, zum Start der neuen Geräte eine echte Next-Gen-Basketball-Erfahrung zu liefern, wenig gegeben – sicher auch, weil das Team und natürlich Publisher 2K in den letzten Jahren mit ihren schrecklichen Mikrotransaktionen viele Sympathien verspielt haben.

 

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Hochaufgelöst, aber leblos und steril: die frei begehbare Stadt im Modus “Mein Spieler”. © 4P/Screenshot

Aber grafisch und in puncto Präsentation ist das PS5- und Xbox-Series-X-Debüt eine Wucht. Das geht mit der Intro-Kamerafahrt los – der Court sieht so leuchtend, so knackscharf aus wie nie zuvor. Vermutlich eignet sich Basketball für sowas auch einfach besser als FIFA, weil die Kamera stets einigermaßen nah dran am Spielgeschehen ist und man trotzdem die nötige Übersicht behält. Alle Spieler sehen deutlich schicker aus als in den ebenfalls ansehnlichen Version für PS4, Xbox One oder PC, die prominenten Stars sind eine glatte Wucht. Egal ob Cover-Athlet Lillard, GOAT-Anwärter LeBron, der Neu-Laker Dennis Schröder oder viele andere – die Sportler sind krass detailliert (Tattoos, Bart, Hände), glänzen mit meist passenden Gesichtsanimationen und schwitzen wunderbar schön. Regelmäßig habe ich mich dabei erwischt, zur Wiederholung zu wechseln, um die Grafikpracht aus der Nähe in Zeitlupe genießen zu können. Auch der Korb mitsamt der griffigen Textur des Netzes oder der Ball selbst sind Hingucker. Zudem können sich die Animationen der Cheerleader in der Halbzeit-Show sehen lassen. Das Publikum erstrahlt ebenfalls ein Stück detaillierter, hier ist aber noch am meisten Luft nach oben.

 

Auf beiden Next-Gen-Konsolen läuft der Sport mit flüssigen 60 Bildern, dazu gesellen sich fast nicht mehr existente Ladezeiten. Auch das ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den bisherigen Versionen. Schließlich gesellen sich auf der PS5 noch die Vorteile des Dual-Sense-Controllers dazu: Je erschöpfter mein Spieler ist, desto mehr Widerstand regt sich auf dem rechten Trigger, wenn ich zum Sprint ansetzen will. Gleichzeitig wird links mehr Kraft zum Drücken benötigt, wenn sich mein Athlet beim Aufposten einem stärkeren Spieler gegenübersieht. Und dann rüttelt der Dual Sense bei Körperkontakt noch dramatisch anders und intensiver als der Xbox-Controller. Das reich

t schlussendlich zwar nicht für eine höhere Spielspaßwertung, fügt der PS5-Fassung aber eine coole Komponente hinzu. Und es zeigt, dass Visual Concept sich bei den Next-Gen-Versionen Gedanken gemacht hat.

 

Auf dem Platz

 

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Die WNBA, also die nordamerikanische Frauen-Basketball-Liga, hat endlich mehr Präsenz im Spiel. © 4P/Screenshot

Das Spielgefühl selbst profitiert ebenfalls von der Überarbeitung durch das Entwicklerstudio – wenngleich ich auch nach etlichen Partien nur einen Teil der vollmundigen Ankündigungen (hier und hier) nachfühlen kann. Ich habe zum Vergleich auch die PS4-Fassung nochmals eingelegt und würde definitiv sagen, dass auf den neuen Konsolen der Sport noch realistischer abgebildet wird. Das Gewicht und Momentum der Spieler kommt stärker rüber, die verbesserten Animationsübergänge sorgen für ein flüssigeres Spiel und gefühlt mehr Kontakt zum Parkett. Das System für Korbleger und Würfe per Pro-Stick (also dem rechten Analogstick) kann im Menü nach wie vor stark individualisiert werden – in jedem Fall sorgt die verlängerte Power-Leiste auf den neuen Konsolen aber für mehr Zugänglichkeit. Ich kam damit auf PS4 und Xbox One zwar auch ordentlich zurecht, aber viele langjährige Serienfans klagten bei NBA 2K21 über das kniffligen Wurftiming. Dass die Höhe der Ballflugkurve nun durch die Geschwindigkeit mei

ner Pro-Stick-Bewegung beeinflusst wird, ist ein schönes Detail – fällt aber nur im direkten Vergleich auf oder wenn ich lange auf dem Trainingsplatz übe. Noch eleganter als auf PS4 und Xbox One finde ich das Passspiel, vor allem risikoreiche Zuspiele (durch doppelten Kreistasten-Druck) oder Bodenpässe.

