Würdige PC-Alternative zu Mario Party?

 
Kaum hat man sich ein wenig durchs Labyrinth gejagt und ein paar Münzen aus dem Mitspieler geprügelt, geht es auch schon weiter: Trillerpfeife, das Bild friert ein und blendet auf der Karte zu einem anderen Minispiel über. Wario-Ware-Veteranen dürfte der hektische Wechsel nach ein paar Sekunden bekannt vorkommen, doch hier läuft die Sache ein wenig anders ab. Sobald die Gruppe ein paar Minispiele abgeklappert hat, geht es zurück zur ersten Disziplin – dort startet man exakt wieder in dem Moment, in dem das Bild einfror. Das führt zu erfreulich turbulenten Momenten: Manchmal findet der Wechsel mitten im Sprung statt, so dass man bei der Rückkehr verzweifelt versucht, noch die Flugrichtung zu korrigieren. Oder man will sich noch in letzter Sekunde vor einem herabdonnernden Felsen in Sicherheit bringen, wird aber von einem anderen Mitspieler wieder aus der sicheren Nische gekloppt – na warte!
 

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Häschen hüpf! © 4P/Screenshot

Auch das Konzept der Minispiele wirkt gelungen: Mal hüpft man in seitlicher Ansicht eine mystische Tempelruine hinauf, kurz danach eilt man über versinkende Seerosen, um nicht abzusaufen. Oder man hackt sich im Stil von Boulder Dash durchs steinige Erdreich und weicht den Bomben aus.  Das Ziel ist stets, in der Hektik möglichst viele Schätze anzuhäufen, ohne dass sie einem wieder aus dem Inventar geprügelt werden. Für meinen Geschmack hätten die Aufgaben aber ruhig etwas anspruchsvoller ausfallen können – selbst für Partyspielverhältnisse. Meist beschränken sich die Aktionsmöglichkeiten auf Dinge wie Hüpfen, Bomben schmeißen und zuschlagen. Dazu kommen eine Hand voll Zufallsextras wie fliegende Boxhandschuhe als Projektil für weitere Entfernungen. Die freischaltbaren Waffen wie eine Axt oder ein Tennisschläger besitzen nur visuelle Unterschiede. Auch freigespielte Figuren wie Wikinger, Prinzessinnen oder Eskimos unterscheiden sich nur im Design, welches leider deutlich braver wirkt als Marios wild kreischende und Grimassen schneidende Freunde. Davon abgesehen passt die Grafik aber: Die Figuren turnen durch idyllisch gestaltete und stimmungsvoll beleuchtete 3D-Kulissen im Comic-Look.
 
Abnutzungserscheinungen
 

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Vorsicht, explosiv! © 4P/Screenshot

Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die wenigen Disziplinen ziemlich schnell abnutzen, weil sie allesamt auf den kurzen Fastfood-Konsum mit ständigem Überblenden konzipiert wurden. Für immerhin einige Minuten Abwechslung vom Minispiel-Alltag sorgt der alternative Modus „Arena“, der sich stärker um den Kampf und das Werfen von Zeitbomben dreht. Vorbildlich ist, dass man frei wählen darf, wie viele der bis zu sechs Mitspieler auf der eigenen Couch sitzen oder im Netz mitspielen. In der Praxis litten unsere Online-Matches aber unter spürbaren Lags. Außerdem kam es zu Fehlern bei Feinheiten wie dem Voice-Chat oder dem verspäteten Laden des Fortschritts aus der Cloud.

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