Marvel‘s Spider-Man ist bereits 2018 erschienen und inhaltlich sowie spielerisch hat sich (neben einem neuen, etwas jünger wirkenden Gesicht für Peter Parker) im Remaster nichts geändert. Spidey-Interessierte, die mehr zu den Qualitäten von Mechanik, Story und Welt erfahren möchten, kann ich also guten Gewissens auf den Test von Mathias verweisen, der die PS4-Version vor zwei Jahren ausführlich analysiert hat.
Technisch hat Insomniac allerdings einiges in das Remaster investiert – und das, obwohl Marvel‘s Spider Man, Puddle-Gate-Kontroverse hin oder her, schon bei Erstveröffentlichung ein technisch beeindruckendes PS4-Spiel war. Das freie Schwingen durch die Straßenschluchten von New York hat dabei auf der PS5 nichts von seiner visuellen Faszination verloren. Wenn sich die Morgensonne sanft mit ihren ersten Strahlen auf den Time Square vortastet und sich Spidey durch die herrlich weich beleuchteten Straßen Manhattans schwingt, dann bereitet mir das ebenso viel Freude wie schon 2018 – zumal mich jetzt die adaptiven Trigger und das haptische Feedback des DualSense etwas stärker in der Welt verankern, auch wenn Insomniac dabei lange nicht so weit geht wie Team Asobi bei Astro‘s Playroom.
Jetzt mit Raytracing
Das New York von Spider-Man Remastered ist zudem eine offene Welt, die stark von Raytracing-Spiegelungen profitiert. Die großen Glasfassaden Manhattans spiegeln im Qualitätsmodus präzise Umgebung, Figuren und Beleuchtung. Sowohl Passanten als auch Spider-Man selbst werden in den Reflektionen auf Autos, in Pfützen oder auch stumpfen Oberflächen und Böden reflektiert. Das mag sich überflüssig lesen, zumal man für diese Variante die herrlich flüssigen 60 Bilder pro Sekunde des Performance-Modus opfern muss, in dem allerdings auch weniger moderne Lichteffekte, weniger präzise Schatten sowie eine leicht reduzierte Auflösung vorhanden sind.
Doch gerade in New York gibt der geschickte Einsatz von Raytracing dem Schauplatz eine größere Tiefe, die auch schon beim schnellen Vorbeischwingen positiv zum Gesamteindruck des Bildes beträgt und nicht erst auf Vergleichs-Screenshots auffällt – etwa wenn die tiefstehende Sonne die zahllosen Scheiben des One World Trade Center glitzern lässt oder sich Werbetafeln und Passanten in den Schaufenstern der Ladenzeilen spiegeln. Zudem wurde die Sichtweite und damit das gesamte Detaillevel in der Ferne spürbar erhöht, was Manhattan auch aus großer Höhe angenehm lebendig erscheinen lässt – zumal mir auch die Straßen noch etwas dichter bevölkert vorkommen als noch 2018.
Mit einer insgesamt merklich verbesserten Beleuchtung, neuen Verdeckungsschatten sowie im Detail besseren Gesichtsanimation, angepassten Material-Texturen sowie schärferen Oberflächen bringt Insomniac ein durchweg hübsches PS4-Spiel auch im Kleinen gekonnt in die nächste Generation, auch wenn die Passanten-Modelle im Vergleich zu Peter nach wie vor etwas zu einfach wirken und sich die Figuren immer noch etwas zu oft wiederholen. Extrem beeindruckend ist auch das völlige Fehlen von Ladezeiten: Aus dem Menü der PlayStation 5 springe ich per Auswahl über die Game-Cards in wenigen Sekunden direkt ins Spiel ohne auch nur einen echten Ladebildschirm zu Gesicht zu bekommen.
Die Stadt, die niemals schläft
Das Remaster ist allerdings nicht nur hübscher, sondern auch umfangreicher als die PS4-Version zum Start: Mit „The City that Never Sleeps“ finden alle drei DLC-Episoden des Season Pass ihren Weg in das Spiel, welche die Story insgesamt um knapp sechs bis acht Stunden erweitern und darüber hinaus auch neue Herausforderungen, Kämpfe und sammelbare Gegenstände hinzufügen. Zudem gibt es ein paar neue Anzüge für Peter, die bereits zum Spielstart freigeschaltet sind.
