Mario & Sonic bei den Olympischen Winterspielen(Sport) von Sega Credit: Sega / Sega

Schade nur, dass man auf beiden Plattformen den Schwierigkeitsgrad nicht ändern darf. Solisten vergeht jedenfalls schnell der Spaß, weil sie sich langweilen. Selbst größtenteils spielfremde Mehrspieler-Partner wünschen sich mitunter eine größere Herausforderung! Sei’s drum; so bleibt das Zusammentreffen von Mario und Sonic eben zum größten Teil ein ebenso kurzweiliges wie etwas zu kurzlebiges Duell zwischendurch. Das gilt für sämtliche Disziplinen – auch wenn Eishockey (eine Art “NHL Light”), Curling und besonders die Wii-Fantasie-Sportarten (u.a. Abfahrtsläufe mit Mario Kart-ähnlichen Extras oder Sonic-kompatiblen Beschleunigsungsfeldern sowie ein Duell zwischen Drachengleitern) etwas mehr Einarbeitungszeit benötigen. Reicht es im Normalfall, die Remote zu schwenken oder sich durch eine Drehung der Fernbedienung in die Kurve zu legen, schießt man in der Traumwelt schließlich auch Schildkrötenpanzer und pappt hinter einer Deckung neue Schneebälle zusammen. Auf DS bleibt die Steuerung auch im Fantasiereich sehr einfach – das Überfliegen notwendiger Extras und Punkte sowie die weitläufigeren Areale verlangen allerdings auf beiden Systemen mehr Übersicht als die traditionellen Austragungen.

Wie flüssig wird der Winter?

Etwas ärgerlich stößt mir zwar die leichte Verzögerung nach vielen Eingaben auf, diese fällt bei dem rasanten Luft-Gewackel und Bildschirm-Gekratze allerdings nur am Rande auf. Ähnlich erwähnenswert, aber letztlich nebensächlich sind die mittelprächtigen Kulissen, in denen auf Wii nicht einmal ein passables Geschwindigkeitsgefühl aufkommt. In den grafisch aufwändigeren Fantasiewelten stemmt die Technik sogar nur gerade so den flüssiges Ablauf… Und warum ist das nebensächlich? Weil auf beiden Systemen trotz dieser Schwächen sowie grob aufgelöster Zuschauer eine stimmungsvolle Atmosphäre entsteht. Seit Lotus Turbo Challenge 2 habe ich ohnehin ein Faible für winterliche Landschaften, und das wird von Segas Olympiade ganz hervorragend bedient. Ich wünschte nur, die berühmte Helden-Riege würde auf Wii mehr tun als vor und nach einem Wettbewerb mal kurz im Bild zu sein. Hier versammeln sich immerhin ein paar der beliebtesten Charakterköpfe

Winterliches Abenteuer: Am DS kommen Solisten am besten auf ihre Kosten.

der Videospielgeschichte – ohne als solche in Aktion zu treten.

Der Einzelgänger

Der Nachgeschmack liegt noch bitterer auf der Zunge, weil sie der DS umso gezielter ins Rampenlicht rückt. Denn während auf Wii der eigentliche große Wettkampf sowie die Mehrspieler-Olympiade im Vordergrund stehen, erlebe ich auf dem Handheld eine sympathische Geschichte um Schneegeister, die von Bowser und Eggman entmopst wurden. Der Grund für die böse Tat: Es sind die Schneegeister, die es schneien lassen, und die beiden Bösewichte wollen das winterliche Großereignis ganz stammesgerecht unterbinden… Was bleibt mir also anders übrig, als mit Mario und Sonic eine Hand voll Schauplätze zu erkunden, in denen zahlreiche Herausforderungen auf mich warten? Dabei handelt es sich um sämtliche olympische Disziplinen sowie witzige Einlagen wie das Pusten von Luftballons über das Mikrofon – und durch sportliche Erfolge erhalte ich Zugang zu weiteren Gebieten sowie neuen Charakteren. Nicht zuletzt schalte ich einige der Fantasie-Sportarten hier erst frei. Das ständige Abklappern der Umgebung kann dabei unangenehm langwierig sein und vom eigentlichen Spiel ablenken. Und nein, ich habe natürlich keine nennenswert witzigen Dialoge gelesen oder gar ein Epos erlebt. Im Gegenzug sind die Wettbewerbe aber fordernder als im Einzelspiel, so dass es nicht nur sinnvoll ist, sondern richtig viel Spaß macht, sich in die Disziplinen auch reinzuknien!

Die Karriere auf der Konsole bietet dieses Erlebnis leider nicht; das Abspulen eines 17-tägigen olympischen Kalenders samt Trainingssitzungen und Boss-Herausforderungen (z.B. Metal Sonic oder die Kanonenkugel aus Mario-Abenteuern) ist zwar eine Zeit lang unterhaltsam. Auf Dauer fehlte mir aber neben der Herausforderung vor allem die Abwechslung. Immerhin gibt es das Wii-Olympia in zwei Ausführungen: einmal mit sämtlichen Solo-Disziplinen und ein zweites Mal mit allen Team-Sportarten. Und an Letzteren dürfen sogar bis zu vier Freunde teilnehmen. Wahlweise darf man seinen Besuch, die Geschwister oder gar die Eltern auf beiden Plattformen übrigens auch zum Partyspiel einladen. Auch an dieser Variante hatte ich allerdings nicht lange Spaß. Denn ob man sein Glück im Bingo versucht oder sein Geschick im Luftballon-Schießen beweist: Hier wird nicht einfach gepuzzelt oder gezielt – zwischendurch steht auch das Absolvieren der normalen Wintersport-Disziplinen an. Und die halten das eigentlich kurzweilige Vergnügen unnötig auf. Besonders auf Wii, wo vor und nach jedem der kurzen Wettbewerbe spürbare Ladezeiten anstehen, verfehlen die gut gedachten Partyspiele ihr Ziel.      

  1. Kann mir einer von denjenigen, die das Spiel inzwischen besitzen sollten, mal folgende Frage beantworten, die für mich so ziemlich den Unterschied zwischen "Hol ich mir" und "Auf keinen Fall!" ausmacht:
    Können einzelne Spieler im Multiplayer Rekorde aufstellen, die dann auch gespeichert werden?
    (Bzw. kann jeder, wie das beim allerersten Spiel auf der Wii schon möglich war, mit seinem eigenen Mii antreten?)
    Oder ist das wie beim ersten Teil, wo man nur Solo was erreicht hat?

  2. Super Wario hat geschrieben:Mit so einer Wertung habe ich gerechnet, sitz auch grade dran :)
    Die Grafik finde ich sehr schwach ... trotzdem gutes Spiel :)
    naja komm grafik ist nebensache bei Partyspielen
    sonst könnt man aus Uncharted ja "Uncharted Party" machen :lol:

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1