Gesprengte Ketten
Im Laufe des ersten Aktes bereiten Roy und Innocence intensiv ihre Flucht vor und müssen dabei für Lagerinsassen und Wachen Aufgaben erledigen, um ihr Ziel zu erreichen. Oft werde ich dabei vor Entscheidungen gestellt, die sich später unterschiedlich stark auswirken. So kann ich etwa alle Wachhunde, die an einer mysteriösen Krankheit leiden umbringen lassen, um eine Infektion der Insassen zu verhindern – oder ich investiere etwas mehr Zeit und lasse ein Heilmittel herstellen. In diesen Momenten suggeriert mir Mars: War Logs Handlungsfreiheit, auch wenn viele der Entscheidungen nur wenig oder keinen Einfluss auf die Story haben.
Die Quests sind allesamt mit vollvertonten Gesprächen und teilweise interessanten Hintergründen verknüpft, sodass ich mich zwar auf die typischen Bring-mir-X-mal-Objekt-Y-Suchen begebe, hierbei aber fast immer einen Charakter als Auftraggeber habe, der ein persönliches Anliegen mitbringt. Dennoch ermüdet das erneute Besuchen der frei zugänglichen Gefängnisareale mit der Zeit, denn die Anzahl der Schauplätze in Lager 19 ist begrenzt. Zudem macht mir die Kulisse oft einen Strich durch die Rechnung, denn viele der Bereiche sind zu steril und statisch, um eine dichte Atmosphäre erzeugen zu können.
Sammeln ist Silber, Reden ist Gold
Spannender ist da schon die Möglichkeit, dass viele der Nebenaufgaben durch Unterhaltungen gelöst werden können. Dies ist zwar oft eine reine Trial-and-Error-Übung, lockert den Spielverlauf aber ungemein auf. Allerdings reißen mich maskenhafte Gesichtszüge und eine grenzwertige Vertonung, die zudem nur sehr grob den Lippenbewegungen entspricht, zu oft aus der Magie des Moments – hier wäre mehr drin gewesen.
Dementsprechend verbringt man in den ersten Stunden deutlich mehr Zeit mit Herumlaufen und Gesprächen als mit dem dynamischen und flott von der Hand gehenden Kampfsystem. So trifft man zwar sporadisch auf Gruppen von streitlustigen Gesellen, oder schlägt sich in den Minen mit den nacktmullartigen Maulwürfen herum, aber die Action bleibt angenehm zweitrangig und ist zunächst nur ein Spielelement von vielen.
Ich habs schon vor paar Wochen gekauft und bis Kapitel 2 gespielt.
Sehr linear und einfach aufgebaut, die Story ist bisher so lala... aber naja, ganz Nett für ein "schnelles" Action-RPG.
Aber das Mars-Cyberpunk-Szenario gefällt mir wirklich sehr gut =]