Neue Engine noch nicht ganz im Griff

Wie schon bei MXGP 3 zeigt sich erneut, dass sich der Umstieg auf die Unreal Engine rentiert hat. Die Kulisse wirkt längst nicht mehr so angestaubt wie früher, sondern hat trotz der recht tristen Umgebung und hölzernen Zuschauer durchaus ihre ansprechenden Momente – vor allem, wenn man unter nassen Bedingungen über die Pisten brettert, dabei Matsch aufwirbelt und beobachtet, wie aufgrund der dynamischen Deformation der Oberfläche die Pfützen größer werden oder sogar neue entstehen. So ganz haben die Italiener die neue Technik aber immer noch nicht im Griff: Das zeigt sich neben den langen Ladezeiten daran, dass Texturschichten auf Objekten erst mit einer gewissen Verzögerung erscheinen. Das fällt vor allem in Menüs und der Wahl von Fahrern oder Motorrädern negativ auf. Doch auch während der Rennen springen einem nicht nur die Matsch-Bröckchen, sondern immer wieder auch hässliche Pop-ups ins Auge. Zudem wird der Regen wieder genauso lieblos inszeniert wie im Vorgänger. Die Polygon-Pendants der realen Vorbilder sehen aufgrund der groben Modellierung ebenfalls nicht besonders gut aus – sei es bei der Fahrerauswahl oder den mager inszenierten Siegerehrungen. Auch bei der Performance ist noch Luft nach oben: Zwar laufen die Rennen meist flüssig über die Mattscheibe, doch auf manchen Pisten

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Nettes Detail: Im Pulk fliegen einem die aufgewirbelten Matschbrocken entgegen. © 4P/Screenshot

kommt selbst die PS4 Pro ins Schwitzen und die Bildrate ist nicht länger konstant. Trotzdem ist man noch weit weg von der Katastrophe, die Nordic Games und Rainbow Studios zuletzt mit MX vs ATV: All Out abgeliefert haben.

Weniger Grip

Im Vergleich zu MXGP 3 stellt man fest, dass es hier etwas anspruchsvoller zugeht – ganz unabhängig davon, wie man die Fahrphysik angepasst hat. Schon auf der zugänglichsten der drei Stufen reagiert vor allem das Heck deutlich nervöser und Kurvenfahrten erfordern mehr Gefühl beim Anbremsen und Herausbeschleunigen. Auch die dynamischen Deformationen scheinen sich stärker auf das Fahrverhalten der Maschinen auszuwirken und machen den holprigen Ritt dadurch eine Spur unberechenbarer. Zudem sind die Ausführungen von Scrubs anspruchsvoller geworden bzw. erfordern mehr Übung, denn die Landung endet häufig in einem Sturz, wenn das Bike nicht perfekt ausgerichtet ist. Überhaupt hat man nur noch selten die Möglichkeit, die Maschine nach einem kleinen Fehler abzufangen. Ein Glück, dass man optional wieder auf eine Rückspulfunktion zurückgreifen darf.

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Bei den Rangeleien mit der KI zieht man meist den Kürzeren. © 4P/Screenshot

Die weiß man auch dann vornehmlich zu schätzen, wenn man mal wieder im Pulk unterwegs ist und von der rücksichtslosen KI ständig über den Haufen gefahren wird. Leider ist es hier häufig so, dass man als Spieler im Gerangel mit anderen Fahrern fast immer den Kürzeren zieht, während die Pistensäue unbeirrt weiterfahren dürfen, auch wenn sie hin und wieder selbst stürzen. In diesem Zusammenhang gibt auch wieder die Kollisionsabfrage Anlass zur Kritik. Nicht nur bei Rempeleien im Feld, sondern auch Berührungen mit der Streckenbegrenzung beobachtet man immer noch physikalisch fragwürdige Folgen, wenn man irgendwo hängen bleibt oder leichte Hindernisse plötzlich die Stoppwirkung eines Rammschutzpollers aufweisen.


 

  1. Ach so schade! Würden sich die Jungs und Mädels von Milestone samt Publishern neue Ziele setzen könnte es für den Endkonsumenten besser und angenehmer aussehen....
    Wie schon andere hier schrieben....Ähnlich wie Ubisoft oder EA wird mit geringsten Ressourcen-Management versucht eine Marke dauerhaft zu platzieren, anscheinend scheint denen jegliche globale Kritik von Magazinen und Spielern vollkommmen am Arsch vorbeizugehen....
    Trotz dieser negativen Tatsache scheint es sich gut genug zu verkaufen und man begeht den bequemen Weg....Welch ein desatsröses Schauspiel!

  2. ronny_83 hat geschrieben: 12.07.2018 18:47 Die Landschaften waren meist nicht mehr als hässliche und unrealistisch modellierte Polygonbuckel. So richtig viel Mühe hat man sich da nie gemacht, um wirkliches Interesse zu wecken beim Durchqueren. Die Landschaften wirken bei solchen Spielen oft so, als wenn man sich mit dem Pinsel in Photoshop ne Height-Map gemalt und die ins Programm geladen hat, um dich die Schwaz- und Weißtöne in Höhen und Tiefen umwandeln zu lassen.
    Wenn Du dich damit auf Motocross Madness 2 beziehst, was ich damals wirklich geliebt habe...Meinst Du nicht so eine Aussage ist ein bisschen unfair gegenüber einem Spiel das mittlerweile 18 Jahre alt ist?

  3. gauner777 hat geschrieben: 12.07.2018 19:01 Typisch Milestone quantität anstatt qualität.Mich wundert nur das die überhaupt noch exestieren können mit ihren immer gleichen Massen billig Rennspielen.Der laden ist wirklich unerträglich.
    Absolut. Schade das es wohl immer noch genug "ahnungslose" Spieler gibt die blind diese Spiele kaufen.

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