nail'd(Rennspiel) von Deep Silver Credit: Techland Software / Deep Silver

Abenteuerliche Prachtkulissen

Techland müssten eigentlich eine Sonderauszeichnung bekommen, denn derart phantasievolle, abwechslungsreiche und durchgeknallte Strecken sind mir schon lange nicht mehr untergekommen: Ich springe durch die Rotoren von Windrädern, über die Zinnen von Schlosstürmen hinweg, rase kopfüber an den Wänden winziger Lüftungsschächte entlang und starte halsbrecherische Sprünge über Seen, gewaltige Felsmassive oder brettere durch verschneite Natur. 

Auch Motocross-Räder dürfen gefahren werden. Der spielerische Unterschied hält sich aber in Grenzen.

Auch die Vegetation am Wegesrand kann sich sehen lassen. Der steinige Kurs selbst wurde allerdings nicht so fein und räumlich ausgearbeitet wie bei Pure. Allgemein können die Kulissen technisch nicht ganz mit Black Rocks Prachtkulissen oder gar denen in Colin McRae: DIRT 2 mithalten.

Alternativ zu den ATVs darf ich auch mit einem Motorrad durch die Pampa heizen. In der Praxis unterscheiden sich die beiden Vehikel aber nicht all zu stark. Nach einer Weile habe ich mich also wieder für das etwas gutmütigere Quad entschieden. Sogar tunen und feineinstellen lassen sich die beiden Gefährte, und zwar in einer ähnlich einfach aufgebauten Werkstatt wie in Pure. Die Änderungen wirken sich allerdings kaum aufs Fahr- bzw. Gleitverhalten aus. Zusätzlich dürfen Fahrer/-in und Untersatz noch mit einigen Farben und Folien verschönert werden.

Kein Dauerbrenner…

Neben einfachen Rennen, kleinen Meisterschaften sowie Checkpoint- und Zeit-Rennen gibt es außerdem die bereits erwähnten Punkte-Herausforderungen. Hier fallen die größten Schwächen des Spiels auf: Erstens wurde das Können der KI hier viel zu schwach dosiert und darüberhinaus hat Techland die Chance vertan, seinem Spiel ein zeitgemäßes Punktesystem zu verpassen. Es kommt es nur darauf an, die erlernte Streckenkenntnis zu nutzen und dadurch die Punkte in die Höhe zu treiben. 

Wenn ich mehrere Stunts schnell und fehlerfrei aneinander kette, gibt es dafür keinerlei Boni oder gar ein mehrstufiges Stunt-System wie in Pure. Ärgerlich ist auch die inkonsequente Kollisionsabfrage: Manchmal donnere ich mit voller Geschwindigkeit gegen Beton und kann ohne einen Kratzer weiter fahren, an anderer Stelle sorgt schon eine kleine Wurzel am Wegesrand dafür, dass mein Bike explodiert.

Ein klarer Pluspunkt ist dagegen die Multiplayer-Tauglichkeit: Alle drei Versionen unterstützen LAN-Matches und auch die Internet-Rennen machen Laune. Der Online-Modus fällt zwar nicht all zu aufwändig aus und oft dauert es ein Weilchen, bis überhaupt andere Spieler online sind, 

In nail’d leidet die idyllische Griechenland-Strecke noch nicht unter dem Sparpaket.

doch beim Erstellen eines Servers gibt es viele nützliche Optionen hinsichtlich Modi oder Spielerzahl oder Kollisionen. Auch eine Belohnung in Form von Punkten ist dabei, welche aber leider nicht detailliert aufgeschlüsselt wird. Schön auch, dass mir bisher keine Lags untergekommen sind. Besonders clever: Die Ranglisten lassen sich nach Weltregion, Land oder sogar Städten wie Hamburg sortieren – so dass auch ein Ottonormalspieler sich durchaus einen Spitzenplatz als Lokalmatador erkämpfen kann.

Vorteil PC

Die drei unterschiedlichen Versionen gleichen sich inhaltlich wie ein Ei dem anderen, doch wer die Wahl hat, sollte zur PC-Version greifen. Dort flutschen die Kulissen am flüssigsten über den Bildschirm. Bei der 360-Fassung trüben bereits kleine Detail-Abstriche das Bild; auch ein leichtes Dauerzuckeln macht sich in Kurven und hektischen Situationen bemerkbar. Auf der PS3 verstärken sich die beiden Probleme noch. Es hält sich in erträglichen Grenzen und nach ein paar Minuten hatte ich mich daran gewöhnt – doch in einem Spiel, das so stark von der Geschwindigkeit lebt, kann eine jederzeit gute Sicht darüber entscheiden, ob ich den Abflug mache oder die Kurve kriege.
     

  1. So, am Wochenende habe ich's nochmal ausgiebig auf 'ner LAN-Party gezockt. Sehr lustig war's - besonders beim Rempeln oder wenn man wieder mal jemand anderem aufs Dach springt! ^^ Nur die Optionen sind zu spartanisch. Bei Änderungen muss man ständig einen neuen Server aufmachen.

  2. Memfisline hat geschrieben:Sieht aus wie Pure und das habe ich in negativer Erinnerung: Unverschämt lange Ladezeiten, miserable Steuerung. wie sieht es bei dem Spiel aus?
    Die Ladezeiten sind wunderbar kurz. Wirklich! Du wählst die Strecke aus, dann dauert es ein bis zwei Sekunden, es gibt ne kurze Einführungssequenz und das war es. Das kenne ich z.B. von NfS Shift oder Hot Pursuit anders und mein Rechner ist alles andere als eine Krücke.

  3. Brainor hat geschrieben:
    ?AA hat geschrieben:Kein Splitscreen MP bei einem Rennspiel sollte die Wertung irgendwo in den niedrigen 40er Bereich drücken. Genau so ein Scheiß wie bei NfS:HP.
    Ja... jedes mal freu ich mich auf nen Rennspiel Test und meistens gibts keinen Splitscreen... wär für mich die Kaufentscheidung gewesen.. naja was solls.. :?
    Seltsamerweise ist aber Motorstorm der einzige Titel, der das hinbekommt (und auch erst seit dem 2. Teil) zumindest diese Gen. Find ich voll furchtbar, gerade auf den Konsolen, ich mein dafür hat man doch eine Konsole.
    Naja hoffentlich hält das neue Motorstorm, was 4Players versprochen hat, denn Online-Splitscreen ist genau die Art, wie der Multiplayermodus mit Internetfähigen Konsolen auszusehen hat! Gerade bei Rennspielen.
    Aber spielen würde ich diese Spiel hier trotzdem gern mal, naja vllt hat meine Videothek es ja.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1