Stagnation statt Fortschritt

Es bleibt auch dabei, dass man in NBA 2K17 nicht jene Fähigkeiten verbessert, die man tatsächlich trainiert oder anwendet, sondern dass man mit allgemeinen Punkten belohnt wird. Wenn man seinem Profi-Ethos gerecht werden will und jedes Training mitmacht, bekommt man immerhin Fleißpunkte. Als ich die gelbe Leiste dafür nach zig Würfen und Übungen endlich voll hatte, gab es – ja was eigentlich? Ich weiß es nicht, denn das wurde nicht klar angezeigt. Schön wäre gewesen, wenn der Trainer sich daraufhin meldet, ich eine Fähigkeit umsonst verbessern könnte oder reichlich Punkte erhalten würde.

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Für die erspielte virtuelle Währung steigert man Attributpunkte. Dass das über einen Warenkorb wie ein echter Einkauf dargestellt wird, ist schrecklich dämlich. © 4P/Screenshot

Man investiert also weiter die über Sponsoren, Spiele & Co erhaltenen Punkte in seine Fähigkeiten wie etwa die Verteidigung, Mitteldistanzwürfe, Korbleger etc. Dass man die aber auch ohne den Einsatz von Mikrotransaktionen in den “Warenkorb” legen und quasi wie einen realen Kauf freischalten muss, ist für die Identifikation mit dieser Karriere kontraproduktiv. Ich “kaufe” mir also eine bessere Stabilität? Oder soll so die Versuchung hier echtes Geld auszugeben noch größer werden? 2K Sports muss aufpassen, dass man seinen eigenen Kredit bei den Fans mit dieser penetranten Fokussierung auf digitale Umsätze nicht verspielt – mittlerweile nervt dieses System.

Zumal man spätestens online die Kehrseite der digitalen Käufe erleben darf: Da tummeln sich in allen Spielmodi so viele künstlich gepimpte Spieler mit Top-Werten, dass man als normaler Charakter im One-on-One kaum eine Chance hat und sich in seinen Klamotten wie ein Spieler zweiter Klasse vorkommt. Widerspricht dieses Pay-to-win nicht auch der Philosphie der harten Arbeit, die in der Karriere propagiert wird? Apropos online: Richtig flüssig lief es in unseren Partien nur in zwei von vier Matches; hinzu kamen auch plötzliche Verbindungsabbrüche.

Basketball auf hohem Niveau


Rein spielerisch spare ich mir tiefere Analysen, denn dieses NBA 2K17 fühlt sich

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Auf dem Platz demonstriert NBA 2K17 seine ganzen Stärken: Kulisse und Spielmechanik sind sehr gut, gleichen aber jener aus dem Vorjahr zu stark. © 4P/Screenshot

weitgehend genauso gut an wie der Vorgänger – dort habe ich Steuerung, KI und Spielmechanik ausführlich erläutert. Und bei aller Kritik an der Karriere muss man zwei Dinge festehalten. Erstens wird hier immer noch Basketball auf allerhöchstem Niveau zelebriert, was Defensive, Offensive, Wurfanimationen & Co betrifft. Die Möglichkeiten für Spielzüge und Spielstile sind enorm, so dass man sich als Basketballfan so richtig austoben kann. Allerdings bleibt es auch bei Altlasten wie der unpräzisen Bewegungssteuerung.

Hinzu kommen aber viele andere Modi, die auch ohne Story für zig Stunden unterhalten: Man kann vom Streetball bis zum Verein nahezu alles ausprobieren, kann einzelne Saisons oder eine ganze Franchise inklusive Finanzen und Transfers erleben, dazu über den Sammelkarten-Modus MyTeam an seinem Dreamteam basteln und versuchen, die neuen “dynamischen Duos” zu finden – also zwei Spieler, die sich ergänzen und nur gemeinsam von besseren Werten profitieren.

Zwar ist es ärgerlich, dass man nicht situationsbezogen jedes Manöver wie das Aufposten trainieren kann, aber dafür kann man sich jede Bewegung inklusive Video anzeigen lassen, außerdem geben Coaches einige Tipps und Einsteiger können quasi begleitet von Steuerungshinweisen ein Probespiel in 2KU absolvieren.

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Einzelne Bewegungen und Manöver werden in einem Video vorgestellt. © 4P/Screenshot

Hinzu kommen die Play-Offs, die wirklich klasse inszeniert werden – die Präsentation von Pre-Game-Analysen, Arenen und Zuschauern ist erstklassig. Letztere reagieren unheimlich dynamisch auf die Spielsituation, so dass man sich wirklich wie ein Teil der Arena fühlt und gerade in brenzligen Matches kommt es zu Crunchtime-Gänsehaut. EA Sports wollt ja mit dem Wechsel auf die Frostbite-Engine für neue visuelle Faszination im Sportspielbereich sorgen, aber gegen die nahezu fotorealistischen Gesichter in NBA 2K17 wirken jene in FIFA 17 wie wachsige Abbilder. Während man die Kommentare im Fußball kaum ertragen kann, laufen die Sprecher hier zur Höchstform auf. Ganz einfach, weil sie so vielfältig und situationsbezogen auf das Spiel eingehen. Aber Visual Concepts lässt NBA 2K17 nicht so strahlen, dass es NBA 2K16 technisch klar überflügelt – es ist noch Luft nach oben. Ganz abgesehen von den Ladezeiten: Immer noch flattern die Hosen der Spieler in einigen Situationen künstlich und sie bewegen sich abseits des Platzes manchmal wie Roboter; außerdem sollte man endlich den Editor erweitern, damit man vielfältigere Gesichter erstellen kann.


