Nach dem rasanten Anime-Intro hatte ich mich schon auf flotte Schwertkampfaction mit stylischen Manga-Helden und opulenter Squaresoft-Präsentation gefreut. Doch kaum hat man das Spiel gestartet, macht sich Ernüchterung breit: Dieser sich wie in Zeitlupe bewegende Schmalspur-Sora (Kingdom Hearts) soll eine Samurailegende sein?
Musashi stapft dermaßen träge durch die Gegend; man könnte meinen, die Spielwelt stünde unter Wasser. Vielleicht liegt‘s ja an den überdimensionalen Klumpfüßen…? Und was sollen diese riesigen Patschhände und der meterlange Pferdeschwanz? So sieht doch kein Held aus. Und dann diese debile Stimme – wie ein Sechsjähriger, der zu viel Terminator geschaut hat… [GUI_SPIELLINKS(align=left,SPIELID=4882)]
Kingdom Hearts für Arme
Schnell das Spiel pausieren und vom ersten Schock erholen. Na ja, konzentrieren wir uns halt auf die Rollenspielelemente und die Story, das hat Square Enix ja in der Regel drauf. Doch denkste. Als ich erfuhr, dass ich hier bin, um im Alleingang eine entführte Prinzessin aus den Klauen einer durch Gewinnung eines magischen Rohstoffs, Nebulit, nach Weltherrschaft trachtenden Clique zu retten, verliere ich jegliches Vertrauen in die Erzählkunst der japanischen RPG-Schmiede. Doch wie sieht‘s spielerisch aus? Nun ja, stellt euch Kingdom Hearts mit ausgelutschter Story, langweiligen Charakteren, öden Schauplätzen, vorhersehbaren Ereignissen und Kindergarten-Schwierigkeitsgrad vor – das trifft es sehr gut…
Ihr fliegt jedenfalls von Ort zu Ort, vermöbelt grenzdebile Gegner, rettet Verbündete, macht den obligatorischen Level-Boss platt und kehrt zurück ins Hauptquartier, einer Stadt auf dem Rücken eines fliegenden Wals, die ähnlich wie in Suikoden durch eure Befreiungsaktionen stetig anwächst. So stehen euch nach und nach neue Einrichtungen und Geschäfte zur Verfügung, in denen ihr zwischen euren Einsätzen vorbei schauen könnt. In der Schmiede verbessert ihr zum Beispiel euer Katana, im Kampf-Dojo lernt ihr neue Fertigkeiten, Bäckerei und Eisdiele versorgen euch mit Energie spendendem Proviant, beim Gutachter identifiziert ihr unbekannte Funde, im Labor kombiniert ihr neue Items und in der Arena könnt ihr euch mit speziellen Herausforderungen was dazu verdienen.
Ermüdend einfach
Zudem könnt ihr im Hauptquartier eure Lebensenergie und Manareserven wieder auffrischen, den Spielstand sichern und den nächsten Einsatzort wählen. Wer gerne auflevelt, kann bereits gemeisterte Abschnitte übrigens beliebig oft wiederbesuchen. Allerdings gibt es dazu kaum einen Grund, denn der Schwierigkeitsgrad ist so schon auf der höchsten zu Beginn verfügbaren Stufe der reinste Spaziergang. Zwar steht nach einmaligem Durchspielen noch ein weiterer Schwierigkeitsgrad zur Verfügung, aber selbst da wird man kaum gefordert und erlebt bis auf das Freischalten von zusätzlichen Hologrammkarten, die lediglich notorische Alles-Sammler interessieren dürften, quasi nichts neues. Auch die taktisch angehauchten Bossfights besteht ihr in der Regel auf Anhieb, wodurch sich rasch Langeweile breit macht.
Habs vor ein paar Jahren für nen 10ner aus der Videothek mitgenommen. Ich finds recht unterhaltsam und alle paar monate kann mans ma wieder durchzocken ^^
Für einen Vollpreis hät ich mir wahrscheinlich auch in den arsch gebissen aber 10 - 15 euro isses wirklich wert.
naja is irgendwie enttäuschend von square enix ... ich hoffe mal, dass sie sich wieder aufraffen und nicht ins Mittelmaß abgleiten wie schon so einige Entwickler vor ihnen (EA, Sega, auch rare konnte in letzter Zeit nich so überzeugen ...)
Hmmm... Mist.
Also ich irgendwann voe Ewigkeiten die ersten Screens sah dachte ich: \\\"Huuu, das sieht aber lecker aus!\\\"
War wohl nix. ;_;