Wer das Training durchlaufen hat, wird die Vorzüge der recht realistischen und sehr gut reagierenden Steuerung schon kennen und schätzen gelernt haben.
Doch auch Spieler, die ohne Training den Sprung ins kalte Wasser wagen, sollten keine Probleme haben, die volle Kontrolle über das Bike zu gewinnen. Einziger nennenswerter Unterschied zu den vierrädrigen Rennspielen ist, dass man mit den Schultertasten die Hinterrad- und Vorderradbremse separat bedienen muss.

Die KI liefert ebenfalls eine solide Leistung ab. Zwar hat der gewählte Schwierigkeitsgrad keinen Einfluss auf die Verhaltensweisen und mögliche Fahrfehler der mitfahrenden Konkurrenz, doch im Gegenzug machen die Kollegen auch ohne Euer Zutun gelegentlich Fehler, stürzen und weichen auch von der Idealline ab, wenn es die Situation erfordert.

Link doch mal

Wie es sich für ein Rennspiel gehört, kann man auch gegen weitere menschliche Fahrer antreten. Wahlweise können sich bis zu vier Fahrer per Splitscreen jagen oder bis zu 16 Fahrer per Link-Möglichkeit auf eigener Xbox und Fernseher mit größtmöglicher Übersicht über die Strecken hetzen. Sollten noch Fahrer fehlen, um das Feld aufzufüllen, werden diese kurzerhand vom Computer gesteuert.

Klingt alles gut und macht auch eine Menge Spaß – allerdings muss man bei den Splitscreen-Rennen über eine ausgezeichnete Streckenkenntnis verfügen, da keinerlei Hilfestellungen bezüglich der Streckenführung gegeben werden.

Schön schnell

Bei einem Rennspiel sind Spielmodi und die damit zusammenhängende Motivation zwar wichtig, doch wenn daneben die Grafik patzt, macht das Spiel nur halb so viel Spaß.
Glücklicherweise gibt es für diese Befürchtung bei Moto GP keinen Anlass. Die Spielgeschwindigkeit ist famos und die Texturen, mit denen die zehn Strecken geschmückt sind, so klar und detailliert wie beim momentanen Genre-Primus Rallisport Challenge. Abstriche muss man nur in Sachen Variation machen: Da asphaltierte Rundkurse weltweit doch über ähnliche Eigenschaften verfügen, ist die Texturauswahl weitaus limitierter als bei einem Rallye-Spiel, das mit zahlreichen Umgebungen punkten kann.

Dafür jedoch überzeugen kleine Highlights wie die Echtzeit-Schatten oder die außerordentlich guten Regeneffekte, die nach einem Ausflug ins Kiesbett sogar den Schmutz von den Reifen waschen.
Auch die Animationen der Fahrer und Bikes sind ausnahmslos gelungen. Weiche Übergänge und zahlreiche Bewegungsmöglichkeiten der Fahrer erfreuen genau so wie die zahlreichen beweglichen Teile der Motorräder.

Auch die diversen Kameraperspektiven sorgen für Freude. Während die meisten Standard-Ansichten für Fahrer aller Klassen gut geeignet sind, sollten sich nur Profis an die extrem gut aussehende, aber auch schwer zu spielende Ansicht hinter der kleinen Schutzscheibe wagen.

Rasenmäher-Motoren?

So herausragend die grafische Gestaltung von Moto GP ist, so durchschnittlich ist der Sound. Vor allem die eigentlich satten Motorengeräusche geraten bei hohen Drehzahlen schnell zum langfristig nervtötenden Gesumme.
Abhilfe bringt da nur der Griff zum Optionsmenü, um eventuell die Musik als Ausgleich aus den Boxen schallen zu lassen.

Doch dieser Griff wird sehr schnell wieder rückgängig gemacht, denn die Musik ist zwar im Endeffekt eine stimmige Untermalung, wird aber mangels Variation sehr schnell zu einer monotonen Angelegenheit.

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