  1. Für mich wäre in NBA2K eine große Neuerung, endlich mal eine direkte Steuerung, die dem schnellen Sport gerecht wird. Es fühlt sich immer noch an als würde man von Magneten gezogen über das Spielfeld laufen. Auch wenn man viel im Optionsmenu an Automatismen ausstellen kann, bleibt dieses träge Gefühl in der Steuerung.
    So eine Änderung wäre mir zigmal lieber als eine verfeinerte layup- oder reboundmechanik. Wenn man die letzten 6-7 Nba 2ks gespielt hat, dann macht sich eben Ernüchterung breit, wenn der erhoffte "große Sprung" mal wieder nur ein kleiner ist. Das ist mir dann das Geld nicht wert, vorallem nicht jedes Jahr.

  2. Dieser Test ist nun wirklich nicht gut. Hier wird ja lediglich über die Karriere geredet.
    Ich kann auch das Urteil im Vergleich zu FIFA nicht verstehen. Insgesamt wird hier fast gar nicht auf die Neuerungen eingegangen, sondern schlichtweg behauptet es gäbe keine.
    "spielerisch und technisch keine relevanten Fortschritte gegenüber NBA 2K16"
    Das mag richtig sein (wenn man nicht auf Details achtet - wie zum Beispiel das neue Wurf und Layupsystem, welches dem Autor wohl entgangen sein muss - obwohl es in jeder Offensivaktion bemerkbar sein müsste), dass liegt vielleicht aber auch einfach daran, dass NBA2k seit Jahren - wie richtig vom Autor angemerkt - auf höchstem Niveau ist. Was erwartet man denn für Änderungen, wenn das Niveau dermaßen hoch ist? Wenn man einen Sport fast 1:1 abbildet, kann man nur noch näher rankommen, es aber wohl nie erreichen.
    Für FIFA ist es einfach: Mache ein schlechtes Spiel und steigere dich im nächsten Jahr ein bisschen. Schon gibts Satte 84 Punkte. Für - ähhh -Zitat: "Ein großes Lob gebührt EA für den neuen Spielmodus "The Journey", der die Karriere eines jungen Talents filmisch inszeniert. " Achso. 25 Tore, 11 Assists und ich werde verliehen weil ich nicht gut genug bin. Das ist die Karriere, die realgetreu und filmisch inszeniert, während hier alles kritisiert wird.
    Ich zitiere hier auch gerne mal eine andere Seite:
    "Was die Verantwortlichen von 2K Sports an diesem 39 Grad heißen Nachmittag in Madrid an Informationen und neuen Ankündigungen bekanntgeben, lässt sich kaum auf einer Seite zusammenfassen."
    Und ihr handelt das hier in 2 Seiten ab, wovon 1 1/2 über den Karrieremodus sind.
    Geht überhaupt nicht auf die vielen kleinen aber feinen Veränderungen ein, die das Spiel wieder ein Stückchen weiter an die Perfektion bringt.
    League Expansion und Regeländerungen zum Beispiel.
    "Während man die Kommentare im Fußball kaum ertragen kann, laufen die Sprecher hier zur Höchstform auf. Ganz einfach, weil sie so vielfältig und situationsbezogen auf das...

  3. Hab jetzt endlich ein paar Matches am Stück mit NBA 2K16 verbracht...
    Das soll ja von der Steuerung wie NBA 2K17 sein.
    Also im Vergleich zu NBA 2K15, welches ich nach wie vor spiele, fühlt es sich irgendwie nicht so dolle an.
    Wenn man im Eifer des Gefechts einen Alley oop spielen will, passiert es einfach ziemlich häufig, dass man einen normalen Lob-Pass macht. Hierbei natürlich oft an einen Nebenmann statt wie geplant in die Mitte. Die Tastenbelegung (Doppelt Dreieck antippen) ist einfach unglücklich gewählt im Vergleich zu NBA 2K15(L2+Viereck). Vorher hat man einen Knopf gedrückt gehalten und je nach weiterer Taste den Wurf modifiziert und nun hat man eine Art Tastenkombination, die übertrieben gesagt auch aus einem Beat'em'Up stammen könnte. Es greift sich einfach nicht so schön. Auch wirken andere Veränderungen auf mich als hätte man sie nur des Veränderns wegen in das Spiel gebracht.
    Ich bleib erst mal wohl bei NBA 2K15 und quäl mich mit der neuen Steuerung wenn mein Team auseinander getraded wurde...

  4. Tja jetzt merke ich erst das ich Mycareer in 2k14 wegschmeißen kann wegen den Offline Servern... Müsste von vorne anfangen. Das ist ziemlich lächerlich das sowas nicht noch offline gespeichert wird.

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