  1. Kittz0r hat geschrieben: 07.12.2020 16:55 Youtube Content Creator sind sogar der Meinung das die Next Gen schlechter sei und spielen lieber auf Current Gen.
    Echt?
    Gefühlt ist jeder, wo ich mir mal nen Tipp abhole rüber gewandert...

  2. Selbst in der next Gen Version sind weiterhin die nervigen Bumb Steals vorhanden, Spieler laufen ins Aus und sonstige Ungereimtheiten welchen auf Current Gen schon nicht hätten sein müssen.
    Nur beim Zuschauen der Next Gen Version erblicke ich keinerlei Vorteil. Ich meine viele der Twitch/Youtube Content Creator sind sogar der Meinung das die Next Gen schlechter sei und spielen lieber auf Current Gen.
    Naja ich als PCler kann dazu aus eigener Erfahrung ja nichts sagen..

  3. AngryGermanDad76 hat geschrieben: 06.12.2020 16:41 Ich will bei weitem nicht die microtransactions gut heißen, aber was mir bei jedem Test /Review aufgefallen ist das das aufleven seines eigenen Spielers nicht „ einfach“ durch Geld beschleunigt werden kann. Man hat NICHT die Möglichkeit vom Start weg seinen Spieler per Echtgeld auf bsp. Wert 99 zu bringen. Man muss Spiele spielen um überhaupt den Spieler aufwerten zu können.nach einigen Spielen hat man dann die Möglichkeit seinen Spieler zu verbessern.Aber immer nur Stück für Stück.
    Das wird leider in keinen Tests erwähnt.
    Du hast recht, es gibt diese "Stufen" - Instant-Geld-Boost auf Lvl 99 ist nicht möglich. Aber trotzdem kann man letztlich (viel) Echtgeld investieren, um die Charakterwerte zu frisieren.

  4. Von sich auf andere schließen ist aber nicht wie WIssenschaft funktioniert. Du bist absolut egoistisch, was deine Aussagen hier anbelangt. Solange es dich selbst nicht betrifft, ist es Dir egal. Super Einstellung, das gefällt Big Tobacco sicher.
    https://exposetobacco.org/news/10-ways-to-target-youth/
    Aber klar, wenn einer deiner Kids dann lebenslanger Raucher wird und es im Gegensatz zu dir nicht schaffen wird, aufzuhören, ist es dir dann nicht mehr egal. Jeder Zweite schafft es nämlich nicht, weshalb die Zigarettenindustrie auch ganz bewusst Kinder und Jugendliche ins Visier nimmt. Spätestens dann, wenn du mit 70 zusehen musst, wie dein Kind dann qualvoll an Lungenkrebs stirbt, ist es mit deiner "coolen" Einstellung hier vorbei.

    Will heißen, nicht alles immer auf das schlimmste verallgemeinern sondern auch jungen Menschen etwas Verstand zu trauen.
    Ja, wenn jeder Zweite es im Schnitt nicht schafft aufzuhören, ist das ja eine klare Verallgemeinerung meinerseits. Du hingegen mit deinem anekdotischen, "ich habe es geschafft dank meines überragenden Verstandes aufzuhören", bist hingegen der strahlende Held und wirst mit deiner coolen Einstellung es schaffen, alle als Kinder startenden Neuraucher vom Weiterrauchen abzuhalten. Dir ist natürlich dabei klar, dass es gewisse Faktoren im Gehirn gibt, die bei manchen Menschen stärkeres Suchtverhalten bedingen, während andere es leichter haben aufzuhören. Nur mit Verstand hat das nicht zu tun, genauso wie manche Menschen auch genetische Faktoren haben, die sie leichter magersüchtig werden lassen etc.
    Every day, almost 2,500 children under 18 years of age try their first cigarette, and more than 400 of them will become new, regular daily smokers. Half of them will ultimately die from their habit.
    People who start smoking at an early age are more likely to develop a severe addiction to nicotine than those who start at a later age. Of adolescents who have smoked at least 100 cigarettes in their lifetime, most of them report that...

  5. Hab mit 17 angefangen zu rauchen, weil es als cool galt und es fast jeder machte. Mit 22 habe ich aufgehört, weil mir klar war was für ein Scheiß es ist.
    Will heißen, nicht alles immer auf das schlimmste verallgemeinern sondern auch jungen Menschen etwas Verstand zu trauen.

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