Might & Magic 10 Legacy (Rollenspiel) von Ubisoft Credit: Limbic Entertainment / Ubisoft / Ubisoft
Aus Tradition gut?

[GUI_PLAYER(ID=107256,width=300,text=Nach mehr als zehn Jahren Pause kehrt eine der definierenden Rollenspiel-Serien zurück.,align=right)]Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Stunden ich mit Might & Magic 6 versenkt habe. Erschienen vor gut 16 Jahren, hat mich das 3D-Rollenspiel mit offener Welt und wahlweise rundenbasierten Kämpfen mehr Zeit gekostet als irgendein anderer Titel in dem Zeitraum. Und danach habe ich mich sowohl in den Vorgängern, die ganz klassisch auch auf rundenweise Bewegung setzten, als auch den Nachfolgern der Reihe verloren, die weit vor Morrowind das 3D-Rollenspiel populär machten. Dementsprechend groß war meine Freude, als Ubisoft vor etwa einem Jahr einen neuen Teil ankündigte, der auf eine Mischung aus klassischen und modernen Elementen setzen sollte. Fans der Serie dürften bei der Erwähnung der Startstadt wohlige Schauer der Erinnerung über den Rücken laufen.

Denn wie in Teil 1 und 6 startet man in Sorpigal – das allerdings trotz Namensgleichheit nichts mit den Metropolen in Enroth (Teil 6) oder VARN (Teil 1) zu tun hat. Stattdessen liegt dieses Sorpigal in der Welt von Ashan – ja, richtig: dem Schauplatz von Might & Magic Heroes 6, um die Verwirrung zu komplettieren. Bevor man in dieser bunten Standard-Fantasywelt, die es übrigens versäumt wie die früheren Serienableger einen futuristischen Hintergrund mit dem Setting zu verbinden, gegen die zahl- sowie variantenreichen Gegner in den Kampf ziehen kann, muss man seine Party zusammenstellen. Natürlich kann man eine vorgefertigte Standardgruppe nehmen, doch wenn man sich an die überschaubare Charaktergenerierung wagt, kann man seine Mitstreiter individuell an seine Bedürfnisse anpassen. Vier Volksgruppen stehen zur Verfügung, die je nach Wahl Zugang zu jeweils drei Klassen gewähren. Dabei bewegt sich Limbic aber in jeder Hinsicht auf bekanntem Standard-Fantasy-Terrain: Menschen, Zwerge, Elfen und Orks stehen zur Verfügung. Die zwölf daraus resultierenden Charakterklassen bieten ebenfalls keine Überraschungen.

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Das Gegnerdesign ist gelungen, die Kulisse im Allgemeinen ist jedoch bieder.
Das Gegnerdesign ist gelungen, die Kulisse im Allgemeinen ist jedoch bieder. © 4P/Screenshot

Überhaupt reißt man sich anfangs kein Bein aus – weder erzählerisch noch mechanisch oder hinsichtlich der Kulisse. Prinzipiell zwar interessant und mit typischen Fantasy-Themen angereichert, wird die Geschichte höchst unspektakulär erzählt: Größtenteils über trockene Gesprächstexte, die man irgendwann teilnahmslos durch- oder wegklickt und ohne Sprachausgabe wird es einem nicht leicht gemacht, sich mit der bunten Welt anzufreunden. Und spätestens in dem Moment, als der Gryffon-Reiter als “Idle”-Animation auf seiner Armbrust wie auf einem Pogo-Stab vor mir herumhüpft, fällt es mir schwer, die Story ernst zu nehmen. Als Ausgleich kann man aber immer wieder Bücher finden, die sich deutlich ernster nehmen und zahlreiche Hintergründe über die politische Struktur oder Geschichte des Landes offenbaren. Und noch etwas fällt auf – vor allem im Vergleich zu Might & Magic 6: Limbic hat sich hinsichtlich des Rollenspielansatzes alter Schule noch weiter zurückbewegt. In die Zeit, in der Spiele wie The Bard’s Tale oder der erste MM-Teil die Spieler mit Bleistift und Karopapier bewaffnet vor den Bildschirm zwangen, um die Umgebungen zu kartografieren. Legacy setzt wie z.B. auch Legend of Grimrock vor ihm, auf konsequente rundenbasierte Bewegung. Nicht nur in den Kämpfen oder den unterirdischen Gewölben, sondern auch innerhalb der großen Oberwelt. Sprich: Wo man ab Teil 6 der Serie Bewegungsfreiheit genießen konnte, wird man mit Legacy wieder in die Ursprünge der Reihe geworfen – und das geht mir bei aller Liebe zu “Alter Schule” zu weit .


  1. Wird tatsächlich nix angezeigt, obwohl die Steamseite noch existiert.
    Einen offiziellen Workaround wird es wohl auch nicht geben, denn der Entwickler von einst, Limbic Entertainment, arbeitet seit längerem nicht mehr mit Ubisoft zusammen.
    Und Ubi selber schert sich ja einen Scheißdreck um Might & Magic heutzutage.

  2. Ubisoft hat die DRM-Server für M&M X offline genommen. Dadurch kann man nicht mehr weiter als Akt 1 spielen:

    Das Spiel war bis vor kurzem noch mit 75% Rabatt im aktuellen Steam Summer Sale vertreten, und wurd erst kürzlich aus dem Verkauf genommen:

  3. Wobei die Powergamer-Gruppenbuilds im Netz alle keine richtigen Tanks zu haben scheinen. 2 Freemages, Scout + BM bzw. 2 BMs hauen halt direkt alles weg und der Celestial Armour-Spell sorgt für die nötige Def. Vor allem der Human Freemage ist halt absolut imba und klar die stärkste Klasse im Spiel.

  4. beatnicker hat geschrieben:
    CaptainKennway hat geschrieben:Sorry, aber, spielt ihr auf leicht?
    Auf Warrior ohne einen Tank könnte ich mir nicht vorstellen. Und der sollte in Akt 3 locker 20 Vita haben.
    Ich spiele zwar auf Leicht/Normal, doch inwiefern braucht man einen Tank bzw. was bietet dieser? Meines Wissens nach, gibt es ja keine Reihen wie bei Grimrock. Meinst du die Skills unter Kriegsführung, welche die nächsten Angriffe auf sich ziehen?
    Ja, das ist nützlich. So bekommen die Leute mit den meisten HP/Ressis den Schaden ab und nicht die Stoffies, die kaum HP haben.

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