Schade ist nur, dass Käufer der PS4-Version leer ausgehen, denn weder gibt es ein Gratis-Upgrade für die PS4-Variante noch die Möglichkeit das Remaster mit PS4-Besitzer-Rabatt zu erwerben. Marvel‘s Spider-Man Remastered ist derzeit nur in der Ultimate Edition von Miles Morales erhältlich, die derzeit mit knapp 80 Euro zu Buche schlägt.
Hatte mir die "Remastered" PC-Version gekauft und hab die Main-Story jetzt mit 80% abgeschlossen (scheinbar fließt da auch der ganze Sammelkram mit rein, hatte mich schon irritiert warum ursprünglich bei 75% schon der Abspann flimmerte, wobei die Zahl im Laufe der DLCs nach oben ging als ich noch ein bisschen Sammelkram erledigte), sowie die drei DLCs beendet (auch hier flimmerte der Abspann ~60%).
Nachdem ich eine Weile gebraucht habe mit dem Spiel warm zu werden, hat es mich dann irgendwann doch richtig gepackt. Die Stadt begeistert von Anfang an, die Story braucht ein bisschen, nimmt später jedoch noch gut fahrt auf und erwies sich letztlich besser als gedacht. Auch die DLC-Story ist im Anschluss recht gut. Die Steuerung macht im Verlauf immer mehr Spaß, wenn man mal ein paar Fertigkeiten aktiviert und sich vor allem an die Webshooter gewöhnt hat. Sehr gut ist auch Spider-Mans typischer "Banter" geworden, das durch das ganze Spiel unterhält und der Figur sehr gerecht wird. Der Humor passt. Ebenfalls positiv sind die Bosskämpfe und die Nebenchars geworden.
Was am Ende negativ stehen bleibt ist der Open-World-Sammelkram im Ubisoft-Stil. Der reißt echt nicht ab, ist mMn way too much und nimmt im Verlauf der Story und mit den DLCs sogar noch zusätzlich Überhand, denn plötzlich kommen da noch immer mehr Basismarken, Screwballmissionen, verschwundene Kunst-Bilder, Tatortaufnahmen und wasweißich alles zusammen. Leider kann man den Kram auch nicht gänzlich ignorieren, da man die Marken für Upgrades braucht. Am Ende hab ich die Polizeitürme, Black Cat Spots, Rucksäcke, und Sight-Seeings komplettiert (die letzten Beiden erst während den DLCs), beim Rest halt soviel wie nötig gemacht um mit genügend Forschungs-, Herausforderungs-, Verbrechens-, Basis- und sonstigen Marken die nötigen Upgrades/Wunschanzüge freizuschalten. Am Ende hatte ich hier nicht jeden Anzug, braucht man aber auch nicht: Hab eigentlich eh immer nur die Elektro-Kraft benutzt und kosmetisch gefielen mir...
Danke für den Test, Eike.
Geht doch als Remaster durch, sobald ein Spiel an aktuelle Technik angepasst wurde (Raytracing), oder? Hast aber RechtHabe es mir - obwohl ich mit dem Marvelkosmos sonst nix am Hut hab und die letzten Spideyfilme geskippt habe - über den Jahreswechsel gegeben und dafür war es perfekt. Nicht zu hoher Anspruch und man kann schön seine Zeit darin verlieren hat mich auch angenehm an die Arkhamreihe erinnert und das Schwingen ist natürlich das Besondere. Die dlcs waren okay, haben jetzt aber nix mehr Tolles hinzugefügt...
Aber war Spideys Humor immer schon so zum schämen? War manchmal kaum auszuhalten
Vollpreis für ein Remaster, wobei das Original gerade mal 2 Jahre alt ist?!
Sorry, aber demnächst werden wahrscheinlich Spiele und ihre Remastered Editions gleichzeitig angekündigt und verkauft.
Nach "Nextgen" sieht das nicht wirklich aus, auch wenn die "Nextgen" ja bereits "current" ist.
Mit Sammelkram ist bei mir nicht so einfach, mag das auch nicht, aber tendiere leider dann zum Messietum