Zocken für den guten Zweck


Ein kleines, charmantes PC-Rennspiel, für das man knapp drei Euro (oder freiwillig ein bisschen mehr) ausgibt und dessen Erlös komplett für wohltätige Zwecke verwendet wird? Klingt nach einer super Sache. Leider bleiben die Macher auf Steam sowie der offiziellen Webseite eine Angabe schuldig, an welche Organisation das Geld fließt. Erst auf Nachfrage teilte Macher Jan Willem Nijman via Twitter mit, dass zuerst zwei Projekte davon profitieren: Ärzte ohne Grenzen und Special Effect, eine Stiftung, die Menschen mit Behinderung hilft, Spaß an Videospielen zu haben. Versteht mich nicht falsch, ich halte das Konzept für super und dies soll kein Angriff oder gar eine Unterstellung sein. Aber ich finde es einfach nur für schade und unverständlich, dass man versäumt hat, darauf hinzuweisen, welche Projekte von Minit Fun Racer profitieren – könnte dies doch eventuelle Spender noch stärker motivieren.

 

Doch genug der Nörgelei – was habe ich hier vor mir? Einen seitlich scrollenden Endlos-Raser, der im liebreizenden Schwarz-Weiß-Universum von Minit angesiedelt ist. Wie praktisch, dass ich diese kleine Indieperle gespielt und genossen habe – so kann ich mit der extrem minimalistischen Grafik gleich etwas anfangen. Kochte Minit das Zelda-Prinzip auf handliche Minuten-Happen herunter, wo man mit jedem Versuch ein bisschen mehr der pfiffigen 2D-Welt erkunden konnte, widmet sich Minit Fun Racer dem – Überraschung – Rennspiel.

 

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Shopping-Zeit: Nach jedem Lauf kann man den Laden besuchen und die erbeuteten Münzen in Upgrades verwandeln. © 4P/Screenshot

Auf einem Roller und mit nur zehn mageren Sekunden auf der Uhr, gilt es, soweit wie möglich von links nach rechts durch das grobpixelige Land zu tuckern. Der jedes Mal neu generierte Hindernis-Parcour voller Schrott-Vehikel und liegen gebliebener LKWs will pixelgenau durchfahren werden – kleinere Objekte kosten nur Geschwindigkeit, ein Crash mit einer der Blechleichen bereitet dem aktuellen Versuch ein jähes Ende. Während jedes Runs sammelt man durch Darüberfahren Münzen auf – bald ist das virtuelle Portemonnaie so gut gefüllt, dass sich ein Besuch im Shop lohnt. Dort gibt es lauter schöne Dinge: Ein Helm lässt meinen Pixelpiloten einen Frontalzusammenstoß überstehen, eine Turbo erhöht die Geschwindigkeit, ein Münzenmagnet macht künftige Fahrten noch lohnenswerter, ein Lenk-U

pgrade lässt mich die tödlichen Hindernisse noch eleganter umkurven. Am besten und wichtigsten sind aber zwei Upgrades: Das eine verwandelt die bislang störenden Mülltonnen in Boost-Schübe, das andere sorgt, dafür, dass jede aufgesammelte Münze mein Zeitkonto ein bisschen erhöht – so kann ich länger und damit auch weiter durch das monochrome Land düsen.

 

Nur fast endlos

 

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So sieht Minit Fun Racer aus – die Spielfigur auf ihrem Roller tuckert gerade links oben im Bild auf zwei Münzen zu. © 4P/Screenshot
Was genau passiert, wenn man aufgerüstet und geschickt genug ist, um bis zu einem bestimmten Punkt zu gelangen, verrate ich natürlich nicht. Aber es gibt einen festen Zielpunkt, und obendrein die Möglichkeit, dann sogar in eine zweite oder dritte Runde zu starten. Während die sehr simple Steuerung keine Wünsche offen lässt, habe ich mich manchmal darüber geärgert, dass man aufgrund der Perspektive schlecht abschätzen kann, ob man knapp über einem Hindernis noch durchpasst – das sorgt für manches abrupte Ende, mindert den generellen Spaßfaktor aber kaum. Leider hat man schon nach circa 60 Minuten Spielzeit alle Upgrades herausgespielt – und versucht fortan nur noch, die (teils lustigen) Erfolge zu erfüllen. Hier hätten ein paar zusätzliche Fahrzeuge, weitere Upgrades, andere Strecken oder Grafikfilter den Langzeitspaß dramatisch erhöhen können, ohne das simpel-spaßige Grundprinzip zu verwässern.

  1. Interessantes Konzept. Hmm, weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, aber Filter und andere Sachen zum Freischalten würden sich hier wirklich wie die Faust aufs Auge anbieten. Und wenn es nur für ein paar weitere Spielereien ist, wie zB die enorme Anzahl an Möglichkeiten bei den Uncharted Spielen, welche die Level in ganz anderem Licht erscheinen lässt. Das habe ich immer sehr genossen und würde dieses Spiel auch bereichern.

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